Bauchfrei an Schulen Argumente?
Hey, heute Abend habe ich eine Schulkonferenz und habe in den letzten Wochen von einigen Mädchen Beschwerden bekommen, was unsere Kleiderordnung betrifft. Wir dürfen kein bauchfrei oder rückenfrei mehr anziehen. Ich finde es geht langsam zu weit da wir sicherlich andere Probleme haben als soetwas. Trotzdem habe ich mir ein paar Argumente überlegt.
- schädigt Individualität und selbstbestimmung
- Jeder hat eine eigene Meinung was Mode betrifft und darf das anziehen was er will und worin man sich wohlfühlt
- ich wollte was zum Artikel 1 des GG sagen: Die Würde des Menschen ist unantastbar…denkt ihr ich kann das auch auf die Kleidung beziehen ? Wenn ja wie könnte ich das ausdrücken?
ich würde mich über weitere pro-Argumente sehr freuen.
LG
9 Antworten
Wie alt bist du?
Mit dem Grundgesetz hat eine bestimmte Kleiderordnung nichts zu tun. Bauch- und rückenfrei sieht bei Kindern billig und nuttig aus. Die Würde des Kindes ist viel eher beschädigt, wenn es keine kindgerechte Kleidung in der Schule trägt. Bauch- und rückenfrei sind nicht kindgerecht und gehören bei Kindern eher an den Strand/in die Badeanstalt.
Wenn du erwachsen bist, kannst du in deiner Freizeit anziehen, was du möchtest. Aber Schule und Beruf sind keine Freizeit und du wirst dich anpassen müssen.
Individualität und Selbstbestimmung sind ebenfalls nicht betroffen. Du wirst dich im Leben noch sehr häufig irgendwelchen Vorschriften im Berufsleben unterordnen müssen.
16…die Mehrheit der Schule ist dafür also werde ich die Sache ansprechen. Verstehe auch deine Seite aber ich hab nach Argumenten die dafür stimmen gefragt und nicht was ich später vllt mal machen muss und wer wo hingehört. Jeder sollte das tragen indem er sich wohlfühlt - egal wo.
@ Amica 2 definiere "Kind" (Alter). Bitte jetzt nicht automatisch nach Gesetzeslage "unter 18", sondern deine persönliche Einschätzung - außer sie entspricht der Gesetzeslage.
Es gibt aber auch Mädchen, die keine anderen Probleme haben als ihre Klamotten. Wenn sie aus irgendwelchen Gründen bauchfrei tragen "müssen" es aber nicht dürfen, haben sie Grund genug sich zu beschweren.
Doch dürfen Lehrer in die Kleiderwahl ihrer Schüler eingreifen? Die Antwort lautet ja, die Lehrer dürfen. Auch wenn die Schüler sich bei einer freizügigen Kleiderwahl auf die Erlaubnis ihrer Eltern berufen oder auf eine bewusste Entscheidung, verfügt die Schule über einen eigenständigen Erziehungsauftrag. Das bedeutet, dass die Schule im Rahmen dessen Erziehungsmaßnahmen ergreifen kann, mit dem Ziel die Schützlinge so sozialadäquatem Verhalten zu erziehen. Somit können auch die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert werden, sich angemessen im Sinne der Schule zu kleiden. Diese sind dann auch dazu verpflichtet, diesen Vorgaben nachzukommen. Aus rechtlicher Sicht wäre diese Aufforderung nur dann ungültig, wenn sie nicht dem gesellschaftlich akzeptierten Standard entspräche und eine Diskriminierung, eine Unverhältnismäßigkeit oder reine Willkür darstellte.Doch auch zu viel Kleidung dürfen Lehrer in bestimmten Fällen untersagen, etwa bei einem Kopftuch oder einer Ganzkörperverhüllung.
Nach einem Beschluss des Bonner Landgerichts kann so das Tragen eines Kopftuchs an Privatschulen untersagt werden, wenn dieses dem Profil des Schulträgers widerspricht. An öffentlichen Schulen hingegen ist lediglich das Tragen eines Ganzkörperschleiers nicht gestattet. Der Verwaltungsgerichtshof Bayern begründete dieses Verbot damit, dass ein Ganzkörperschleier eine Verweigerung von nonverbaler Kommunikation darstelle und in einigen Fällen sogar den Augenkontakt unterbinde.
Der Kleidungsstil ist ein Ausdruck der persönlichen Individualität und Freiheit eines jeden. Trotzdem dürfen Lehrer im Rahmen des schulischen Erziehungsauftrages die Schülerinnen und Schüler zu angemessener Kleidung im Sinne des Schulkonzepts auffordern.
https://beamten-infoportal.de/magazin/beruf/lehrer/lehrer-duerfen-kleiderordnung-festlegen/
Natürlich darfst du hier gerne "Pro"-Argumente sammeln, aber letztendlich wird das nicht viel nützen. Die Schule verstößt mit der Kleiderordnung nicht gegen geltendes Recht.
Die Auffforderung stellt weder eine Diskriminierung noch eine Unverhältnismäßigkeit oder reine Willkür dar. Man kann bei heißem Wetter auch dünne Kleidung anziehen, die weder bauchfrei noch mit tiefen Ausschnitten versehen ist und schwitzt darin auch nicht mehr.
Gerade in Klassen mit pubertierenden Schülern stellt diese knappe Kleidung eben doch ein Problem dar, weil es die männlichen Schüler ablenkt... sag du mir jetzt nicht, dass das nicht der Fall ist.
Schule ist zum Lernen da und keine Modenschau.
Bringt nichts, das zu verneinen. Durchaus kann Kleidung, die Haut zulässt, andere Schüler ablenken. Pubertät eben. Dennoch ist es auch gerade in dieser Zeit sehr wichtig für die jungen Menschen, sich so zu kleiden, dass sie sich wohl fühlen, was wiederum auch das Lernverhalten fördert.
Ich finde zwar, dass man dabei vorsichtig sein muss, da man Jugendlichen auch nicht einfach vorwerfen kann, alle belästigende Gaffer zu sein. Das schwingt bei dem Ton immer so mit.
Abgesehen davon kann es durchaus als diskriminierend oder willkürlich empfunden werden, diese Kleidungsstücke zu verbieten. Letztlich ist es das Recht der Schüler sich zu kleiden, wie sie möchten. Wenn man das einschränken möchte, muss man was konkretes nennen können. Das Zitat von dem Infoportal hingegen lässt dies sehr offen und dehnbar wirken.
Was Personen als diskriminierend empfinden, kann man von außen nicht so einfach beurteilen. Schon gar nicht aus unserer Position auf GuteFrage, die den Fall nur auf grobe Weise geschildert bekommen.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass an meiner ehemaligen Schule damals, ebenfalls bestimmte Kleidungsstücke verboten werden sollten und man sich als Träger dieser Kleidungsstücke durchaus diskriminiert gefühlt hat. Wenn einem bestimmte Dinge vorgeworfen werden, nur weil man sich in der Kleidung wohl fühlt, die einem anderen nicht in den Geschmack passt.
Eben nicht. Die Schule ist nicht automatisch im Recht.
Zu speziell dem von der Fragestellerin nachgefragten Fall, gab es von dem Infoportal keine Beispiele, geschweige denn Gerichtsurteile oder Gesetze, die zitiert wurden. Stattdessen wurde eine grobe Regelung genannt, welche sehr dehnbar ist und gut begründet sein muss.
Die Schule ist nicht automatisch im Recht, sondern muss einen solchen Verbot gut rechtfertigen und begründen können. Wenn sie das können, können sie auch im Recht sein.
Und wie es was gebracht hat, hab es durchbekommen 😉
da wir sicherlich andere Probleme haben als soetwas.
Wenn das gar nicht Euer Problem ist, wieso sollen wir es dann diskutieren?
Wenn der Tagesordnungspunkt aufgerufen wird, könnt Ihr ja sagen: Das ist nicht unser Problem. Nächster Tagesordnungspunkt.
Andere Argumente werden kommen, sicherlich auch negative. Ich will mich für die Schülerschaft einsetzen weil ich in dieses Amt gewählt worden bin und die Schüler auf mich zählen.
Es gibt Orte in der Freizeit, wo man bauchfrei sein kann und darf.
In Schule und Beruf ist diese Art von Bekleidung am falschen Ort.
Wie man angezogen ist, ist auch eine Sprache, man darf sich nicht wundern, wenn sie auch verstanden wird..
„Aus rechtlicher Sicht wäre diese Aufforderung nur dann ungültig, wenn sie nicht dem gesellschaftlich akzeptierten Standard entspräche und eine Diskriminierung, eine Unverhältnismäßigkeit oder reine Willkür darstellte.“
An sich kann doch jeder sagen, der zur warmen Jahreszeit einen Blick nach draußen wirft, dass bauchfreie-, sowie rückenfreie- Kleidung vollkommen in der Gesellschaft angekommen ist. Niemand, der diese Kleidung trägt, wird irgendwie schief angesehen oder hat auf Grund dieser Kleidung Probleme in der Gesellschaft. Es ist vollkommen normalisiert, diese Kleidung zu tragen.