Schlimmer Fehler in der Bachelorarbeit?

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Hi Max,

habe gerade gestern eine BA auf den Tisch bekommen, da haben beide Gutachter gefehlt. Das habe ich angestrichen und es ist EIN Aspekt von weit über 10 bei den formalen Regeln.

Das Format "Letter" verstehe ich nicht so ganz. Heißt das, dass die Seitenränder nicht korrekt sind? Falls ja, das ist vielleicht noch mehr ein Kritikpunkt als oben. Wenn der Rest passt, würde ich dann vielleicht 8 oder 9 von 10 Punkten für Form geben.

Wenn der Rest passt, kann das trotzdem noch locker ne 1,0 werden. Wenn es irgendwo auf der Kippe steht, kann es aber auch das Zündlein an der Waage nach unten sein - weißt du nie so genau.

Kopf hoch, es gibt Schlimmeres, ganz ehrlich ;)

MaximGPunkt 
Fragesteller
 08.07.2016, 12:41

Ja, oben und unten ist jetzt ca. 1cm mehr Rand und an den Seiten ca. 0,5cm weniger. Der Hinweis, dass es trotzdem noch eine 1,0 werden kann hat mich ein wenig ermutigt. Welche Kriterien gibt es neben "Form" und "Inhalt" noch?

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offeltoffel  08.07.2016, 12:44
@MaximGPunkt

Selbständigkeit der Arbeit noch: wenn du jede Woche in mein Büro kommst um tausend Dinge nachzufragen, dann ist deine eigene Leistung nicht mehr mit 1,0 einzustufen.

Und der Inhalt ist natürlich stark untergliedert. Wie gut ist der rote Faden, wie sind die thematischen Überleitungen, wie sehr hast du das Thema verstanden, wie sicher gehst du mit Fachbegriffen um, wie gut leistest du Transfer zu anderen Themen, wie aussagekräftig sind deine Abbildungen [etc]

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Abgesehen von der formalen Bewertung (hier gehe ich konform mit den vorherigen Beurteilungen) ist es auch eine Frage der Uni. Ich hatte eine BAC-Arbeit zum Redigieren, die mir die Haare zu Berge trieb.

- Schon in der Einleitung wurde gesagt, daß man das eigentliche Thema anderen überlasse und nur einen Literaturüberblick abliefern werde, dies wurde in der Schlußbetrachtung wiederholt.

- Man machte dann auch Ernst. Es wurden zwei Kapitel neu geschrieben im Sinne von Inhaltsangaben über je ein Fachbuch, der Rest war kopiert aus früheren Hausarbeiten, dabei die abweichenden Nummerierungen übernehmend (mal 1, 1.1 ..., dann A, I, ..., dann ...).

- Es wurde jeweils nur einmal auf die Quelle verwiesen, dabei natürlich ohne Seitenangabe

- Wesentliche Literatur zum Thema fehlte, dafür wurde unwichtige Literatur bis zum Erguß erörtert.

- Es wurde teils falsch zitiert.

- Zweitzitate wurden als Erstzitate gekennzeichnet.

- Plagiate kamen auch vor.

Die Seitenformatierung stimmte nicht (zu kleiner Seitenrand, der Zeilenabstand war nur einfach ...).

Irgendwann gab ich auf, zumal die einzelnen Kapitel zusammenhanglos in den Raum gestellt wurden.

Im Ergebnis wurde diese Arbeit mit einer 2- bewertet.

Ich denke daß heutige Professoren weit mehr Kummer gewohnt sind, als diese zwei rein formalen Fehler.

Jerne79  08.07.2016, 15:19

Im Ergebnis wurde diese Arbeit mit einer 2- bewertet.

Da muss ich jetzt ernsthaft fragen: Warum?!

Die Arbeit ist lausig, ein inhaltlicher und formaler Bauchklatscher. Warum lässt man sowas a) durchkommen und gibt dann b) auch noch eine Note, die suggeriert, dass die Arbeit in Ordnung war?!

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PolluxHH  08.07.2016, 15:35
@Jerne79

Es gibt Unis, die ihr Notenspektrum gestalten scheinen gemäß:

Note (neu): 1(+/-) (entspricht alt 1-4)

Note (neu): 2 (+/-) (entspricht alt 5-6).

Die Argumentation wäre auch nachvollziehbar, denn hier hätte man die Arbeit eigentlich gleich ablehnen müssen (entspräche einer 6), doch was dann? Überfüllte Unis, überarbeitete Profs, da hilft nur schnelles Durchschleusen (und bei der Vorbildung der durchschnittlichen Abiturienten ..., schulisch und akademisch wurde Deutschland längst von Indien und Brasilien überholt).

Wir haben Lehrer, bei denen ich zu über 80% noch nicht einmal davon ausgehe, daß sie die deutsche Sprache vertragssicher beherrschen, wir haben Lehrer (es war einmal eine Seminararbeit im 6. Semester, da wurde Lebensmittelrecht zitiert, allerdings falsch und statt "Pudding" "Puddingpulver" eingesetzt, also Puddingpulver als verzehrfertiges Dessert behandelt), die weder richtig zitieren können noch logische Fehlleistungen erkennen, wir haben naturwissenschaftliche Akademiker, denen nicht auffällt, wenn plötzlich sich ein systematischer Fehler vom Faktor 10 einschleicht (Laborwerte aus einer stehenden Pflanzenkultur, die einen Salzgehalt von über 7,8 g/Liter ergaben, wobei schon bei 3,5 g/Liter selbst die salzresistenteste Kulturpflanze eingegangen wäre, Auftragsarbeit für das Land Sachsen), ... muß ich fortfahren? Ach ja - wir haben Statistiker, die nicht zwischen abhängigen und unabhänfgigen Variablen unterscheiden können :D. Ich könnte ewig fortfahren.

Warum? Gute Frage, aber das führte dann doch für hier zu weit ...

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Jerne79  08.07.2016, 15:53
@PolluxHH

Ich verstehe sowas halt nicht. Noch vor 15 Jahren war sowas - zumindest in meinem Fach - völlig undenkbar. Da ist vielleicht mal ein Langzeitstudent mit verpfuschter Magister-Arbeit, der aber normalerweise wusste, was er tat, mit einer 4 durchgewunken worden, wenn klar war, dass er eh nicht im Fach bleibt.

Der akademische Nachwuchs geht dabei vor die Hunde. Am Ende stehen solche Studenten dann da, halten sich für die allergrößten und sind nicht einmal gewillt, anschließend beim Berufseinstieg nachzufassen. Als Wissenschaftler außerhalb der Uni hat man da einfach das Bedürfnis, schreiend im Kreis zu laufen.

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PolluxHH  08.07.2016, 16:11
@Jerne79

Das schönste Beispiel einer sprachlichen Fehlleistung auf höchstem Niveau (bewußt doppeldeutig gehalten) war für mich in den letzten Jahren die Arbeitsdefinition Antisemitismus der EU, zitiert nach dem Antisemitismusbericht des Bundestages von 2011:

Der Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.

Ich hatte schon eine Umfrage dazu vorbereitet, die aber leider nicht mit den Richtlinien hier konform wäre:

http://www.acebit-service.com/survey3/superlite/UserFiles/1187/4C5446B7-8715-423B-A321-A92ACD369711/Arbeitsdefinition%20Antisemitismus.html

Aber just for fun kannst Du ja mal ... . Ist richtig klasse, da fühlt man sich gut aufgehoben bei Politikern mit diesem Ausbund an fachlicher, logischer und sprachlicher Kompetenz. Aber auch der Antisemitismusbericht selber ist "anbetungswürdig" ... man hätte vielleicht doch an der Mengenlehre festhalten sollen ...

Auf Seite 10 werden kurz Juden als echte Teilmenge der Semiten, einem rein linguistisch definierten Begriff, aufgefaßt, womit auch Jude ein rein linguistischer Begriff wäre. Dies wurde aber nicht weiter verfolgt. Im deskriptiven Teil wurde dann auf Zahlen der jüdischen Gemeinden in Deutschland zurückgegriffen, also auf eine rein religiöse Definition abgehoben hinsichtlich der demographischen Daten, um dann im explorativen Teil eine auf genetischer Abstammung, dann mal sowohl genetischer Abstammung als auch Religion, dann genetische Abstammung und Religion ... die rein religiöse Fassung des Begriffs sucht man vergeblich ... Definition zu verwenden, als bunter Salat angerichtet und die Befragten wurden nach Juden befragt, aber es gab keine Kontrollfrage, was sie unter Juden denn begriffen (für mich gibt es nur die rein religiöse Begriffsfassung). In der Summe ist das ganze dadurch sachlich Makulatur, dafür aber recht teuer bezahlte.

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Jerne79  08.07.2016, 16:23
@PolluxHH

Immerhin merkt man dem Murks eine Beschäftigung mit dem Thema an. Dass es an der Fähigkeit zur Verarbeitung der Informationen mangelt, ist ein anderes Problem.

Vor mir stand vor einer Weile eine Doktorandin, Fachrichtung Archäologie. Sie kann das für ihre Diss. nötige Material kaum selbst bestimmen und datieren, was im Grunde genommen Dreh- und Angelpunkt unseres Faches ist. Sie hält mir einen Fund unter die Nase mit der Frage, was das denn sei. Sie hielt es für etwas, dass es ganz offensichtlich nicht sein kann, lieferte dafür eine Begründung, die zeigte, dass sie die einfachsten Aspekte ihres Faches nicht versteht.

Als ich ihr dann (und ich hatte ihr schon oft geholfen) erklärte, dass Materialkenntnis Teil ihrer Abschlussarbeit sei und sie schon auch mal selbst anfangen müsse, ihrem Kram zu recherchieren, meinte sie eiskalt, dass sie keine Lust hätte, ewig für etwas zu recherchieren, von dem sie noch gar nicht wüsste, ob das Stück überhaupt in die für ihre Arbeit relevante Zeitspanne gehört. Das zu entscheiden ist im Übrigen auch Teil einer solchen Dissertation und eigentich das kleine Einmaleins unseres Faches.

Was will man dazu noch sagen.

Sorry, dass ich mich jetzt ins OT gejammert habe, aber es sind nunmal die Unis, die solche Leute mit so wenig Wissen und einer solchen Einstellung durchkommen lassen.

Und um abschließend noch etwas zum Thema beizutragen: Wenn solche Leute weiterkommen, dürfte der reine Formfehler der hier abgegebenen Arbeit kein Problem sein, so denn der Inhalt stimmt.

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PolluxHH  08.07.2016, 18:22
@Jerne79

Um erst auf OT einzugehen: das, was Du hier Doktoranden abverlangst, verlange ich eigentlich schon Schülern der 11. Klasse ab, denn solche Fehler (damit meine ich die hintergründige, logische Fehlentscheidung, bei uns hätte es knapp "Thema verfehlt" gehießen) wären an unserer Schule schon ab der 9. Klasse mit Noten von 4 oder schlechter bewertet worden. Ab der 8. Klasse aber wurden an Referate in schriftlicher Ausfertigung inhaltlich Anforderungen wie an akademische Hausarbeiten gestellt. An eine Mathehausaufgabe Anfang der 9. Klasse kann ich mich noch gut erinnern

:" Entwickle eine Formel, die in Abhängigkeit von n eine unendliche Annäherung an den Flächeninhalt eines Kreises erlaubt, programmiere eine möglichst effiziente Schleife [Basic] , die den Prozess der allmählichen Annäherung in tabellarischer Form ausgibt und beweise, daß mit n gegen Unendlich auch der errechnete Flächeninhalt mit dem des Kreises konvergiert."

Dabei sind Doktoranden doch eigentlich nur die "Besten der Besten", denn der Anteil an Doktoranden aus dem Kreis der Master-Absolventen o.ä. ist sehr gering und sollten sich dem Lehrstuhl durch ihre akademische Arbeit empfohlen haben. Wenn aber ein Lehrstuhl so jemanden als Doktorand annimmt, muß man ja davon ausgehen, daß der Schnitt noch deutlich schlechter sein müsse.

Aber zum Murks: es war aber die Crème de la Crème der internationalen Antisemitismusforschung am Start und wenn ich dann als Begründung für den Murks zu hören bekommen, daß man ja Personen, die nicht dem jüdischen Glauben angehörten, nicht das Prädikat "Opfer der Judenverfolgung" entziehen und am Ende hätten sie ja selber akzeptiert, als Juden bezeichnet zu werden, dann kriege ich eine Krise. Akzeptiert haben sie es nie, sondern nur toleriert (Definitionen können nicht falsch sein, nur unangemessen) und wirklich gerecht kann man ihnen nur werden, wenn man deutlich macht, daß auf kirchenrechtlicher und weltlicher als auch jüdischer Ebene bis 1933 in Deutschland Jude ein rein religiöser Begriff war und die "rassische" Belegung bis dahin eigentlich nur in antisemitischen Gruppen wie den Theosophen verwendet wurde. Auch finde ich die Begründung etwas schwach dafür, daß man hier damit das Festhalten an einer antisemitisch geprägten Definition begründet, was ich persönlich als solches schon als latent antisemitisch auffasse, zumal es auch bestätigend für aktuelle, antisemitische Gruppierungen wirkt.

Und nun auch von mir zurück zum Thema: genau das wollte ich auch vermittelt haben, nur rein theoretisch spräche es nur den Kopf an, doch um diese Gedankenschleifen zu durchbrechen muß man schon der emotionalen Ebene Futter anbieten.


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Jerne79  08.07.2016, 18:46
@PolluxHH

das, was Du hier Doktoranden abverlangst, verlange ich eigentlich schon Schülern der 11. Klasse ab

Oh, ich bin da völlig bei dir. Es ist nur symptomatisch für das aktuelle Bildungssystem, dass junge Menschen etwas bis zu diesem Zeitpunkt im Studium weder beherrschen noch den Mißstand selbst erkennen und dann nicht einmal von den Dozenten aussortiert werden. Das Problem selbst nimmt viel früher seinen Lauf.

Die Ursachen streuen dabei doch breit. Die meisten Eltern sind v.a. damit beschäftigt, ihren Kindern alles ermöglichen zu wollen, wobei der eigene Sproß ständig zum Non plus ultra deklariert wird und nichts falsch machen kann. In den Schulen herrscht mehr Druck, Vorstufen des wissenschaftlichen Arbeitens nehmen immer weniger Raum ein. Das verwundert doch kaum noch, wenn schon Rechtschreibung und Grammatik über Bord gehen. Die Dozenten an den Unis sind froh über jeden Studenten, der Geld ins Institut schwemmt.

Eine Freundin von mir ist Lehrstuhlinhaberin, beschwert sich regelmäßig über Studenten und ihre Leistungen. Wenn man dann fragt, wieso man mit solchen Schwächen dann trotzdem noch Punkte sammeln und Prüfungen bestehen kann, heißt es: "Ach, ich habe keine Lust mehr. Lässt man sie durchfallen, stehen als nächstes die Eltern auf der Matte und wollen diskutieren." Na, herzlichen Dank.

Zum Murks: Ich fürchte, mit der Creme de la Creme ist es überall nicht mehr so weit her. Ich denke, ich kann dir inhaltlich auch folgen, aber ich möchte mir da gar keine Bewertung anmaßen, dafür stecke ich zu wenig in der Thematik drin, wobei wir natürlich auch in der Archäologie immer wieder Eiertanz-Erlebnisse haben, wenn es um jüdische Hinterlassenschaften geht.

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PolluxHH  08.07.2016, 19:46
@Jerne79

Seit den 70ern haben wir eine Entwicklung in den Schulen, die stark sozial geprägt ist, also auf eine Maximierung der Durchlässigkeit setzt. Allerdings gäbe es da zwei Möglichkeiten: entweder man schaft Qualifizierungsstufen, welche als Schleusen wirken, dies erfordert hohe Aufwendungen, aber ermöglicht eine breitere Streuung bei dann optimalerer Förderung entsprechend dem Fähigkeiten, oder ein System wie jetzt, welches eigentlich auf eine Förderung der Schwachen fokussiert, vielleicht noch ein wenig die guten einer Klasse im Auge behält, deren Förderung aber die Qualifikation von Lehrern nicht selten schon übersteigt, und über das ganze eine Decke aus verbalen Absichtserklärungen hüllt. "Qualität" wird nicht mehr primär inhaltlich definiert, sondern über den Schulabschluß. Am witzigsten fand ich da einmal eine Zielformulierung der Behörde für Bildung und Wissenschaft, die lautete, daß man die Anzahl der höheren Schulabschlüsse maximieren wolle. Wer in Mathe der Unterstufe aufgepaßt hat sollte erkennen, daß es hier genau ein Optimum gäbe, welches darin bestünde, daß man allen Bürgern bei Vollendung des 18. Lebensjahr unabhängig von schulischen Leistungen die Hochschulreife zukommen ließe. In Berlin z.B. gilt die Anforderung, daß Schüler spätestens nach der 3. Klasse das Alphabet beherrschen sollten. Damit aber besteht eine gravierende Beschränkung für den Unterricht bis zur 4.Klasse.

Hinzu kommt, daß Durchlässigkeit in der an Stadtteilschulen praktizierten Form einen vornehmlich inhaltlichen Bezug des Unterrichts beinhaltet, also kaum bis keine Förderung logischen Denkens oder von aktivem Hinterfragen in der Mittelstufe erfolgt, was aber genau das Alter ist, in welchem dies noch automatisiert werden kann. Später kann man nur noch durch Disziplin und bewußt eingeführte "Kontrollschritte" ein kritisches Hinterfragen etablieren. Plausibilitätstests en passant?; - Pustekuchen!

Man kann Studenten Zahlen des BMU von 2013 vorlegen (erzeugte Menge Windkraft ca. 48 TWh, verbrauchte Menge Windkraft ca. 50 TWh, an anderer Stelle wird gesagt, daß Deutschland 2013 Nettoexporteur für Windkraft gewesen sei) und selbst naturwissenschaftlichen Studenten finden die Zahlen super ... auch wenn ein höherer Verbrauch eher nicht zum Nettoexport paßt.

Eine wirklich wahre Geschichte. Eine VWL-Studentin im Hauptstudium beschwerte sich gar jämmerlich ob der bodenlosen Gemeinheit der Profs. Da sollte sie in einer Klausur eine Gleichung der Form x = a + b*y nach y auflösen, doch beigebracht habe man ihr nur, Gleichungen der Form y = a + b*x nach x aufzulösen, man könne dann doch nicht von ihr erwarten, eine solche Aufgabe zu lösen!

Ich wäre hier geneigt anzunehmen, daß Stadteilschulen ein einstufig monokausales Denken bei Vermittlung von passivem Wissen schulen, also genau das, was die Welt nicht mehr braucht, was sich dann aber vererbt, da nach der 9. Klasse das Kind längst in den Brunnen gefallen ist.

Und noch ein Witz: Auf die Frage an die Schulsenatorin im Rahmen der Schulreform in Hamburg, wie man den Wechsel auf die neue Klassenstruktur etc. für die Lehrer realisieren wolle, wurde knapp mitgeteilt, daß diese ein dreiwöchiges Sonderseminar besuchen würden. Ah ja ... aber bei der profunden Ausbildung in Pädagogik ... nein ich blicke nicht zur Schweiz, dann könnte ich ja eine Krise bekommen, auch wenn die damals geplante Schulreform genau das System der Schweiz adaptieren wollte, dabei sogar die Klassen auf 24 Schülern beschränkend, wobei schon in der Schweiz selbst bei dort gegebener größerer Homogenität in den Klassen, bewiesen wurde, daß das System optimal mit 16, maximal mit 20 Schülern zu realisieren wäre, bei der Heterogenität in Hamburg wäre also eine Verringerung der Klassenstärke auf 12 - 14 Schülern nötig gewesen, um das Konzepz erfolgreich durchsetzen zu können. Die entsprechende Literatur war bekannt, aber die unangenehmen Teile wurden wohl überlesen.

Was kann man bei der Bildungspolitik erwarten? Wir haben uns zugunsten einer Internalisierung von einem Bildungsideal verabschiedet (armer Humboldt), welches eine Chance gewesen wäre, denn gerade die methodische Orientierung an Gymnasien hätte als Vorteil ausgebaut werden können. Ganz verkannt aber wurde dabei, daß das internationale System keine höhere Durchlässigkeit schafft, sondern statt der vertikalen Trennung in Deutschland eine horizontale Trennung vornimmt: staatlich versus privat.

In letzter Konsequenz leistet sich damit Deutschland das elitärste Bildungssystem der Industriestaaten, denn die Bildungselite Deutschland wird an ausländischen Privatschulen und Universitäten ausgebildet, nicht in Deutschland, womit man genau das hat, was man eigentlich vermeiden wollte.

Israelitische Funde sind ja auch verdammt selten aufgrund der häufigen Vernichtung und entsprechend fehlt es auch an Vergleichsmaterial, deshalb auch die Eiertänze. Ich beziehe mich auf europäische, gut dokumentierte Geschichte ;).

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Hey, also meine Cousine hat bei ihrer BA auch vergessen, die Gutachter zu nennen. Da der Inhalt aber so gut war, wurden ihr nicht viele "Punkte" abgezogen. Es wurde eine gute Arbeit.

Die Datei ist nur für Programme die automatisch schauen, ob du Sätze 1 zu 1 übernommen hast... da ist das Format egal

Du bekommst vermutlich ein paar Punkte abgezogen. Wird aber nicht so schlimm werden. Jeder hat irgendwelche Formatierungsfehler drin.

AbbathFangirl  08.07.2016, 12:30

Würde ich auch sagen. Es kommt aber auch immer darauf an, wie sehr der Betreuer auf sowas wert legt. Da gibt es solche und solche.

Insgesamt dürfte es aber nach meinem Gefühl nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.

Trotzdem schon mal Glückwunsch, dass du es schon hinter dir hast!

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