"Schmetterlinge im Bauch".... ist diese Vorstellung schuld daran, dass manche es sehr schwer haben, einen festen Partner zu finden?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Nö, diese Vorstellung mit Schmetterlinge im Bauch wird überbewert 75%
Schmetterlinge im Bauch zu spüre Ist mir sehr wichtig 25%

3 Antworten

Nö, diese Vorstellung mit Schmetterlinge im Bauch wird überbewert

nicht nur überbewertet, sondern auch noch falsch interpretiert!

hier die Wahrheit über Herzklopfen und Schmetterlinge:

"Ich höre sehr oft den Satz: „Wenn ich verliebt bin, erkenne ich es daran, dass ich Herzklopfen bekomme, wenn ich die Geliebte sehe oder an sie unvermittelt denke oder wenn das Telefon klingelt und ich vermute, sie könnte es sein.“

Du kennst das auch. Ich frage Dich: Ist das Liebe?

Wird dieses Herzklopfen durch Liebe erzeugt?

Ist es ein Signal für Liebe?

Es ist ein Zeichen für Angst. Die Angst beschleunigt deinen Herzschlag. Sie wird geboren aus der Unsicherheit und dem Streben, also dem Verlangen. Herzklopfen ist kein Zeichen von Liebe, sondern von streben, das sich nicht sicher ist, den anderen für sich eingenommen zu haben. Herzklopfen ist die bange Frage:

Liebst Du mich?

Hast Du Verlangen nach mir?

Ist Unsicherheit aus solcher Angst heraus Liebe?

Es ist eine pubertäre Form der Selbsterfahrung. Werden wir in der Pubertät, in unserer Unsicherheit so geprägt auf Liebesgefühle?

Glauben wir dann ein Leben lang, Verliebtheit müsse stets psychosomatische Angstsymptome hervorrufen?

Und was geschieht dann, wenn wir die Sicherheit bekommen? Die Geliebte will Dich sehen, sie ruft Dich an, sich möchte Dich besitzen, sie sagt Dir, daß sie Dich liebt. Plötzlich wird konkret, was Dich verunsichert hat; Du hast die Macht darüber gewonnen.

Und dann?

Weißt Du es dann noch zu schätzen?

Das Wertvolle, aus Angst geboren, wird plötzlich normal. Dann beginnt die Beziehung!

Und damit beginnt das Ende des Herzklopfens. Das Herzklopfen bleibt aus, wenn Du besitzt, was Du besitzen wolltest.

Das Verlangen und die damit verbundene Angst ist keine Liebe, ebensowenig wie das Verlangen zu besitzen und die eintretende Angstfreiheit keine Zeichen von Liebe sind. Die Liebe ist jenseits davon. Wenn Du alles Pubertäre und diese Prägungen verläßt, wenn Du liebst, ohne besitzen zu wollen und ohne Angst, den Besitz zu verlieren, dann ist Deine Liebe echt. Es ist eine Liebe ohne Herzklopfen. Diese Liebe übersteigt Deine egoistischen Ziele, Hoffnungen, Ideen und Strebungen. Es ist dann kein Raum mehr für Angst. Es entsteht kein Herzklopfen, sondern der Herzschlag wird sogar ruhig und intensiv.

Die Tatsache, daß Du liebst, beruhigt Dich. Du bist angekommen! Du bist ohne Verlangen, deshalb raubt Dir nichts den Schlaf. Dein Schlaf erhält Tiefe, Entspannung und Geborgenheit. Dein Herz wird ruhig. Du hast alle egoistischen Pläne aufgegeben. Erst dann liebst Du den anderen, so wie er ist. Durch dieses Sinnen erfasst Du, dass Du nur lieben kannst, wenn Du für Dich nichts haben willst, aber bereit bist, alles zu geben, was Du hast. Die Angst hat ein Ende und damit das Herzklopfen. Dieses Ende ist nicht das Ende der Liebe, sondern das Ende der Gewalt des Verlangens. Liebe ist ein Schenken, und sie fordert nichts zurück. In dieser Liebe liegt die Geborgenheit; sie liegt nicht in der Gier und in der Befriedigung, beschenkt zu werden. Liebe ist die Ankunft im Sein. Dieses Gefühl ist nicht mit der Ratio erklärbar, beschreibbar oder gar machbar.

 

Peter Lauster Auszug aus „Liebeskummer als Weg zur Reifung“

Nö, diese Vorstellung mit Schmetterlinge im Bauch wird überbewert

Wenn man gerade erst anfängt zu daten, kann man absolut nicht erwarten direkt schmetterlinge im Bauch zu spüren. Man lernt sich gerade erst kennen, sowas braucht meist seine Zeit.

Es gibt auch viele Menden die sich verlieben aber nicht das Gefühl von schmetterlinge im Bauch haben.

Die Beiden

Sie trug den Becher in der Hand

- Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand -,

So leicht und sicher war ihr Gang,

Kein Tropfen aus dem Becher sprang.

So leicht und fest war seine Hand:

Er ritt auf einem jungen Pferde,

Und mit nachlässiger Gebärde

Erzwang er, daß es zitternd stand.

Jedoch, wenn er aus ihrer Hand

Den leichten Becher nehmen sollte,

So war es beiden allzu schwer:

Denn beide bebten sie so sehr,

Daß keine Hand die andre fand

Und dunkler Wein am Boden rollte.

von Hugo von Hoffmannsthal

Dieses Gefühl ist universell und zeitlos und kann auch Omas und Opas noch genauso umhauen, wie 16jährige.