Sind Veganer bessere Menschen?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dafür müsste man einen allgemeingültigen Katalog mit + und - Punkten einführen.

Und man müsste das als etwas Gutes sehen, wenn Tiere nicht geschlachtet werden.

Was ist mit veganen AfD-Wählern zb.

Sind die jetzt besser als "normale" Menschen, die zb Fleisch essen und CDU wählen?

Was überwiegt da?

Tomklause1717 
Fragesteller
 01.04.2021, 13:23

Ja das ist eine sehr gute Frage?👍 Wohl schwierig pauschal zu beantworten

0
Honeysuckle18  02.04.2021, 14:19

Wo "wir" schon wieder mal "beim Thema" sind:

  • "Hey Veganer, Hitler war auch Vegetarier!" Youtube-Video von "Der Artgenosse"
2

ein Gedankenexperiment: in einer Gruppe anonymer pathologischer Sexualstraftäter: jemand sagt: okay früher war ich süchtig danach meinen Trieb mit der Vergewaltigung junger Frauen im Park zu stillen. Dann wurde mir klar, ich muss das gar nicht. Ich machs mir selbst und bin auch befriedigt. Aber bin ich deswegen ein besserer Mensch?

warum dieses Experiment? Weil ihr kein Fleisch zum Überleben benötigt, aber dessen Erzeugung ist die Hauptursache für Regenwaldzerstörung, Welthunger und unter den Hauptursachen von Klimawandel und Artensterben. Und die Kosten die das für die Allgemeinheit verursacht. Das wäre so wie wenn jemand, der gesund und gut ausgebildet ist und sich fragt, ob er lieber nur aus Faulheit von staatlicher Hilfe leben, oder lieber arbeiten gehen und Sozialversicherung zahlen sollte. Wäre er dann etwa win besserer Mensch? Zumindest wäre er eine bessere Version von sich selbst.

jeden Tag treffen wir unzählige Male Entscheidungen, wie wir handeln. Handlungen haben Konsequenzen und nicht alles was legal ist, ist moralisch vertretbar.
Wir haben die Wahl und können täglich entscheiden, ob wir anderen eine Hilfe oder eine Last sein wollen.

Jedes Mal wenn man sich für die selbstlose (oft anstrengendere) Wahl entscheidet, wird man selbstloser und die Willensstärke nimmt zu.
ich wünsche euch Weisheit und Kraft, die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das kann man so verallgemeinert nicht sagen. Ich finde diese Einteilung in bessere und schlechtere Menschen fragwürdig. Ausserdem weiss ich nicht, was ich von jemandem halten soll, der zwar Gutes tut, aber sich damit über andere Menschen erheben möchte.

Meiner Meinung nach hat jeder Mensch sowohl positive als auch negative Eigenschaften. Und kann in einem Bereich Gutes tun, dafür aber in einem anderen Bereich Schaden anrichten. Schwierig, da jemanden als besser oder schlechter hinzustellen.

Zunächst einmal ganz grundsätzlich selbstverständlich nicht. Wer so denkt, sollte ernsthaft die eigene Einstellung als möglicherweise drastisch unreflektiert und/oder fundamentalistisch hinterfragen. Denn von Essensgewohnheiten lässt sich natürlich generell nicht pauschal auf den Charakter und auf moralisches Handeln im Ganzen schließen. Die Annahme, Vegane seien grundsätzlich bessere Menschen als Nichtvegane, ist extremistisch und faschistoid. Aus ihr würden sich im Übrigen Sozialdarwinismus und eine argumentative Rechtfertigung von Gewalt und Terrorismus gegenüber Nichtveganern ableiten lassen.

Die Annahme, als Veganer sei man generell besser, basiert auf der Prämisse, vegane Ernährung sei grundsätzlich einmal moralischer im Sinne von Tierschutz und Nachhaltigkeit als nicht-vegane Ernährung. Aus dieser an sich vertretbaren Annahme erfolgt eine Radikalisierung zur These "Vegane sind bessere Menschen" sodann durch zwei oft nur implizite, aber äußerst fragwürdige und logisch nicht korrekte, hintereinander geschaltete Folgerungen:

Zunächst wird ex negativo abgeleitet, dass nicht-vegane Ernährung generell unmoralisch sei: Wer nicht vegan lebt, ist unmoralisch (also nicht "isst", sondern generalisiert: "ist"). Logisch zwingend setzt die Annahme "Vegane sind bessere Menschen" aber noch eine weitere Ableitung aus letzterem voraus, nämlich die These, dass durch nicht-vegane Ernährung eine auf sich geladene "Schuld" und "Unmoral" eines Menschen durch keinen darüber hinaus ragenden, gängigen, üblichen Lebenswandel eines Normalbürgers überhaupt auszugleichen sei. Dabei wird eine einzigartige Wertigkeit des veganen Lebens auf die Menschheit allgemein projiziert, die als über allem anderen stehend verklärt wird. Es wird also plakativ ein Schwarzweißbild gezeichnet, das die Maxime "Vegan ist einzig gut -- nicht-Vegan ist böse, egal, was sonst noch ist" vertritt und mit allen Mitteln durchzusetzen versucht. Eine solch schematische Sicht ist typisch übrigens auch für religiösen wie politischen Fundamentalismus: Es wird eine universell anwendbare Schablone für die Sicht auf die Welt geschaffen, in der es eine Gruppe von Auserwählten gibt, die allein einen richtigen Lebenswandel, eine Überschau über alle Dinge und wirkliches Verständnis von der Welt hat. Daneben besteht ein als sündhaft und minderwertig abgelehnter "Rest" von Menschen (meist zahlenmäßig eine Mehrheit), der ex negativo definiert wird, also als unbestimmt "nicht-auserwählt". Dieser Tunnelblick ist jedoch bereits faschistisch, auch wenn er sich als "Einsatz für Tierrechte" oder als "Antispeziesismus" bezeichnet.

Dass eine solche radikalisierte Weltsicht unter einigen Veganern an Popularität gewinnt, ist traurige Tatsache. Vgl. z.B.

https://maqi.de/txt/vegetariersindmoerder.html
https://schweizerfleis.ch/
https://antispe.de/
https://veganekinder.de/vegansoll

In meinem Bekanntenkreis gibt es einzelne Veganer, die diese radikalen Meinungen ernsthaft vertreten und mit abscheulicher Verachtung auf alle Nichtveganer (natürlich einschließlich Vegetarier) herabblicken. Bei solchen Leuten steht die Annahme "Veganer sind bessere Menschen" an der Spitze ihres fundamentalistischen Gedankengerüsts.

Honeysuckle18  05.04.2021, 11:02

Schau dich mal HIER auf den Tags zum Thema "Vega" um - du wirst etliche Anitveganer finden, die mit abscheulicher Verachtung auf alle Veganer blicken !

Undsoweiter - vielleicht solltest du diebezüglich auch vor deiner eigenen Haustüre kehren...;)

4

Nur, wenn dieser Veganer auch tatsächlich den veganen Lebensstil pflegt und nicht "ab und an mal kleine Ausnahmen macht".

Für mich schließt das aber auch ein: Regional produzierte Produkte kaufen, auf unnötige Lieferwege verzichten, keine Dinge kaufen die in "Übersee" produziert wurden (auch wenn man dann eben auf bestimmte Obstsorten oder Gemüsesorten, Samen, Beeren, Nüsse verzichten muss).

Und selbst bei der Pflege des eigenen Grundstückes müsste derjenige dann darauf achten weder Insekten noch Schnecken noch Würmer oder Käferlarven, weder nistenden Vögeln noch nach Nahrung suchenden anderen Tieren auf "den Pelz zu rücken".

Zusätzlich müsste derjenige auch besonders auf den eigenen Umgang mit dem selbst produzierten Müll achten. Also nichts in die Pampa schmeißen (weder Kaugummi noch Kippensreste, weder Alufolie noch Plastik), die eigene Müllproduktion im Auge behalten und nach Möglichkeit reduzieren/ auf nachhaltige Verpackungen/ Transporttaschen zurückgreifen.

Selbst Urlaubsreisen müsste derjenige an seinen Lebensstil anpassen. Also keine Schiffsreise, keine Flugreise, etc pp