Sind reinrassige Katzen anfälliger für Krankheiten?
Sind reinrassige Katzen (zB eine Persa oder Birma) anfälliger für Krankheiten als Mischlinge? Oder doch umgekehrt?
7 Antworten
Hi,
das kann man nicht so sagen.
Es kommt darauf an, wie sorgfältig der Züchter arbeitet und ob dieser z.B. in der Lage ist einen Inzuchtkoeffizienten zu berechnen und alle Zuchttiere regelmäßig auf Erbkrankheiten testen lässt.
Bei den allermeisten "Züchtern" ist das leider nicht der Fall. Ich würde schätzen, dass höchstens 10% aller Katzenzüchter sorgfältig arbeiten und mit Herz und Verstand züchten.
Bei den Schwarzzüchtern, also den "Züchtern" ohne Verein und Stammbäume sieht es viel düsterer aus - da werden die Katzen auf nichts getestet und Genetikkenntnisse sind in der regel ebenfalls nicht vorhanden. da wird eben der erstbeste oder billigster Deckkater auf die Katze gesetzt.
Bei Mischlingen sieht es nicht viel besser aus, da es dazu kommen kann, dass man die Erbkrankeiten mehrere Rassen mischt. Das ist besonders dann problematisch, wenn man der katze gar nicht so recht ansehen kann, welche rassen das sein könnten-und auf welche Krankheiten man achten müsste.
October
Bei Bauernhofskatzen / Hauskatzen ist es eine Frage des Glücks- sie können sehr gesund und robust sein- aber eben auch aus einer Inzuchtverpaarung stammen und ein schlechtes Immunsystem haben
In der Regel sind hoch gezüchtete, reinrassige Tiere (egal welcher Art) anfälliger, weil durch die Zucht auf bestimmte Merkmale der Genpool eingeengt wird. Das führ dazu, dass auch die Variabilität im Imunsystem sinkt und hoch gezüchtete Rassetiere anfälliger sind.
Perser(!) und Birma können, wie fast alle anderen Rassetiere, schonmal unter Erbkrankheiten leiden. Das wäre bei den beiden Rassen z.B. PKD (polyzystische Nierenerkrankung). Auch Augendefekte kommen bei beiden vor.
Außerdem gibt es bei fast allen Rassekatzen die Neigung zu einer Herzerkrankung (Hypertrophe Kardiomyopathie HCM), die meist erblich bedingt ist. Auch hiervon sind Perser betroffen, normale Hauskatzen bekommen das so gut wie nie.
Inzwischen ist auch HD und Patellaluxation bei einigen Katzenrassen angekommen...
Eine reine Rasse bedingt immer die Einschränkung der genetischen Vielfalt - weil man bestimmte Farben, Merkmale, Eigenschaften eben haben oder nicht haben will, auch weil zur Zucht die immer gleichen "tollen" Elterntiere eingesetzt werden. Und das geht oft genug nach hinten los.
Da es seit ca. 20 Jahren einen zuverlässigen Gentest auf PKD gibt sollte diese Erbkrankeit eigentlich nicht mehr bei den Persern, Birmchen, BKH usw. vorkommen.
Auch Hauskatzen können HCM bekommen- da Hauskatzen so gut wie nie vor der Verpaarung auf HCM untersucht werden fällt es eben kaum vorher auf. Verstirbt eine Hauskatze in einem jungem Alter an HCM wird selten eine Autopsie gemacht, um die Todesursache herauszufinden. Die meisten Tierkardiologen haben es häufiger mit erkrankten Hauskatzen zu tun als mit Rassekatzen (was auch damit zu tun hat dass es mehr Hauskatzen als Rassekatzen gibt). Meiner Meinung nach wird HCM bei der Hauskatze unterschätzt.
October
Es kommt total auf die Rasse an. Scottisch Fold und andere "Qualzuchten" definitiv. Aber eine russisch blau z.B. ist total unanfällig für Erbkrankheiten, da es eine Naturkatzenrasse ist (also nicht vom Menschen so herangezüchtet, sondern so in der Natur aufgetreten). Norwegische Waldkatzen sind meines Wissens nach auch recht robust.
Ich hatte eine normale Hauskatze die mit neun Jahren eines natürlichen Todes gestorben ist (krebs). Im gegensatz dazu steht der zwanzigjährige, reinrassiger Karthäuser Kater meiner Nachbarin
Hallo,
Das kommt darauf an, um welche Rasse es sich handelt und ob die Katze aus seriöser Zucht stammt.
Im Allgemeinen lässt sich darüber aber keine Aussage treffen.
Liebe Grüße
Eben. Denn Mix ist nicht gleich Mix und Rassekatze ist nicht gleich Rassekatze. Das kann und darf man nicht verallgemeinern. Eine Mischung aus lauter Qualzuchten ist krankheitsanfälliger als jede Naturrassen Katze