Selbstfindungsphase Pubertät? Trans?
Hallo, ich bin weiblich 14 Jahre alt,
es hat angefangen vor einem Jahr. Es hat sich in mir was getan ich habe die ganze Zeit gedacht ich wäre lesbisch... eine sehr lange Phase und eine sehr lange Zeit dachte ich es auch. Aber irgendwie dachte ich am Ende ich steh doch auf Jungs. Es war so merkwürdig alles, es hat sich alles so unreal und komisch angefühlt. Dann war alles vorbei. Aber plötzlich eines Tages kam mir wegen einer blauen Wand der Gedanke ich wäre ein Junge. Das ging mir nicht aus dem Kopf. Es war aber alles so absurd und ich dachte immer ich wäre ein Mädchen auch meine mama hatte das zu mir gesagt. Doch dieses bedrückende Gefühl geht immer noch nicht weg. Bis jetzt nicht. Ich weiß nicht ob das an der Pubertät liegt oder nicht. Es ist so komisch ich weiß nicht was ich machen soll.... geht das weg oder nicht????
6 Antworten
Da wird sich noch viel in deinem Kopf machen. Ich würde mal ruhig sein und nicht so extrem dich selber stressen damit. Konzentriere dich auch auf andere Dinge (Interessen, Horizont Erweiterung, etc.) und ich glaube iwann fixxed sich das mit der Sexualität etc. von selbst
ablenken, was neues finden oder dir selber beibringen, dass du selbst nicht dein Name, deine Herkunft, deine Haarfarbe, deine Sexualität, etc. oder sonst was bist. Du bist nicht der Körper sondern hast ein Inneres Ich. Vllt helfen dir solche Gedanken. Versuch einen Sinn zu finden auf dem du dich fokussieren kannst
Lasse Dich nicht verwirren, auch nicht von Dir selbst ;-)
Und mache Dir keine Hektik. Klar sollte sein, dass Du über Dinge und Geschehnisse, die Dich belasten oder beeinträchtigen mit jemandem sprechen solltest und das können dann gern auch Expert*innen sein. Hilfe gegen schlechte Gefühle ist immer gut, aber BlakeRWBY hat es mal wieder gut formuliert: "...lass dir ruhig Zeit, du brauchst dich zu gar nichts zu drängen. ... Es bringt gar nichts da eine Entscheidung herbei zu zwingen. Gib dem Ganzen so viel Zeit wie du benötigst."
Du kennst die Lebensweisheit Nummer 47318:
Menschen können in zwei Schubladen sortiert werden:
Die einen packen Dich in eine Schublade, die anderen nicht.
Du brauchst also nicht zwingend ein Label für Dich, Deine "Identität", Dein Wohlbefinden, Deine Sexualitäten (Sexualität gibt es nur sprachlich zwar im Singular, in der Realität aber tragen wir alle viele Aspekte in uns). Das bedeutet nicht, dass es für diese Betrachtungsweisen Deines Erleben und Empfindens keine Begriffe gibt. Zu Geschlechteridentitäten (wie erleben und verorten wir uns selbst) habe ich hier was geschrieben.
Zu Deiner Unsicherheit bzw. Unklarheit betreffend der Frage, wer und was Dich interessiert, antörnt und was Du mit anderen Menschen erotisch, romantisch und/oder sexuell erleben möchtest (mit dieser Frage bist Du nicht alleine), empfehle ich Dir:
Schaue einfach, welche Menschen auf Dich attraktiv wirken und baue Beziehungen auf wie ihr sie gemeinsam wollt. Eng oder locker; dieses Video zeigt einen Einblick in die Vielfalt zwischenmenschlicher Beziehungen für die es auch nicht unbedingt Label braucht. So wie jeder Mensch einzigartig ist, ist ist es auch das Miteinander und wichtig ist dabei nur, dass sich die Beteiligten miteinander wohlfühlen.
Und jetzt kommt ein philosophischer Abschluss:
Das Leben ist bunt und in Bewegung. Der Aphorismus panta rhei ("alles fließt") ist ein Aphorismus zur Kennzeichnung der heraklitischen Lehre.
„Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.“
"Alles befindet sich in einem ständigen, fließenden Prozess des Werdens, welches vordergründige Gegensätze in einer übergeordneten Einheit zusammenfasst. Aus dieser Auffassung entstand später die verkürzende Formulierung „Alles fließt“ (πάντα ῥεῖ pánta rheî)." [Wikipedia]
Auf unsere Fragestellung, bezogen auf die geschlechtliche Identität, passt diese uralte philosophische Ansicht zum Begriff des Genderfluid. Bei genderfluiden Personen ändert sich die Geschlechtsidentität über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen. Das Geschlecht kann zwischen allen möglichen Geschlechtern wechseln, z.B. von männlich zu weiblich, aber auch von weiblich zu nonbinary, von nonbinary zu agender, etc. Im Unterschied zu einer genderqueeren Identität ändert sich die Identität und ist nicht unbedingt zu jedem Zeitpunkt außerhalb der Geschlechterbinarität zu verorten.
Bezogen auf die Fragestellung, wem Deine Interessen gelten und gelten werden, werden auch hier noch jede Menge Dynamik und Entwicklungen auf Dich zukommen, die niemand vorhersagen kann. Nimm´ diese als Chancen zum Entdecken neuer Aspekte Deiner Persönlichkeit und genieße sie zu ihren Zeiten. Sorge Dich nicht über Veränderungen, sondern erlebe und gestalte sie. Ich selbst bin älter und ändere mich immer noch und immer wieder aus verschiedensten Ursachen und Gründen in verschiedensten Bereichen und das ist gut so.
Viel Freude wünsche ich Dir dabei :)
Du änderst dich noch. Und dass ist normal. Klar geht dass in den meisten Fällen wieder weg. Du bist halt in der Pubertät da ändert sich dass Denken, hormone alles drum und dran.
Das kann weg gehen, aber es muss nicht.
Mach dir da keinen Stress!
Geht bei den meisten im Lauf der Pubertät weg.
Kannst aber auch "Pech" haben und dich dein Leben lang damit beschäftigen. Es ist ja heute schon allgemeine Mode, mit seinen Selbstfindungsproblemen die Gesellschaft anzuklagen.
Aber ich halte das nicht mehr aus... diese Zeit dieser Gedanke im Kopf dieses bedrückende Gefühl... ich kann es nicht mehr... was soll ich machen?