Sind American Bullys in Hamburg erlaubt?

5 Antworten

Für gefährliche Hunde gelten besondere Vorschriften. Zu den gefährlichen Hunden zählen neben individuell auffällig gewordenen Hunden bestimmte Hunderassen:

  • American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie Mischlinge mit diesen Rassen gelten immer als gefährliche Hunde. 
  • Hunde der Rassen Bullmastiff, Dogo Argentino, Dogue de Bordeaux, Fila Brasileiro, Kangal, Kaukasischer Owtscharka, Mastiff, Mastin Español, Mastino Napoletano, Rottweiler, Tosa Inu und entsprechende Mischlinge gelten ebenfalls als gefährlich; Freistellungen sind jedoch möglich, wenn der Hund einen Wesenstest bestanden hat.

Vorschriften für Bullterrier und Rottweiler:

  • Freistellungen für Bullterrier und Bullterriermischlinge, die nach der alten Hamburger Hundeverordnung (vor dem 1. April 2006) erteilt worden sind, gelten weiter.
  • Rottweiler und Rottweilermischlinge müssen seit 1. April 2006 mit Maulkorb und Leine geführt werden, solange für den Hund keine Freistellung von der Erlaubnispflicht vorliegt. Freistellungen sind möglich, wenn der Hund einen Wesenstest bestanden hat. Darüber hinaus müssen diese Hunde unverzüglich beim zuständigen Fachamt Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt angemeldet werden.

https://www.hamburg.de/hundegesetz/

Die Aufteilung der „gefährlichen Hunde“ erfolgt auch in Hamburg, wie in der Hundeverordnung in Baden-Württemberg oder im Hundegesetz in Nordrhein-Westfalen, nach Kategorien bzw. Gruppen. In Kategorie 1 und 3 sind bestimmte Rassen festgehalten. Zur dritten Gruppe gehören beispielsweise Rassen, bei denen eine Gefährlichkeit vermutet, aber durch einen Wesenstest widerlegt werden kann.

Egal ob American Bully, Irish Wolfhound oder eine ganz andere Rasse – die Gruppe 2 bezieht sich auf das Verhalten: Tiere jeder Rasse können als „gefährliche Hunde“ gelten, wenn sie ein unangemessenes und besonders ausgeprägtes Aggressionsverhalten gegenüber Menschen oder Tieren zeigen. Insbesondere wenn sie sich als bissig erweisen, Menschen in Gefahr drohenderweise angesprungen haben oder unkontrolliert Wild/Vieh hetzen, beißen und reißen.

Welche Hunde sind in Hamburg verboten?

Das Halten von gefährlichen Hunden ist in Hamburg grundsätzlich verboten bzw. nur mit entsprechender Genehmigung der Behörde (abhängig von diversen Auflagen) möglich. Allerdings kann bei Hunden der Gruppe 3 mit einem Wesenstest die Gefährlichkeit widerlegt werden, womit sie von den besonderen Vorschriften für gefährliche Hunde befreit wären.

  • Die Haltung von gefährlichen Hunden ist nur mit Erlaubnis der Behörde möglich.
  • Die Erlaubnis ist abhängig von einem besonderen Interesse an der Haltung und der Zuverlässigkeit im Umgang mit gefährlichen Hunden.
  • Für die Erlaubnis muss der Hund operativ kastriert sein, eine Haftpflichtversicherung vorliegen, der Hund mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein und eine von der zuständigen Behörde anerkannte Hundeschule besucht haben. Zudem muss eine Haftpflichtversicherung vorliegen.
  • Weiterhin muss der Halter für die Erlaubnis volljährig sein, ein Gesundheits- und Führungszeugnis vorlegen, regelmäßig an Schulungsveranstaltungen teilnehmen und der Hund darf nicht aus illegaler Haltung (verbotene Zucht; illegale Einfuhr) erworben worden sein.
  • Gefährliche Hunde müssen ausbruchssicher untergebracht werden.
  • Gefährliche Hunde dürfen nur an Personen zur Aufsicht übergeben werden, die gemäß des Gesetzes die geeignete Zuverlässigkeit aufweisen.
  • Außerhalb der Wohnung/des Grundstücks gilt für gefährliche Hunde eine Maulkorb- und Leinenpflicht (max. 2 Meter lang in Einkaufszentren, Fußgängerzonen, auf Straßen und Plätzen mit hohem Menschenaufkommen, bei öffentlichen Versammlungen oder Veranstaltungen, in der Nähe von Schulen, Spielplätzen, Kinder- und Jugendeinrichtungen)
  • Auf einem eingefriedeten Grundstück dürfen gefährliche Hunde nur mit der Zustimmung des Inhabers/der Inhaberin ohne Maulkorb bzw. Leine geführt werden.
  • Jeder Hund muss fälschungssicher mit einem Mikrochip gekennzeichnet und im zentralen Register angemeldet werden.
  • Es muss eine Haftpflichtversicherung für Schäden, die durch den Hund entstehen, abgeschlossen werden (Deckungssumme mind. 1 Million Euro).

https://www.deine-tierwelt.de/magazin/hundegesetz-in-hamburg/

Hamburger Hundegesetz als PDF-Dokument: https://www.hamburg.de/contentblob/200366/672fc53c8e2f3db07292bb4c624bb2cd/data/hundegesetz.pdf

Edit: Tippfehler im eingefügten Text korrigiert.

Edit2:

Der American Bully stammt genetisch vom Pitbull Terrier, Molossier und American Staffordshire Terrier ab. Dennoch rangiert er auf keiner Rasseliste. Züchter haben hier eine Lücke im System genutzt. Den Bully gibt es als Rasse erst seit 2013. So kann er gar nicht auf den Rasselisten von 2001 stehen. Die Kampfhundeverordnung greift also nicht.

Gefährlicher Hund? Behörden sind wachsam

Dennoch sind die Behörden nicht ganz hilflos. Alle Bundesländer haben die Möglichkeit, Hunde nach Einzelfallprüfungen unabhängig von ihrer Rasse als gefährlich einzustufen. Dafür muss es jedoch erst zu einem Vorfall kommen. In manchen Bundesländern lassen sich Hunde auch entsprechend ihrer optischen Merkmale als gefährlich einstufen.

Zu diesen Merkmalen gehören:

  • ein großes Gebiss
  • eine kräftige Statur
  • charakteristischer Flachschädel

Definitiv sind die Behörden wachsam und behalten die Entwicklung im Auge: Bereits 40 Prozent der registrierten Bullys haben sie nach entsprechenden Vorfällen bereits in Tierheime eingewiesen.

https://wamiz.de/hund/ratgeber/17409/ist-der-american-bully-eigentlich-ein-listenhund

LukaUndShiba  12.11.2021, 12:07

Der American Bully fällt unter listenhund Mixe da er entsteht indem man Pit oder Amstaff in verschiedene andere Rassen mit einkreuzt.

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hallo Franc

Wir wohnen auch in Hamburg und sind auch an einem "American Bully pocket" ( das kleinste Format ) interessiert, haben Sie sich schon entschieden und wenn ja, war es kompliziert, die Zertifizierung zu bekommen?

Anscheinend weiß hier keiner, was ein Mischling ist. Ein Mischling aus Pitbull und Amstaff würde bedeuten ein Pitbull Weibchen ist trächtig von einem Amstaff Männchen (oder vice versa) American Bullys wurden in den 90er Jahren das erste mal durch eine Kreuzung der o.g. Rassen, u.a auch verschiedene Bulldoggen Arten, gezüchtet. Indem diese neuen Hunderassen untereinander weitergezüchtet wurden, handelt es sich nicht mehr um einen Pitbull-Amstaff Mix sondern um eine eigenständige Rasse. Ein Gentest kann darüber mehr Aufschluss geben. Ich empfehle generell (bei jeglicher Rasse) genau zu überlegen, ob man genug Erfahrung und Wissen hat um einen Hund so zu erziehen, dass er nicht mehr potentiell gefährlich ist. Die Behörden haben leider noch immer Vorurteile gegenüber bestimmten Rassen und hängen mit ihrer Rasseliste in der Vergangenheit fest. Hamburgs Tierheime sind voll mit Listenhunden die in liebevolle, geduldige und erfahrene Hände in Hamburg vermittelt werden könnten, anstatt im Tierheim einsam auf den Tod zu warten, allerdings sind die behördlichen Auflagen dafür eine ziemliche Hürde. Bitte suchen Sie sich schon vorab einen guten Anwalt für Tierrechte den Sie bei willkürlichen behördlichen Auflagen kontaktieren können. Der Aufwand und die Kosten werden hoch sein, wenn Sie beides allerdings nicht scheuen um Ihren treuen Begleiter in Hamburg Haltung zu können wünsche ich viel Kraft und Spaß mit dem neuen Familienmitglied.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo,

Das ist ein Mischling aus Kategorie 1 Hunden. Dazu brauchst du eine Halteerlaubnis der Gemeinde und um die zu bekommen musst du sehr gute Argumente vorbringen, da ein besonderes Interesse vorhanden sein muss. Kenne Leute, die es geschafft haben solche Hunde legal zu halten. Der Aufwand ist aber leider echt nicht ohne....

LG

Nein. Es ist keine offizielle Rasse sondern zum Schluss nur ein listenhund Mix in dem meist Pit, Amstaff und Ähnliches rein gemischt werden. Die werden dort dementsprechend dann auch so behandelt wie reinrassige listenhunde

Alles was zum Schluss Ähnlichkeiten in diese Richtung hat da kannst du dir sicher sein da wurde Pit oder Amstaff mit rein gemischt.