Sind Koranisten Muslime?

5 Antworten

Es gibt eigentlich keine "Koranisten". Man kann nicht an den Koran glauben und gleichzeitig die Hadithe ablehnen. Das wäre ein Widerspruch.

Bilal160 
Fragesteller
 17.05.2022, 11:24

Kannst dafür ein paar Beispiele nennen? Warum das ein Wiederspruch wäre? Dafür wäre ich dir sehr dankbar

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Khaled706  17.05.2022, 12:33
@Bilal160

Sure 8, Vers 20:

O die ihr glaubt, gehorcht Allah und Seinem Gesandten, und kehrt euch nicht von ihm ab, wo ihr doch hört!
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Bilal160 
Fragesteller
 17.05.2022, 13:25
@Khaled706

Aber es geht ja darum dass sie glauben dass die Hadithe verfälscht worden bzw, es nicht die wahren worte des Propheten sind

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Khaled706  17.05.2022, 14:26
@Bilal160

Sie glauben, dass der Koran nicht verfälscht wurde. Warum soll das bei den Hadithen anders sein?

Und wie beten sie überhaupt (ich meine die Pflichtgebete)?

Und wie sieht es aus mit anderen Säulen des Islam (Zakat, Hadsch)?

Das alles kann ohne die Sunna nicht erklärt werden.

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Bilal160 
Fragesteller
 17.05.2022, 19:36
@Khaled706

Kenne eine Familie die immernoch die 5 Säulen des Islams praktizieren und ausleben, jedoch beten Sie das Gebet ohne At Tahiyatuh sondern sagen stattdessen sowas wie „ ashadu an la ilahe il allah vahdehu la scharikaleh“

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Nein. Koranisten sind keine Muslime sondern eine Sekte die ihre Gründungsbewegung Anfang des 19ten Jahrunderts in Indien hat.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Koranismus

Diese Bewegungen hatte vorallem aber Geo-Politische Gründe und so kamen einige dieser ersten Leute mit dieser Lehre, die von 99,9 % der Muslime abgelehnt wird.

Koranisten tragen teils dazu bei , dass man hier in Deutschland anfängt zu sagen ,,ja, das ist ja Auslegungssache", denn der Koranismus ist allermeist die Lehre, die nämlich genau dies tut.

Die These der Koranisten, der Koran und dessen Wörter hätten mehrdeutige Bedeutungen, geht soweit, dass man von Koranisten sieht, wie sie wirklich jeden Vers aus dem Orignal arabischen so umenterpretieren bis es der jeweiligen Gesetzgebung ihres Landes passt. Per se also eine "Reformation", wie auch die Begründer des Koranismus selber zugeben.

Mit dem Islam auf den sich 99,9% der Muslime beruhen, der zur Zeit des Propheten Muhammad gelebt wurde und seit 1400 Jahren in der Stadt Mekka praktiziert wird, hat das (der Koranimus) nichts zutun.

Ihre Mietgliederzahl liegt zwischen 50 und 100 Tausend Weltweit.

Eine weitere These der Koranisten ist, dass sie behaupten die Idee des Koranimus hätte es schon zur Zeit des großen Imam Schafi'i gegeben ist eine Lüge. Denn diejenigen mit denen Imam Schafi'i diskutierte, waren keine Leugner der Sunnah. In ihrem Fall ging es um ganz spezifische Überlieferungen.

Man könnte noch vieles hierzu erzählen.

Zusammengefasst ist die Lehre des Koranismus eine neue, die ihren Ursprung fernab des Ursprungslandes des Islam und wie ihre Begründer selbst sagen, eine "Reformation" aus vorallem geo-politischen Gründen der Koloniealisierung (in Indien) hat.

Solange sie sich selber als Muslim sehen, würde ich (als Nichtmuslim) das auch machen. Ich sehe die Koranisten / Koraniten sogar als etwas fortschrittlicher denkende Muslime an. Das sie da bei (insbesondere) fundamental denkenden Sunniten nicht ankommen ist offensichtlich.

Ähnliches trifft auch auf die Ahmadiyya und noch mehr auf die Aleviten zu. Auch sie haben oft Schwierigkeiten, anerkannt zu werden, wenn sie sich denn selbst als Musime sehen.

Das genau ist für mich der Punkt. Ich würde immer danach gehen, wie sich die Leute selber sehen.

An ein Paradies glaube ich in der Form nicht, wie es im Islam gesehen wird. Aber wenn es so einen Ort geben sollte, können Koranisten dort wohl auch hin, ebenso wie alle anderen Menschen. Ich würde mich da Mouhanad Khorchide anschließen.

Der Koran und die Sunnah bilden eine unzertrennliche Einheit.

Im Koran steht unfehlbar, dass man sich an die Sunnah des Propheten zu richten hat.

Wer also die Sunnah leugnet, leugnet den Koran.

Was anderes ist es, wenn man beispielsweise die Authentizität der Hadithe ablehnt.

Wer sagt, er glaubt nicht an die Sunnah, ist kein Muslim.

Wer sagt, er glaubt zwar an die Sunnah, aber bspw nicht an die im Bukhârî übermittelten Hadithe, ist dadurch zwar noch Muslim, aber gehört zu Ahlu-Bid'a, ist also auf dem Irrweg.

Bilal160 
Fragesteller
 17.05.2022, 11:20

„Im Koran steht unfehlbar, dass man sich an die Sunnah des Propheten zu richten hat. “ Kannst du mir sagen wo? Dafür wäre ich dir sehr dankbar

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ItsJustMe38  17.05.2022, 12:07
@Bilal160

Surah An-Nisa, Verse 80:

مَّن يُطِعِ الرَّسُولَ فَقَدْ أَطَاعَ اللَّهَ وَمَن تَوَلَّىٰ فَمَا أَرْسَلْنَاكَ عَلَيْهِمْ حَفِيظًا

Wer dem Gesandten gehorcht, der hat Allah gehorcht; und wenn sich jemand abwendet, so haben Wir dich nicht zum Hüter über sie gesandt.

Und das ist nur ein Beispiel von vielen, es gibt etliche Verse, die befehlen dem Propheten zu gebrochen.

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vanillakisss22  18.05.2022, 03:01

Das hat Mohamed gesagt, der Schlingel.

Und er war nur ein einfacher Sünder, wir wir alle.

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Die heißen nicht Koranisten, sondern Koraniten.

Hier, denke ich, ist eine gute Erläuterung:

https://marjorie-wiki.de/wiki/Quraniya

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid