Sichtung eines Toten?

8 Antworten

Der Bestatter richtet sich nach seinem Auftraggeber.

Wenn du Auftraggeber bist, kann es dir keiner verbieten. Wenn ein anderer Verwandter die Totenfürsorge ausübt, kann dieser schon bestimmen, dass der Sarg geschlossen bleibt.

ABER: nach einer Woche kann je nach Temperaturen und Bedingungen schon einiges im argen liegen und evtl. ist er oder sie auch gar nicht mehr erkennbar.

Vlt. kann der Bestatter dir ein Foto machen. Dann kannst du immernoch entscheiden ob du dir das in Natura zumuten willst, dann noch mit Geruch.

Viel Kraft

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

In dem Fall würde ich sagen:

verzichte darauf ihn nochmal zu sehen, behalte in lieber in Erinnerung wie du ihn zuletzt gesehen hast.

Als meine Mutter nach 1 Monat Koma und Beatmung an Sauerstoff Unterversorhung durch einen defekten Schlauch starb, versuchte man sie wiederzubeleben und pumpte ohne Ende Sauerstoff in sie hinein.

Sie starb trotzdem und als wir zur Verabschiedung kamen, sagte man uns, sie sehe etwas anders aus und woher das kommt.

Wir gingen hinein ein sind fast rückwärts wieder rausgefallen.

Sie sah aus wie ein Alien, Lippen und Augenlider extrem geschwollen wie nach 1000 Botox Behandlungen, alles aufgedunsen und gerötet.

Man konnte kaum hinsehen.

Als meine Cousine sagte, sie wolle auch kommen, sagte ich ihr, sie soll sich dem lieber nicht aussetzen und sie liess es dann auch bleiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde es hier so verstehen, dass man dir dies nicht verweigern kann.

https://www.frag-einen-anwalt.de/Weigerung-den-Toten-nochmal-zu-sehen-rechtmaessig--f227708.html

Erkläre deine Lage. Vielleicht reiche vorher noch Kleidung rein, sage, dass du nicht unbedingt das Gesicht sehen musst (vielleicht kann man etwas davor hängen wie in der Klinik bei der OP), sondern nur für dich realisieren möchtest, dass er tot ist.

Vielleicht reicht es auch, nur im Raum zu sein, ohne detaillierte Ansicht. Ich würde das noch mal mit dem Bestatter besprechen.

Hast du noch Fotos vom Verstorbenen?

Wir hatten eine Beerdigung, vor der wir den Verstorbenen nicht mehr sehen durften, vermutlich, weil irgendetwas versäumt wurde zwischen Tod und Transport vom Krankenhaus, und zur Trauerfeier hatten wir mehrere laminierte Fotos des Verstorbenen in der Kapelle verteilt. Das hat auch ziemlich geholfen, die Sache zu realisieren.

Wenn du Erbe bist, könnte auch ein Besuch in der leeren Wohnung helfen. Also falls du keine Probleme hast, dort rein zu kommen (keine Ahnung, wie das in so einem Fall rechtlich ist). Wenn man das leere Zimmer sieht oder Besitztümer des Verstorbenen, die man kannte, dann realisiert man auch oft sehr stark, dass derjenige jetzt nicht mehr da ist. Fotos von diesem Zimmer oder diesen Sachen könnten auch helfen.

Verzichte bitte darauf . Ich hatte im Bekanntenkreis einen Fall - ein erwachsener Mann - der von so einem Anblick auf lange Zeit traumatisiert war .