Seid ihr für eine Kleiderordnung an Schulen?

8 Antworten

Da die freie Entfaltung der Persönlichkeit gem. Artikel 2 GG geschützt ist, halte ich nichts davon, dieses Grundrecht unter dem Deckmantel des Jungendschutzes einzuschränken. - Wenn also eine Schülerin an heißen Tagen ein bauchfreies Top oder einen extrem kurzen Minirock tragen möchte, muss man ihr das zugestehen! Andererseits ist mir der besonders an weiterführenden Schulen gepflegte Markenfetischismus ein Dorn im Auge! In Anbetracht der Tatsache, dass mittlerweile ein Viertel der Gesellschaft in relativer Armut lebt - und die Kinder der Armen diesem Imponiergehabe der nouveaue riche nichts entgegenzusetzen haben, bin ich trotz der Eingangs angerissenen Problematik der Ansicht, dass Schulleitungen hier intervenieren sollten! Das heißt aber nicht, dass ich der Einführung von Schuluniformen das Wort rede! Vielmehr sollte in diesem Zusammenhang auf Aufklärung gesetzt - und den S. u. S. z.B.: anhand des Phänomens der Produktion von Marken - T - Shirts in Billiglohnländern wie Bangladesch verdeutlicht werden, dass die Produkte namhafter amerikanischer Trikothersteller keinen höheren Wert haben, als die Kleidungsstücke aus diversen Billigläden und der wohl Einzige Unterschied darin besteht, dass man für bestimmte Herstellernamen tiefer in die Tasche greifen muss!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Natürlich sollte es eine gewisse Kleiderordnung oder alternativ Schuluniformen geben.

Es gibt verschiedene Hintergründe die dafür Sprechen

1. Die Gruppenbildung in dem Schulklassen und auf dem Schulhof ist eine andere, als auf den "lockeren" Schulen, denn der soziale Status der jeweiligen Schüler ist nicht mehr so leicht erkennbar. An anderen Schulen werden Mitschüler aufgrund ihrer Kleidung auch gerne ausgeschlossen und die "Gangster", welche nur im Jogginganzug kamen, waren auch nur unter sich.

2. Lehrer benoten ihre Schüler fairer und haben ebenfalls nicht so schnell irgendwelche Vorurteile, wodurch durchaus Mal die ein oder andere Note besser bzw. Schlechter ausfallen kann.

3. In den Klassen/ an den Schulen entwickelt sich auf Dauer ggf. ein wir Gefühl..

(Vgl.andere Organisation mit "Uniformen" bspw. Unternehmen, Pfadfinder oder Staatsorgane)

Mankos die entstehen könnten, kann gut in dem Film sehen, auch wenn es eigentlich ein etwas anderes "Schulprojekt" war:

https://youtu.be/qkztDM5ukbw

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich bin z.b. nicht dafür, dass es Schuluniformen gibt, aber eine gewisse Maß an Kleidung sollte schon eingehalten werden. Schule ist kein Laufsteg und kein Strich wo die Mädchen halbnackt rumlaufen können und sollten.

Oder wenn die Schüler in zu alten kaputten Sachen rumlaufen sollte auch eingegriffen werden.

Also ein Mindeststandards sollte eingehalten werden.

Ja, ich bin auch ehr dagegen. Ich sehe eine Verlagerung von bestehenden Problemen und auch einen erheblichen Kostenfaktor den deutsche Schulen nicht stemmen können als grundlegendes Problem. Aber ich kann die Probleme die ich sehe gerne ausführen.

  1. Mobbing wird nicht aufgeklärt oder interveniert, sondern nur auf andere Aspekte als auf die Kleidung verlagert.
  2. Grade für Jugendliche ist es ein wichtiger Prozess in der Entwicklung zum autonomen Menschen, sich von einer sozialen Gruppe (z.B.) durch Kleidung abgrenzen zu können.
  3. Wird ein Schüler oder einer Schülerin von Lehrern als Objekt betrachtet, in einer Weise das der Unterricht gestört wird. So ist der betreffende Schüler nicht das Problem, grade der Lehrkörper sollte zu einer Professionalität fähig sein, die ihn dazu befähigt Schüler als solche zu betrachten.
  4. Kosten. Anschaffung, Reinigung etc. Bei Familien die diese nicht tragen können, werden diese Kosten auf dem Steuerzahler abgewälzt. Für alle anderen Familien und die Schulen, heißt dies, noch einen größeren Aufwand in der Kasse. Einen finanziellen Aufwand für ein Schulsystem das in maroden Gebäuden unterrichtet und in denen noch der OHP in gebrauch ist...vielleicht gibt es wichtigere Dinge die angeschafft werden müssten als eine Uniform....Tablettes, Klimaanlagen, Sportgeräte usw.

angemessene Kleidung zu tragen, heißt ja nicht, oversized tragen zu müssen, das ist ja Quatsch. Es kann auch als Lernziel von Schule aufgefasst werden. Denn sie bereitet auf das Berufsleben vor und da kann man, je nachdem, wo man arbeitet, auch nicht hinlatschen, wie man will. Man muss seinen Kleidungsstil also dem Anlass anpassen und genau das kann man an der Schule bereits üben. Ein Klassenzimmer ist eben kein Ort, an dem man sich zu knapp kleiden sollte. Das schränkt das Recht der Frau nicht ein, sich sonstwo zu kleiden, wie sie will. Früher war das eine Art common sense und es gab wenig Diskussionen. Heute wird alles und jedes zerdiskutiert, was es aber nicht übersichtlicher macht. Nur weil wir nackt geboren wurden, wollen wir auch keine Nackten im Klassenzimmer. Da muss man offenbar etwas nachhelfen und Schule sollte als Orientierungshilfe eine klare Linie setzen. LG