Schwägerin klaut den Namen für mein zukünftiges Kind?
Ich (28) bin in der 15.Woche schwanger und wir haben vor kurzem erfahren, dass es ein Mädchen wird. Meine Schwägerin (30 - Frau vom Bruder meines Mannes) ist aktuell schon im 8.Monat und erwartet ebenfalls ein Mädchen.
Mein Mann und ich haben schon länger über mögliche Namen geredet und haben uns geeinigt, dass wir sie nach meiner Oma nennen. Der Name bedeutet mir sehr viel, da ich bei meiner Oma aufgewachsen bin. Bei einem Familienessen verrieten wir den zukünftigen Namen. Kurz darauf sagte meine Schwägerin, dass das nicht geht, weil die ihr Kind schon so nennen will und nicht beide Kinder den gleichen Vor und Nachnamen haben können.
Ich war sprachlos und ich wusste gleich, dass sie es absichtlich gemacht hat, weil ich schon vor Jahren sagte, dass ich das Kind nach meiner Oma nennen will und sie den Namen kennt. Es folgte eine Diskussion und wir baten sie, ihr Kind anders zu nennen, oder zumindest einen der beiden Namen (ist ein Doppelname) zu ändern. Doch sie findet den Namen sehr schön und lässt sich nicht umstimmen. Nun ist eine Woche vergangen und sie beharrt immernoch auf dem Namen, obwohl Teile der Familie sie ebenfalls gebeten haben, ihn zu ändern. Der andere Teil sagt, dass sie als erste das Kind kriegt und es somit entscheiden darf. Sie beharrt ebenfalls darauf, dass sie den Namen schon vor mir ausgesucht hat.
Liege ich hier falsch? Was soll ich tun? Das Kind trotzdem so nennen? Unsere Familie ist sehr dagegen, da die beiden in die selbe Klasse gehen werden und es auch sonst einfach komisch ausschaut. Außerdem bin ich dennoch sauer, dass sie einfach so den gleichen Namen verwenden will. Zur spezifizierung: der Name ist recht unüblich und alt (Italienischer und alter deutscher Name) , weshalb sie eig keinen Grund dazu hat. Jeder würde direkt merken, das einer geklaut hat.
Wie soll das Mädchen denn heißen?
Ein italienischer Erstname und ein alter deutscher Zweitname. Sowas wie Giorgia-Margerete
22 Antworten
Ich danke Dir für Deine Frage, die ich außerordentlich interessant finde!
Zunächst hast Du meine volle Empathie und ich bin grundsätzlich "auf Deiner Seite". Schließlich ist es der Vorname Deiner Oma.
Das Einzige, was mich stutzig macht, ist, dass Deine Schwägerin Dir noch während des Familienessens mitgeteilt hat, dass sie sich den besagten Namen auch schon für ihr Kind ausgewählt hat. Von daher halte ich einen "Klau" für unwahrscheinlich; es könnte ja immerhin sein, dass sie diesen Vornamen schon (unabhängig von Dir) vorher ausgesucht hat. (Dann könnte sie sich wiederum "im Recht" sehen, da ihre Entscheidung ja vor Deiner gefallen ist, usw.)
Damit sehe ich die Gefahr, dass dieser Konflikt Eure Familien langfristig belasten könnte. Ich rate Euch deshalb ganz dringend, jetzt schon den Kontakt zu suchen (was beiden Seiten sicher nicht leicht fallen wird) und einen echten Konsens (=etwas, zu dem ihr beide wirklich "ja" sagen könnt) zu suchen.
Dabei wird es hilfreich sein, zunächst einmal die Namensfrage völlig außer Acht zu lassen und stattdessen zu fragen: "Worum geht es Dir wirklich?" / "Worum geht es mir wirklich?" Das wird dauern. Mindestens jeweils 30min. Wobei der andere mit offenen Ohren (und schweigend, empathisch; ohne etwas zu sagen) erstmal nur zuhören sollte.
Dann könnte jeder wiederholen, was er vom anderen gehört hat.
Erst wenn das Gegenüber sagt, dass er/sie sich vollständig gehört fühlt, kann es weiter gehen.
(Das ist wichtig, weil: Denn erst sobald beide wirklich verstanden haben, worum es dem Anderen geht, wird eine Lösung nicht mehr fern sein!)
In diesem Stadium werden die Bedürfnisse beider Seiten relativ offen zutage liegen.
Es ist also zwischen beiden Beteiligten klar: "Was braucht A?" und "Was braucht B?".
Der Abschluss wird erstaunlicherweise sehr einfach sein: Es wird verschiedene Wege ("Strategien") geben, die man gemeinsam gehen könnte. Die dürfen gerne sehr unterschiedlich sein. Gleichzeitig wird es nicht mehr schwer fallen, von den verschiedenen Wegen denjenigen auszuwählen, der am konfliktärmsten ist (=? der beiden Interessen am meisten gerecht wird).
p.s.:
Wenn beide Kinder denselben Doppel-Vornamen hätten, fänd ich das schon auch ok. (Wobei es fein wäre, wenn beide Eltern das vor der Geburt einvernehmlich so gewollt und später auch den Töchtern gegenüber kommunizieren würden.)
Zusätzlich könntest Du Deiner Tochter natürlich einen Dritt- und Viert-Vornamen geben. Dann hat sie später mer Wahlmöglichkeiten...
Der stammt dann natürlich bevorzugt aus Euer beider Eltern- oder Großeltern-Generation.
off-topic:
Ich phantasiere hier mal ein wenig unreflektiert ins Blaue (wobei meine -zugegeben parteiische- Vorliebe für italienische Vornamen vielleicht zu deutlich zu Tage tritt):
Chiara-Waltraute
Brünhild-Amanda
Felicitas-Hortwinga
Laßt das Thema ruhen und legt Euch einen anderen Namen zurecht. Vielleicht entscheidet sich die Schwägerin noch um, und Ihr könnt den ursprünglichen Namen nehmen. Im anderen Fall nehmt den anderen Namen.
Ich kann verstehen, dass es Dich ärgert, aber da ist nichts zu machen. Sie bekommt das Kind eher, sie ist zuerst am Zug. Denselben Namen innerhalb der Verwandtschaft, und zumal auch der Familienname gleich ist, würde ich nicht nehmen. Das schafft nur Verdruß und führt dann zu ungewollten Spitznamen.
Wir hatten solche Geschichten schon gehört und haben deshalb unsere Namen nie vorher verraten. Verwandtschaft, Freunde: alle haben den Namen des Kindes erst erfahren, nachdem das Kind auf der Welt war - zumal wir uns bei unseren Kindern auch nie sagen lassen haben, ob es ein Junge oder Mädchen wird.
Ja, das hätten wir auch tun sollen. Und ich bin mir grade so unsicher, da es der Name meiner Oma ist und sie selbst auch sicher traurig wäre, wenn meine Nichte so heißt. Es ist ein besonderer Name und wenn sie ihn benutzt ist das wirklich sehr respektlos. Ich hab daran noch zu kauen. Weiß nicht obs richtig ist, einen anderen Namen zu nehmen oder den gleichen. Am Ende will ich den umbedingt geben, andererseits kommen unsere Kinder in die gkeiche Klasse
Da deine Gründe nachvollziehen sind, kannst doch dein Kind so nennen. Du würdest es bestimmt bereuen, wenn du nur wegen der Boshaftigkeit deiner Schwägerin und der Familie auf den Namen verzichten würdest. Dass dann beide Mädchen den gleichen Vor- und Nachnamen haben, wird höchstens in der Schule für die Lehrer schwierig. (Falls ihr im selben Ort wohnt) Aber so weit in die Zukunft würde ich mir keine Gedanken machen. Was die Familie dazu sagt oder meint, wäre mir egal. Wenn es ihnen wirklich so wichtig ist, dass nicht beide Mädchen denselben Namen tragen, sollen sie deine Schwägerin und deren Mann umstimmen.
Dann erklärst du eben den Lästermäulern, dass dein Kind so heisst, weil deine Oma so hiess und dir deshalb der Name so viel bedeutet.
Du kannst ja den Leuten den Wind aus den Segel nehmen und Jedem, der dich auf die Schwangerschaft anspricht oder dir gratuliert, grad direkt erzählen, wie dein kleiner Schatz heisst und warum du diesen Namen gewählt hast. Bald weiss es die halbe Ortschaft. Dann steht deine Schwägerin doof da, wenn sie ihr Mädchen genauso nennt. Du hast natürlich recht, wenn der Name wirklich so selten und ausgefallen ist, fällt es natürlich auf, dass beide Mädchen kurz nacheinander denselben Namen tragen.
Ihr wohnt in einem kleinen Kaff, wo die meisten kein eigenes Leben haben und sich um solche - für Aussenstehende - Banalitäten kümmern?
Fast jeder kann sich den Namen aussuchen, den er möchte, es gibt kein Urheberrecht auf einen Vornamen
Nimm doch einfach den geplanten zweiten Namen als Rufnamen und den ersten als zweiten. Das Kind wird später sowieso nur mit einem Namen gerufen, weil alles andere zu umständlich ist. Oder es bekommt einen abgekürzten Namen von anderen Kindern "angehängt".
Es ist nur so, das es ein sehr seltwber Doppelname ist (Italienisch und Altdeutsch) und es ebennsofort auffällt, das jemand vom anderen abgeschaut hat. Da ixh das Baby später kriege, wird jeder denken, dass ich es war.