Sind alle Leute die zur Universität gehen oder eine Ausbildung gemacht haben intelligent und gebildet?

14 Antworten

Alle Leute, die ein Studium oder eine Ausbildung gemacht haben, sind (zu einem gewissen Grad) gebildet. Ihre Abschlüsse stellen sicher, dass sie einen Standard erfüllen und im Laufe einer bestimmten Zeit Kompetenzen erworben haben. Aber nicht jeder, der gebildet ist, muss diese Bildung aus der Schule haben, denn man kann auch gewisse Standards erfüllen oder überbieten ohne das in Prüfungen oder anderen Leistungsnachweisen bezeugen zu lassen.

Bei der Intelligenz ist das ein wenig breiter gestreut und muss eher aus der anderen Richtung betrachtet werden. Grundsätzlich: Die Intelligenz ist etwas, das im Wesentlichen angeboren, bzw. in der frühen Kindheit festgelegt wird. Später, sowieso schon lange dann, wenn die Schulpflicht aufhört und man sich seinen weiteren Bildungsweg selbst aussuchen kann, ist sie bereits für den Rest des Lebens ziemlich fix. Die Intelligenz ist überdies ein guter Prädikator für Bildungserfolg. Das heißt, wer intelligenter ist, erfüllt die kognitiven Voraussetzungen, einen hohen Bildungsgrad zu erreichen. Ob dieser erreicht wird, hängt jedoch auch von vielen anderen Voraussetzungen ab. Insbesondere Umwelteinflüsse und die Erziehung können einen Teil beitragen. Leute, die nicht so intelligent sind, schaffen vielleicht keine Ausbildung oder Studium. Die Intelligenz wird beispielsweise dafür hergenommen, um Lern- oder kognitive Behinderungen zu identifizieren, die einen für bestimmte Bildungswege disqualifizieren. Es ist aber völlig offen, ob jemand, der eine hohe Intelligenz hat, sich für eine Lehre als Koch oder für ein Studium der Nanophysik entscheidet.

Kurz gesagt: Wer einen hohen formalen Bildungsgrad hat, ist per definitionem gebildet und kann zumindest nicht intelligenzgemindert, muss aber auch nicht super-intelligent sein. Wer keinen formalen Bildungsgrad hat, kann, muss aber nicht zwangsläufig ungebildet oder intelligenzgemindert sein.

Es gibt verschiedene Formen von Intelligenz, und verschieden Formen von Bildung. Man kann das nicht immer so eine zu eins vergleichen. Aber immerhin zeugt es von einer gewissen Intelligenz, sich so weit hoch gearbeitet zu haben, statt wie ein Dummkopf alles hin zu schmeißen, wenn was schwierig ist. Und ein gutes Stück Bildung hat derjenige dabei auch abbekommen.
Aber ich kenne zum Beispiel eine junge Dame, die hat, um ihre Mutter zu pflegen, ihre Berufsausbildung zurückgestellt. Sie beweist dadurch ein hohes Maß an Herzensbildung, hat sehr feine Manieren und beweist die Fähigkeiten einer Hauswirtschafterin und einer Krankenpflegerin. Meiner Meinung nach beweist sie auch ohne Abschluss ein hohes Maß an Intelligenz und Bildung.

Wenn aber jemand einfach „nichts macht“, sehe ich das völlig anders..

isilang  23.11.2021, 13:27

Oder die Hausfrau und Mutter, die "ein eigenes kleines Familienunternehmen managt" - wie in der Vorwerk-Werbung.

1
Urlewas  23.11.2021, 14:12
@isilang

Eine nach wie vor unterschätzte und inzwischen vom Aussterben bedrohte Spezies… 😉

1
isilang  23.11.2021, 14:30
@Urlewas

Ja. Das stimmt wohl. ☺ Wäre ich Unternehmerin, würde ich sicher Mütter beschäftigen. Die können organisieren, strukturieren, anleiten, sind Multitasking fähig... ☺

2

Intelligenz, Bildung und Universitätsabschluss fallen zwar recht häufig zusammen, aber nicht zwangsläufig.

Es soll auch Leute geben, die schon in der Grundschule Nachhilfe kriegen und von ihren Eltern durch das Gymnasium, durchs Abitur und durch die Uni geprügelt oder getragen werden, ohne dass sie danach einen Funken Bildung haben, geschweige denn jemals Intelligenz besessen haben.

Und in Nigeria gibt es sicherlich Huinderttausende, die hochintelligent sind, aber nie eine vernünftige Schule besuchen konnten. Die haben zwar auch keine Bildung, aber eben Intelligenz.

Auch hierzulande gibt es hochintelligente Menschen, die nie einen Abschluss gemacht haben, sogar gebildete Menschen, die nicht in der Lage sind, ihren Alltag zu organisieren. Alles ist möglich.

Nein, da viel nur aus auswendig lernen besteht und entweder kannst du das gut oder eben nicht aber ein Zeichen von Intelligenz noch lange nicht.

Kenne einige Studierte die zu dumm sind eine Glühbirne zu wechseln.

Erstmal hat Abi und Uni nicht allzu viel mit Intelligenz zutun, eher mit Bildung.
Das sind 2 verschiedene paar Schuhe. Ich würde sagen, Jemand der eine lange akademische Ausbildung abgeschlossen hat weiß, wie man neue Themen hinterfragt, analysiert und durchdringt.
Im Studium lernt man das Lernen.
Insofern würde ich sagen studierte Leute können schneller neue Themen erfassen, als bildungsschwache Schulabgänger.
Diese können ihre Gehirnkapazitäten aber meiner Meinung nach gut auf andere Sachen fokussieren.
Denke nicht, dass ein gebildeter Mensch per se intelligenter ist. Er weiß nur wie er Gedanken systematisiert.