Viele Beschwerden einer Bronchitis sind verbunden mit bakteriellen Folgeerkrankungen, wobei die Viren selbst schwer bekämpfbar sind. Es gibt keine Mittel, die gegen Viren wirken wie Antibiotika gegen Bakterien und es gibt schon über 200 verschiedene Viren, welche eine "Erkältung" verursachen. Bei Erkältungen wird es deshalb meist dem Körper selber überlassen, die Viren zu bekämpfen, und man unternimmt eine "Symptombekämpfung", wozu auch bei bakteriellen Folgeerkrankungen wie Entzündungen die Verabreichung von Antibiotika gehören kann.

Aufgrund des Befundes einer virosen Erkrankung war deshalb, bakterielle Folgeerkrankungen als gegeben annehmend, das Vorgehen des ersten Arztes absolut angemessen, die Diagnostik zudem weitergehend, als es bei Erkältungen üblich ist. Auf Asthma muß man bei einer akuten Erkrankung ohne eine chronifizierte Symptomatik in der Anamnese erst einmal kommen. Ohne entsprechende Vorgeschichte und Diagnostik ist die Diagnose "Asthma" eher fragwürdig. Selbst bei entsprechender Diagnostik wären weitere Tests erforderlich, insbesondere Allergietests (allergisches Asthma). Das Spray wirkt hier symptombekämpfend und ist deshalb ohne andere Anzeichen eine angemessene Medikation. Dem Hausarzt ist damit nichts vorzuwerfen.

Die (akademische) Ausbildung geht immer mehr weg von einem wissenschaftlichen zu einem "automatisierten" Denken, auch in der Medizin. Dies wurde spätestens mit dem Übergang zum Bachelor/Master-System in Stein gemeißelt. Ein BAC-Abschluß entspricht im Umfang etwa einem alten Vordiplom bei deutlich inhaltsorientierterer Lehre des BAC, dauert dafür aber etwas länger (fast doppelt so lange), ein Master wäre inhaltlich einem Diplom-Abschluß gleichzusetzen, allerdings mit weniger ausgeprägter wissenschaftlicher Orientierung.

Beim Lesen verschiedenster Studien, die im Auftrag des Staates erstellt wurden, ist mir aufgefallen, daß teils dem (akademischen) Verfasser selbst eklatante Fehler nicht auffallen. So hat eine diplomierte Wissenschaftlerin Bodenproben aus stehenden Kulturen untersucht und dabei im Labor für eine Probe einen Referenzwert von 7,8 g/l Salzgehalt ermittelt UND in der Arbeit verwendet. Das Problem: bereits ein Wert von 3,5 g/l wäre absolut toxisch für alle gängigen Kulturpflanzen, normale Kultursubstrate liegen meist unter 1 g/l. Damit dürfte ein Verdünnungsfehler um den Faktor 10 vorgelegen haben. Dies alleine ist schon kritisch, aber wenn selbst offensichtlich unmögliche Meßergebnisse nicht mehr auffallen, ist es m.E. alarmierend. Man stelle sich vor, daß ein Arzt, der bei einem Patienten einen Blutzuckerwert von 2000 mg/dl mißt, diesen auch darauf behandelte (und damit töten kann), obwohl er wissen müßte, daß ein solcher Patient schon tot wäre.

Damit kann man es weiter setzen als hier gefragt: es wird immer wichtiger, zuerst eine Vertrauensbasis zu erarbeiten, statt auf Abschlüsse zu vertrauen, weil die Abschlüsse immer weniger über die Kompetenz aussagen. Das heißt aucxh, daß man selber sich immer mehr in die Materie einzulesen hat, um zumindest die Vorgehensweise etc. hinsichtlich der Angemessenheit einschätzen zu können. Dies ist aber ein Standard, der z.B. in den USA schon seit langem Bestand hat und dem in Deutschland durch z.B. das alte Diplom-System lange Zeit entgegengewirkt wurde.

In der Summe habe ich dazu meine eigene Maxime als kleinen Sarkasmus:

"Traue keinem deutschen Akademiker unter 45 ungeprüft!"

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Wie viel Freiheit ist zuviel?

Hallo Leute

Ich 21 mein Freund 26. (Seit 4 Monaten)

Früher hat er alles für mich gemacht und hat mir wirklich täglich gezeigt dass ich das bin was er möchte. (zb Hatte Freude daran mich zu hören am Telefon) Wir sind das erste mal in die Ferien und dort hatten wir eine Diskussionsphase. Die war übertrieben und für beide nicht gut.

Für mich war diese Phase nicht schön aber ich habe nach vorne geschaut und dachte wir sitzen zusammen besprechen was die Auslöser sein könnten und weiter gehts. Habe ihm schon gewisse Sachen verzeiht und schaue nach vorne weil ich Ihn liebe.

Er jedoch hat sich nach dieser Phase distanziert und gibt mir nicht mehr die Aufmerksamkeit von früher. Ich habe ihm gesagt ich verstehe ihn aber beide waren Schuld an dieser Phase nicht nur eine Person.. indem er so ist "bestraft" er ja nur mich?

Jetzt will er KEINE einzige Diskussion mehr (was aber auch nicht möglich ist?) Er reagiert auch wenn ich normal und empathisch mit Ihm über etwas rede sofort "sauer" nur weil er es nicht versteht oder das Thema ihn stresst. So war ich auch früher aber habe für Ihn gelernt meine Gefühle zu kontrollieren und nicht gerade überreagieren. Ich habe ihm gesagt dass es nicht sein kann dass ich Angst haben muss meine Gefühle auszusprechen ohne dass er ausrastet? Schon klar gibt es dann Diskussionen.

Nun ist er wie ein anderer Mensch. Er möchte seine Freiheiten.

Früher:

  • Haben wir uns unter der Woche 1 - 2 mal am Abend kurz getroffen und was miteinander getrunken. An den anderen Tagen hatten wir Zeit für Freunde und Hobbys.
  • Wochenende verbrachten wir immer zusammen und 1 mal im Monat an einem Samstag verbrachte er mit den Kollegen und spielte mit Ihnen Fussball (Konsole). Das war für mich auch in Ordnung.
  • Er rufte mich nach der Arbeit an und zeigte Freude daran mit mir zu sprechen, erst danach machte er seine Hobbys oder sah seine Kollegen. (War für mich toll weil ich merkte dass ich Priorität bin)
  • Es gab nie eine Woche bei dem er jeden Tag nach der Arbeit weg war.. Es gab immer ein Tag wo er auch mal zu hause blieb.

JETZT:

  • Am liebsten würde er jeden Samstag gehen aber minimiert es auf mindestens 2 Samstage im Monat. (Früher war das aber nie ein Problem und 1 mal war genug? 2 mal nur manchmal? Jetzt kann er sich nur 1 mal nicht mehr vorstellen?)
  • Er ruft mich nicht mehr so oft an.. sondern macht zu erst seine Hobbys und ruft mich an wenn er schon zu müde ist und am gähnen ist. die anderen Sachen sind Priorität geworden..
  • Er ging letzte Woche jeden Abend raus und Freitags war er um 1 morgens zuhause und war Samstag morgen schon wieder weg Kaffee trinken.. Also mit raus gehen meinte ich (Ist Shisha rauchen mit Kolleg oder in einem Kaffee in der Nähe der Wohnung Kaffee trinken und Karten spielen)

Ich finde täglich weg gehen ist schon übertrieben nicht? Was meint ihr? Vorallem war das nicht immer so. Ich erwarte ja nicht von einem Mann etwas was er niemals gemacht hat? Er war ja früher anderst. und hat sich verändert.

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Das Problem: die Darstellung ist einseitig und ergebnisorientiert, damit nicht selbstkritisch und nicht auf Ursachen gerichtet. Auf dieser einseitigen Ebene kann man nur spekulieren, was ihn bewegt, wobei es das Leichteste wäre, ihm die ganze "Schuld" in die Schuhe zu schieben, doch es wäre auch das Unangemessenste, denn die "Schuld" bei ihm zu suchen bedeutete, Dich von "Schuld" freizusprechen, aber auf diesem Weg könnte man nur versuchen zu klären, was von deiner Seite aus falsch gelaufen sein könnte, denn anfänglich war er ja diskussionsbereit, was sich erst später änderte, d.h. die Dynamik der Diskussionen dürfte ihm gegen den Strich gegangen sein.

Das kann bedeuten, daß ihm gefühlt von deiner Seite zu wenig Kompromißbereitschaft entgegengebracht wurde, zu wenig versucht wurde, seine Seite zu verstehen, abner umgekehrt erwartet wurde, daß er deine Seitre akzeptiert und darauf "angemessen" durch ein (in deinem Sinn gewünschtes Verhalten von ihm) zu reagieren. Das sind Spekulationen darüber, was ihm an deinem Auftreten im Urlaub gestört haben könnte. Ein ganz klassischer Fehler in solchen Situationen ist, seine Empathie dazu einzusetzen, den anderen in Zugzwang zu setzen, in die "Pflicht" zu nehmen und plötzlich alles das, was er vorher freiwillig für einen gemacht hat, zu einem "Pflichtprogramm", zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen, an dessen Erfüllung seine "Zuwendung" gemessen wird (anders formuliert: eine Mindererfüllung wäre "zulässiger" Auslöser für berechtigte Vorhaltungen, daß er sich zu wenig anstrenge und es gefühlt so sei, daß er ein Interesse an derr Beziehung verlöre o.ä.).

Es ist, etwas übertrieben, so, als ob man aus dem Umstand, daß der andere die letzte Woche alleine die Wohnung geputzt hat, um den Partner bei der Vorbereitung auf eine Prüfung zu entlasten, ableiten wolle, daß er ab jetzt immer alleine die Wohnung zu putzen habe, wenn er noch Interesse an der Beziehung habe. Solche Argumentationen können so manchem Mann die Lust auf die Beziehung ziemlich vermiesen.

Ich habe ihm gesagt dass es nicht sein kann dass ich Angst haben muss meine Gefühle auszusprechen ohne dass er ausrastet?

Das kann auch nicht sein, aber wenn man es anspricht, muß man dem Gegenüber auch zugestehen, hier dem entgegenzutreten, wenn er es für unangemessen hält, und dies dann auch ernsthaft zu erwägen, alölerdings wäre es falsch dann mit "aber ich fühle so und gegen meine Gefühle kann ich nichts machen" o.ä. zu argumentieren, denn das nimmt immer den Partner in die Pflicht, auf die Gefühle des anderen ohne Rücksicht auf die eigenen Gefühle so zu reagieren, daß der andere sich "besser fühlt".

Die entscheidende Frage aber, die Du ohne seine Einbeziehung klären könntest, wäre zu ergründen, was Du in seinen Augen falsch gemacht haben könntest. Wenn er die Beziehung aufrecht erhält, aber dennoch in diesem Maß auf Abstand geht, ist das eigentlich ein deutliches Zeichen, daß er gerne die Beziehung weiterführte, aber nicht unter den Vorzeichen, die Du im Urlaub gesetzt hast. Versuche einmal, "empathisch" auf dieser Ebene zu denken.

Es ist aber nicht einmal im Ansatz zu erkennen, daß Du diese Schiene überhaupt angedacht haben könntest. Übrigens hat Empathie immer etwas von "subjektiver Wahrheit", aber DEINE subjektive Wahrheit MUSS nicht die subjektive Wahrheit des Partners sein. Der Partner ist nicht verpflichtet, deine empathischen Wahrnehmungen zu übernehmen, wenn er sie als unangemessen und/oder ihn übervorteilend ansieht, sondern seine "Pflicht" ist es, sich ernsthaft mit ihnen auseinanderzusetzen, nicht mehr. Das scheint im Urlaub nicht geklappt zu haben, so daß man sich in einer argumentativen Spirale wiederfand, die zu keinen Ergebnissen oder Kompromissen führte.

Also fange ggf. erst einmal an, vor der eigenen Tür zu kehren, denn, zumindest nach dem vorliegenden Text, ist es genau das, was Du bisher nicht getan haben dürftest.

Ich erwarte ja nicht von einem Mann etwas was er niemals gemacht hat?

Manchmal aber kann es schon kritisch sein, wenn man das, was er vorher freiwillig machte, zu einer Erwartungshaltung stilisiert, denn das verändert die motivationale Basis der Handlung (und kann auch entwertend wirken, denn freiwillige Sonderleistungen dienen dazu, dem anderen zu zeigen, wie sehr man ihn schätzt, erwartete "Sonderleistungen" werden aber gewissermaßen zum Minimalstandard in der Beziehung degradiert).

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Versuche es einmal "redaktionskritisch" und bedenke dabei, daß "Mitteilungen" eines Gottes, sei er nun allwissend oder nicht (dies wäre, gerade auch im jüdisch-christlichen Kontext, durchaus diskutierbar mit erstaunlichen Ergebnissen, siehe z.B. das Buch Hiob), in der Sprache der Menschen entweder übermittelt oder fixiert würden, aber die Sprache der Menschen ist auch immer in ihren Möglichkeiten vom jeweiligen Verständnisgrad der Menschen abhängig, also beschränkte immer spätestens die Sprache in ihrer statischen Verwendung auch die vermittelbaren Inhalte. Wie paßte also eine in Sprache übermittelte/niedergeschriebene Offenbarung mit einer höheren Wahrheit zusammen, die ja gerade diese Grenze deutlich überschritte?

Anders formuliert: man würde seinem dreijährigen Kind auch nicht gerade den Elektromagnetismus unter Verwendung der Maxwellschen Gleichungen auf vektorieller Ebene, ggf. unter Benutzung der Matrixschreibweise, erläutern, sondern deutlich vereinfacht und damit (stärker) verfälschend (auch die Maxwellschen Gleichungen sind nur eine modellhafte Annäherung). Das wäre dann auch auf "göttliche Offenbarungen" zu übertragen. "Heilige Schriften" können damit nicht direktes Abbild einer unverfälschten göttlichen Offenbarung sein, sondern eher eine Art "Wegweiser". Sie sind "Anfang", nicht abschließender Gehalt, da sie gefangen sind in der Unvollkommenheit des gesprochenen oder geschriebenen Wortes, mithin der Sprache.

Um was geht es also bei "heiligen Schriften"? Es ginge, jetzt eine göttliche Offenbarung axiomatisch voraussetzend, darum, Menschen zu "richtigem Handeln" anzuleiten, nicht darum, minutiös die absoluten Wahrheiten zu verkünden. Deshalb trifft es m.E. der Begriff des Wegweisers ganz gut.

Was nun an solchen Offenbarungen göttlicher, was menschlicher Natur ist, ist ein anderes Thema, auf das ich mich hier ebensowenig einlassen möchte wie auf die Frage, ob ein Gott allwissend sei. Bei Hiob geht es ja noch weiter, denn hier gibt Gott zu, in seinen Entscheidungen auch fehlbar zu sein. Eine spätmittelalterliche jüdische Mystik spricht in dem Zusammenhang von der Selbstverhüllung Gottes, mit der er sich selber in seinen Möglichkeiten schon vor der eigentlichen Schöpfung einschränkte, d.h. die "Unfehlbarkeit" wäre eine Eigenschaft Gottes in seinem unverhüllten sein, davon abzugrenzen ist der Begriff des deus absconditus in Rückbezug auf Jesaja, ein Begriff, der insbesondere im evangelischen Kontext immer wieder zu finden ist. Damit aber wird auch hier zwischen dem ewig verborgenen Gott und dem sich offenbarenden Gott differenziert.

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Ist Dir schon aufgefallen, daß die Argumente FÜR einen Gesundheitscheck/Führerscheinentzug im Alter insbesondere auf die Betrachtung absoluter, nicht relativer Statistiken beruht? Aber es gibt ca. 17,9 Mio. Menschen in Deutschland, die 65 oder älter sind, hingegen nur ca. 6,3 Mio. zwischen 18 und 25. Relativ betrachtet ist die Anzahl Unfälle, die Rentner verursachen, deutlich geringer als von 18-25jährigen. Das verbessert sich selbst dann nicht, sondern gleicht sich nur an, wenn man über gefahrene Strecken gewichtete, da die durchschnittliche Fahrleistung beider Altersgruppen annähernd vergleichbar ist. Es sieht natürlich anders aus, wenn man auf absolute Zahlen zurückgreift, denn wenn 1000 Personen zwischen 18 und 25 z.B. 10 Unfälle in einer Zeiteinheit bauen, aber 3000 Personen über 65 15 Unfälle, so würden absolut von den Älteren mehr Unfälle gebaut. Die Bezugnahme auf absolute Zahlen muß deshalb als vorsätzlicher Versuch zur Manipulation der öffentlichen Meinung angesehen werden. Unbestritten ist, daß der relative Anteil bezogen auf den Fahranteil gegenüber den Altersgruppen zwischen 30 und 65 Jahren ansteigt.

Entsprechend, auch eingedenk der relativen Unfallstatistiken, wäre eine Kontrolle der Fahrtüchtigkeit bis 25 weit eher angebracht, als dies im Alter zu fordern. Wenn man es auf gesundheitliche Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit bezieht, so ist dies schon jetzt gesetzlich eigentlich verankert, allerdings ohne Altersbeschränkung. Hier könnte man angesichts der Unfallstatistik nicht gut argumentieren, selektiv bestimmte Altersgruppen zu benachteiligen. Wieso sollte ein z.B. 30jähriger, der durch eine Erkrankung 80% seiner Sehkraft eingebüßt hat, anders behandelt werden als jemand, der seine Sehkraft durch Alterung im gleichen Umfang verloren hat? Eine Meldepflicht für die Fahrtüchtigkeit einschränkender chronischer Erkrankungen gibt es nicht und ein Epileptiker, der am Verkehr teilnimmt, ist mindestens eine vergleichbare Gefahr zu einem Älteren, der sich nicht mehr ganz so konzentrieren kann wie früher.

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Zuerst einmal ist die Frage schion falsch formuliert, denn es geht darum, daß jeder 4. Immigrant in Deutschland über Italien als Ersteinreiseland kommt (die Fragestellung stellt einen komplett anderen Zusammenhang auf [die Formulierung erfaßte italienische Staatsbürger als Immigranten, die aber als EU-Bürger andere Rechte hätten und nicht als Immigranten betrachtet werden dürften], zudem stellt sie eine Mengenbetrachtung auf, nach der drei von vier Immigranten aus Italien abgelehnt würden). Wäre es ggf. auch möglich, Sätze/Fragen sachlich richtig zu formulieren, denn ich denke nicht, daß mit der Frage gemeint war, was semantisch dargestellt wurde.

Was aber komplett vergessen wird ist, daß seit einem Urteil des europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, ich glaube ein Urteil von 2014, Immigranten mit Italien als Ersteinreiseland nur dann per Dublinüberführung wieder nach Italien verbracht werden dürften, wenn Italien zuvor für den Einzelfall verbindliche Zusagen träfe (vergleichbares gilt übrigens auch für Griechenland, allerdings ohne Einräumung der Möglichkeit der Einzelzusagen).

Damit aber hat jeder europäische Staat mit Immigranten, welche als Ersteinreiseland Italien haben, ein ziemliches Problem, nicht nur Deutschland, da europäisches Flüchtlingsrecht zu beachten ist und die Dublin-Verordnung praktisch nicht angewendet werden kann.

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Nichts davon, denn es kommt immer auf den Einzelfall an. Würdest Du reagieren, wenn jemand deinen Nachbarn in deinem Beisein erzählt, daß Du ein Vergewaltiger seiest? Ich denke schon. Es kommt also u.a. auch auf den konkreten Inhalt an, was neben einer (Ruf-)Schädigung für einen selbst auch eine Fremdschädigung zur Wirkung haben könnte, z.B. durch Falschaussagen Dritte zur Einnahme von Betäubungsmitteln zu bewegen. Die Liste ließe sich erweitern.

Kurz: so allgemein kann man auf die Frage nicht mit "Ja" oder "Nein" antworten.

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Dann schaue doch einmal auf die Nachfrageseite: wo kauft man ein, bei dem, der 100 € fordert, oder bei dem, der für die gleiche Sache 75 € fordert?

Alles, was Du genannt hast, sind Kostenfaktoren, wobei gerade die Nachfrage Anbieter zwingt, ihre Angebote möglichst günstig zu erstellen.

Also kann man auch durchaus zulässig folgern, daß sich dies dann ändern dürfte, sobald auch soziale Kriterien Berücksichtigung fänden, aber dann dürfte eigentlich auch kein Internethandel über Großunternehmen mehr stattfinden, denn es werden darüber hochqualifizierte Berufe durch minderqualifizierte Berufe ersetzt unter Arbeitsstellenabbau, der über den Paketversand geschaffene Ausgleich kann die freigewordenen Stellen nicht einmal statistisch kompensieren, zumal auch vornehmlich weiblich besetzte Berufe entfallen, die nur unzureichend durch minderqualifiziere Berufe im Zustellsektor kompensiert werden werden, die zudem hauptsächlich von Männern ausgeübt werden.

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Ein bindendes Angebot erfordert den individuellen Charakter des Angebots, eine allgemeine Auspreisung erfüllt dieses Kriterium nicht, stellt also selber kein Angebot dar, sondern nur eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots. Du hast keinen rechtlichen Anspruch darauf, daß der beworbene Preis auch gefordert werde, sondern kannst allenfalls dein Angebot zurückziehen, wenn nicht der ausgeschilderte Preis an der Kasse gefordert wird.

Die theoretische Abfolge ist die:

  • Auspreisung: Aufforderung zur Abgabe eines Angebots
  • Das Vorlegen der Ware an der Kasse: Erklärung des Angebots des Kunden (hier unter falschen Voraussetzungen).
  • Das Eingeben der Ware zum dann auf dem Kassenzettel ausgewiesenen Preis: Annahme des Angebots und "Gegenangebot" des Geschäfts.

In deinem Fall stimmen beide Willenserklärungen nicht überein und es ist nicht zu einem wirksamen Abschluß gekommen, sofern Du es rechtzeitig reklamierst, bei Reklamation aber hättest Du eigentlich nur einen Anspruch darauf, daß die Ware zurückgenommen und der Kaufpreis erstattet wird.

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Als Lügner dargestellt hat Dich der Mitarbeiter, die Aussage selber getroffen hat aber ein Dritter, auf den er sich als Quelle bezog.

Damit muß man unterscheiden, denn der Mitarbeiter / Mitglied des Betriebsrats dürfte hier "nur" eine Meinungsäußerung (Hörensagen, entsprechend gekennzeichnet über das Zitat) getätigt haben (das wäre letztlich eine Frage der freien Beweiswürdigung, aber eine vorher vergessene Relativierung, z.B. über einen unterlassenen Konjunktiv,. wird gerichtlich meist nicht als eine Tatsachenbehauptung gewürdigt, wenn es im Kontext richtiggestellt wurde), die allerdings geeignet ist, Dein Ansehen herabzuwürdigen. Das wäre damit eher unter § 185 StGB einzuordnen (Beleidigung im engen Sinn). Um § 186 StGB zu erfüllen, bedarf es einer "nicht erweislich wahren Tatsachenbehauptung", was hier, jedenfalls gemäß Schilderung, nur dem Dritten zur Last gelegt werden könnte.

Aber es macht keinen Sinn, hier aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, zumal ein solcher Strafantrag regelmäßig mit Verweis auf den Weg der Privatklage abgewiesen wird. Hier wäre eine Klärung unter 4 Augen anzuraten, auch im Sinne des Erhalts des Betriebsklimas.

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Entscheidend ist, daß es OHNE schmerzhafte Vorgeschichte entstanden sein dürfte, was es als eher wahrscheinlich erscheinen läßt, daß hier eine bakterielle Infektion, ggf. eine Geschlechtskrankheit, vorliegen dürfte. Bei Syphilis z.B. beträgt die Inkubationszeit 10 bis 90 Tage, im Schnitt ca. 3 Wochen. Syphilis deshalb, weil eine gewisse Ähnlichkeit mit einem "Ulcus durum" nicht zu leugnen ist. Aber der Umstand, daß diese Hautveränderungen an verschiedenen Stellen aufgetreten sind, sprechen in jedem Fall für eine bakterielle Infektion (bei mechanischen Verletzungen wäre es konzentriert auf den betroffenen Bereich).

Also kurz: ein Arztbesuch wäre allemal ratsam, egal wie peinlich es Dir ist.

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Wie kann ich es verhindern eine verbitterte Person zu werden?

Hey, mir (23) geht es schon mein ganzes Leben schlecht. Hat damit angefangen, dass ich ohne Eltern aufgewachsen bin, von keiner Seite Liebe oder Zuneigung bekommen usw. Die Geschichte ist jetzt aber egal, ich kämpfe schon mal mein ganzes Leben. habe noch nie richtig gelebt, sondern nur "überlebt". Ich habe so oft nur um Kraft gebetet, dass ich mir nichts antue.

Vor einem Jahr bin ich in eine größere Stadt weggezogen. Wollte ein Neuanfang machen, neue Leute kennenlernen und mir ein schönes Leben aufbauen .. jetzt 1 Jahr später sitz ich hier, komplett alleine, ohne irgendjemanden an meiner Seite. Ich habe zwar Bekannte, aber keine richtigen Freunde, keine Familie, keine Bezugsperson und ich merke jetzt, dass ich wirklich nicht mehr kann. Die Kraft und Energie ist mir ausgegangen und ich kann nicht mehr kämpfen um mein Leben. habe auch gesundheitliche Probleme, also ja, nichts klappt und ich lasse es auch so, ich tue nichts mehr dafür, aber ich merke dass durch das Ganze, einfach Hass auf alles bekomme. ich habe wirklich sehr dunkle Gedanken. Ich bin eine sehr liebe, und gefühlsvolle Person, aber in letzter Zeit ist das gar nicht der Fall. Ich höre oft, dass die Leute, die schlecht zu anderen sind, böse sind usw. so wegen ihrem Leben geworden sind. Und ich will so nicht werden, weiß aber nicht wie ich das vehindern könnte.

Bitte erwähnts ma jaa keinen Gott! Bete schon mein ganzes Leben, für was? Umsonst alles.

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Man kann Dir mit nichts helfen, was man hier schreiben könnte, denn dazu bedürfte es eingehenderer Kenntnis deiner Person und Situation als auch, wenn man Dir helfen wollte, Nachhaltigkeit.

Ob es jetzt eine chronische Depression und/oder eine depressive Eoisode ist o.ä. ist hier eher unerheblich, es könnte auch in andere Richtungen gedacht werden (um hier weitergehend Aussagen treffen zu können, müßte man mindestens der Selbstwahrnehmung auch eine Fremdwahrnehmung gegenüberstellen können) mit einer depressiven Episode als Folgeerkrankung. Die Diagnose aber wäre aber entscheidend für den Weg, wie man Dir helfen könnte, doch das sollte dann eher ein Profi übernehmen, aber genau deshalb ist es hier unerheblich, da keine sinnvolle Diagnostik auf dieser Ebene betrieben werden kann, es bliebe immer bei reiner Spekulation.

Deshalb wäre meine Empfehlung an Dich, nach Möglichkeit die Notaufnahme einer Klinik mit psychiatrischer und psychoanalytischer Abteilung aufzusuchen und hier eindeutig zu erkennen zu geben, daß Du zunehmend Suizidgedanken hegest. In dem Fall wäre es zu betrachten als freiwillige Einweisung aufgrund akuter suizidärer Gefährdung.

Notrufnummern scheinen mir hier kaum noch geeignet zu sein, wirklich eine Stütze bieten zu können.

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Hat P. Strafantrag wegen Übler Nachrede gestellt? Der Umstand, daß man ihn falsch verstanden haben könnte, läßt keine Verleumdung zu, aber es handelt sich um eine Tatsachenbehauptung gegenüber dem AG, die nicht erweislich war ist.

Aus § 241 Abs. 1 StGB wird deutlich, daß ausdrücklich ein Verbrechen angedroht worden sein muß, dies hat zudem eindeutig und ausdrücklich bzw. konkludent zu erfolgen (BGH 4 StR 419/14). Selbst wenn man die modifizierte Fassung nimmt, ist hier nicht einmal ein Verbrechen angedroht, genauer fehlt es an der geforderten Eindeutigkeit als auch Ernsthaftigkeit. So wäre es nach gängiger Rechtsprechung noch keine Bedrohung, vom Wohnungsfenster jemanden "ich bringe dich um" zuzurufen, sondern ernsthaft wird es erst, wenn man z.B. danach einen zur Tötung geeigneten Gegenstand führt, während man die Treppen im Treppenhaus herunterläuft.

Es ist kein Verbrechen angedroht, es ist die zu fordernde Ernsthaftigkeit nicht gegeben, damit keine Bedrohung nach StGB. Die arbeitsrechtliche Beurteilung könnte allerdings anders ausfallen. Hier aber wäre anzuführen, daß man (Verleumdung bedeutet wider besseren Wissens) ein Recht hat, sich gegen Verletzungen des Persönlichkeitsrechts zu wehren. Damit besteht ein berechtigtes Interesse, die Wahrheit zur Geltung kommen zu lassen, rechtswidrige Vorgehensweisen waren nicht Teil der Aussage gemäß Angaben zum Wortlaut nach P .

In der Summe: strafrechtlich ist die Beurteilung unabhängig davon, welche Aussage als glaubwürdiger angesehen wird, arbeitsrechtlich könnte aber davon abhängen, ob die Kündigung als berechjtigt oder unberechtigt angesehen wird.

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Ja und? Zunächst bedeutet es, daß man "im Gespräch" ist, aber noch nicht, in welche Richtung es tendiert. Da lassen deine Aussagen auch keinen echten Schluß zu, auch wenn deine Formulierung der Aussage dich eher in den Bereich von Personen stellt (rein hypothetisch), welche emotional geprägt aggressiv (inkl. physischer Angriffe) reagieren, als sich in der Kunst der geschliffenen Rede zu üben, und bei denen eine rationale Kontrolle eher nicht festzustellen ist. Das wird durch den Inhalt der Frage noch unterstrichen, da es eigentlich eine Standardübung ist, auf eine solche Aussage zu reagieren, was übrigens immer situationsabhängig wäre. Allein die Frage so allgemein zu stellen läßt eher auf eine geringer ausgeprägte soziale (und kommunikative) Kompetenz schließen, die sich der Umgang mit solchen Aussagen auf einem niedrigen Kompetenzlevel bewegt (es ist nur mäßig anspruchsvoller als die Frage nach der Reaktion auf ein "Hallo").

Wie soll man darauf reagieren? Die neutralste Reaktion wäre die zu sagen, daß man es weniger als entscheidend ansehe, daß über einen gesprochen werde, sondern wie stark sich der Gegenüber dadurch davon abhalten lasse, sich selber ein Bild zu machen. Gerede habe seine eigenen Gesetze und sei selten eine verläßliche Quelle.

Übrigens: solltest Du einen schlechten Ruf haben und auf eine solche Aussage aggressiv reagieren, verstärkte dies automatisch deinen Ruf, wäre also eher kontraproduktiv, denn da die Aussage nicht wertend ist, zeigte deine Reaktion, daß Du davon ausgehen dürftest, daß man nichts Positives über dich gehört haben könne. Es wäre also doppelt bestätigend.

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Hast Du dich schon einmal mit dem deutschen Schulsystem beschäftigt? Selbst Kinder aus geringverdienenden Haushalten können zudem Schülerbafög beziehen. Das Problem liegt nicht, wie z.B. in den USA (Privatschulen, hohe Studiengebühren, Stipendien nur bei entsprechenden Leistungen inkl. Beurteilung des Sozialverhaltens und außerschulischen Aktivitäten), auch am System, sondern oft am einzelnen Kind und den Entscheidungen der Eltern für das Kind. Wer sich nicht selber um Bildung bemüht oder durch die Familie bildungsfern gehalten wird, hat natürlich schlechtere Chancen, nur kann man das dann nicht dem System anlasten.

Auch haben Kinder, die in Deutschland geboren wurden, aber bis zur Einschulung praktisch nicht Deutsch sprechen können, ein Problem, aber auch das läge an der Familie und es ist eine eigenverantwortliche Entscheidung der Familie für das Kind, in die das System nicht einmal eingreifen darf (Erziehungsrechte stehen dem Staat erst mit Einschulung zu gemäß Interpretation von Art. 7 Abs. 1 GG, vorher gilt Art. 6 Abs. 2 GG unbeschränkt).

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Das klingt nach einem speziellen Schema, was dann aber auch bedeutet, daß es um Dich und dein Selbstwertgefühl geht, nicht um Liebe, denn Liebe meint den anderen, nicht einen selbst.

Um den Mechanismus zu beschreiben, der sich hier abzeichnet: man sucht sich das Objekt der Begierde nach dem Beliebtheitsgrad, je beliebter, desto besser. Sobald man eine Beziehung mit ihm hat, hat man alle seine Verehrerinnen ausgestochen, das eigene Ego befriedigt und damit hätte der Mohr seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.

Selbstschutz oder ähnliche Verhaltensmuster griffen vor Beginn der Beziehung, bei Dir scheint aber das Einlassen auf eine Beziehung von seiner Seite aus der Auslöser des Interessenverlusts zu sein, was die Interpretationsmöglichkeiten deutlich einschränkt. Mit Eintritt der Sicherheit erlischt das Interesse. Was Du als Liebe bezeichnest, ist dann wohl eher tradiertes Verhalten, was dich davon abhält zu verstehen, daß es Dir nie um Liebe gegangen sein dürfte, sondern darum, die anderen Verehrerinnen auszustechen. Könnte das hinkommen (es ist eben nur eine Hypothese)?

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Japan befindet sich in einer Kluft zwischen Tradition und moderner Entwicklung. Traditionell darf ein Japaner nicht "das Gesicht verlieren", so ist es verpönt, sich provozieren zu lassen, so daß die Gefahr, daß ein Schüler sich über Mobbing beklagt, deutlich niedriger ist als z.B. in Deutschland. Auch ist das alte Klassensystem noch nicht aus den Köpfen verschwunden (es ist besonders bezeichnend, daß insbesondere Kinder aus sozialen Randgruppen betroffen sind).

Weit entscheidender ist die Verwestlichung des Arbeitsmarktes, also das Abhandenkommen der früheren sozialen Sicherheit. Für Japaner ist das eine fast schon traumatische Erfahrung, da es im extremen Gegensatz zu gewachsenen kulturellen Werten steht. Dies greift schon stark auf schulischer Ebene durch, weil die Kinder einem sehr hohen Erfolgsdruck durch die Familien ausgesetzt sind, was sich durch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt deutlich verschärft und ein extremes Konkurrenzdenken in die Schulen trägt.

Dabei geht Mobbing in Japan auch deutlich weiter als in Deutschland. So gibt es auch immer wieder Zwangssuizide (also eine erzwungene Situatiion, die dann hzum Tod führt, vergleichbar damit, jemanden auf die Planke zu schicken: man muß nur lange genug warten, bis er von selber fällt, beliebt sind hier z.B. Schuldächer) und Zwangsritzen etc..

Ein weiterer Grund ist das Schulsystem, das sich in drei Stufen aufteilt (Grund-, Mittel- und Oberschule). Das meiste Mobbing findet in Japan zu Beginn der Mittelschule statt, also ca. 7. - 8. Klasse, zumal sich hier auch komplett neue Klassenverbände bilden. Hier kommt das Konkurrenzdenken mit einem sozialen Machtkampf in einem neuen sozialen Umfeld zusammen, verbunden mit extremen Leistungsanforderungen an die Schüler.

Zuletzt gelten in Japan immer noch sehr strenge Verhaltenskodizes, auch für Kinder und Jugendliche. Wenn jemand aus der Norm fällt, wird er dadurch schon zu einem potentiellen Mobbingopfer im Klassenverband, nicht nur für ein zelne Gruppierungen in der Klasse.

Die Gründe sind also vielfältig, doch nehme ich an, daß das Trauma der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zusammen mit der konkreten Schulsituation mit Wechsel auf die Mittelschule in Kombination mit dem Leistungsdruck die wichtigsten Faktoren sein dürften.

Dabei erscheinen mir 45% deutlich überhöht und eher eine Frage des Befragungsdesigns. So kann man durch Veränderungen in der Fragestellung durchaus zu komplett anderen Ergebnissen kommen und es wäre ein leichtes, auf über 90% Mobbing zu kommen, wenn man jegliche "Bösartigkeit" an Schulen unter Mobbing faßte."Wurde schon einmal schlecht über Dich geredet" kann bei Beantwortung mit "Ja" schon als Mobbing ausgelegt werden.

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Wenn Du in England studieren möchtest (angesichts der Vorarbeiten nehme ich an, daß Du dich informiert hast, was es kostet etc. und Dir auch dessen bewußt bist, daß Du ein Studentenvisum in absehbarer Zeit brauchen könntest). Dennoch haben, egal wo sie studieren, deutsche Schauspieler recht schlechte Chancen am Arbeitsmarkt, wenn sie nicht in z.B. die britische Unterhaltungsindustrie integriert werden.

Das liegt zum einen daran, daß der internationale Markt englischsprachig dominiert ist und die größten Unterrnehmen der Unterhaltungsindustrie gerade nicht europäisch sind. Hier herrscht ein Oligopol, welches deutsche Produktionen deutlich benachteiligt, was auch dazu führt, daß deutsche Kinofilme meist eine sehr schlachte Besucherzahl zeigen. Das Schwergewicht deutscher Produktionen liegt im TV-Bereich, die Gagen im TV-Bereich sind nicht die größten. Faktisch können nur ca. 2% der ausgebildeten Schauspieler in Deutschland davon auch leben, gut 2/3 der Schauspieler haben pro Monat weniger als 1.000 € netto. Selbst große Namen wie Veronica Ferres werden immer mehr zu Zugeständnissen gezwungen und müssen um Jobs "betteln". Der deutsche Film lebt faktisch vornehmlich von der Filmförderung.

Zum zweiten liegt es daran, daß deutsches Publikum sehr indifferent hinsichtlich der Herkunft der Filme ist, was auch damit zusammenhängen kann, daß der professionellste und größte Bereich der Filmindustrie in Deutschland der Bereich der Synchronisation ist. Ein schwedischer Film hat deutlich mehr Marktchancen als ein deutscher Film, was angesichts der Zahl der Einwohner Schwedens im Verhältnis zur Einwohnerschaft Deutschlands bemerkenswert ist.

Deshalb im Fazit: wenigstens jemand, der nicht einfach nur träumt, deshalb kann ich schon sagen, daß man seinen Traum auch versuchen sollte zu leben, aber sich auch ein zweites Standbein zu schaffen macht hier wirklich Sinn, um nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Die Ausbildung selber ist dabei nicht schlecht, um Türen zu öffnen, aber letztlich sind entscheidende weitere Faktoren Talent, Professionalität, Glück und Beziehungen, wobei Glück und Beziehungen wesentlich sind, um sein Talent überhaupt zeigen zu dürfen.

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Es fällt unter das Recht am eigenen Bild, § 22 KunstUrhG, was aber voraussetzte, daß die abgelichteten Personen auf dem Bild identifizierbar wären und nicht in der Masse untergingen. Damit hängt es stark davon ab, wie sie auf dem Bild zu sehen wären. Privat gemachte Fotos, auch von Personen ohne deren Einwilligung, darf man zum rein persönlichen Gebrauch (NICHT privaten) Gebrauch nutzen, aber nicht verbreiten. Da die Foto-Kollage wohl verbreitet würde (z.B. in der Klasse gezeigt), reicht dies, um die ungenehmigte Aufnahme bei Identifizierbarkeit unzulässig zu machen.

Sollten sie auf dem Foto identifizierbar abgelichtet werden, ist es nicht die Frage, ob sie es untersagen dürften, sondern dein Sohn dürfte ohne deren Zustimmung die Aufnahme eigentlich erst gar nicht machen. Es ist also ggf. in erster Linie ein rechtswidriges Verhalten deines Sohnes, welches zum Widerspruch führte.

Wenn es sich um eine rechtswidrige Handlung handelte, dürften sie es bei gegenwärtigem Angriff (Notwehr) oder gegenwärtiger Gefahr (Notstand, dann mit Verhältnismäßigkeitsprüfung) verhindern.

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Zuerst ist es wichtig, daß die Umfrage repräsentativ ist, was i.d.R. nur durch Zufallsumfragen zu erfüllen ist. In dem Fall hätte jeder der zu befragenden Grundgesamtheit eine identische Chance darauf, befragt zu werden. Ein wenig Stochastik läßt erkennen, daß darüber eine Wahrscheinlichkeitsverteilung erstellt werden kann, die eine Aussage darüber erlaubt, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Ergebnisse einer solchen Umfrage das Gesamtmeinungsbild widerspiegeln. Das können Panelumfragen nicht leisten, da hier nach Kriterien selektiert wird, also über die Wahl der Kriterien schon eine systematische Beeinflussung des Ergebnisses erfolgt sein kann.

Regelmäßig werden aber ernstzunehmende Umfragen mit demographischen Daten gekoppelt, die dann zur Gegenprobe verwendet werden kann, inwieweit durch Zufall ein angemessenen Abbild erreicht wurde.

Umgekehrt, man nehme Werbung, läßt sich auch über die Fragen herrlich manipulieren. "Wie zufrieden sind sie mit diesem Produkt?" Antwortmöglichkeiten von 1 (überhaupt nicht) bis 5 (vollständig). Wer ist von den Antwortenden mit dem Produkt zufrieden? Standardmäßig wird ab einer 3 das Kriterium als erfüllt angesehen, teils aber wird schon bei "eher nicht zufrieden", also 2, eine Grundzufriedenheit angenommen, so daß eigentlich nur die von 100% abzurechnen sind, die eine 1 vergaben, aber aus psychologischen Gründen werden negative Extremwerte nur von wenigen wirklich vergeben, bei Haarwaschmitteln z.B. dann, wenn es einem beim ersten Gebrauch die Kopfhaut wegätzte.

Es ist also zunächst eine mathematische Rechenoperation, bei der sehr viele Fehler passieren können, was schon bei der Formulierung der Fragen anfangen kann. "Sind sie für soziale Gerechtigkeit?" z.B. wäre eine unzulässige Frage, da die wenigsten Menschen das gleiche Verständnis davon haben, was sozial gerecht sei. Dann könnte man die Erhebungsmenge falsch ermitteln. So könnte man in München alle Adtressen in einen Topf werfen und per Zufall ziehen, schon die Beschränkung auf München wäre ein systematischer Fehler. Der nächste Fehler kann bei der Erfassung von Teilnahmeverweigerungen gemacht werden.

Entsprechend sollte man solche Umfrage immer mit Vorsicht genießen und sich sehr genau anschauen, wie sie zustande kamen. Ohne diese Kenntnisse sollten Umfragewerte eher nicht als abgesichert angesehen werden. Idealerweise sollte man nur auf Umfragen Bezug nehmen, bei denen man die Primärquelle gelesen hat.

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Konzentrationslager waren zuerst Arbeitslager, Vernichtungslager wurden, zudem ausschließlich auf nichtdeutschem Boden, erst nach Kriegsbeginn errichtet. Die ersten (und die meisten) Konzentrationslager waren als Arbeitslager gedacht. Auch wurden in Konzentrationslagern nicht nur Juden und Personen mit israelitischen Wurzeln untergebracht, sondern auch politische Gegner, Zeugen Jehovas, Roma und Sinthi, homosexuelle Männer etc. .

Konzentrationslager sind dabei keinesfalls eine deutsche Erfindung, sondern (zumindest mir) zuerst als Begriff in Bezug auf die Internierung von Buren in Südafrika (2. Burenkrieg) untergekommen. Auch die USA richtete im 2. Weltkrieg auf US-Boden Konzentrationslager für z.B. Bürger mit japanischer, italienischer und deutscher Herkunft, aber auch u.a. Zeugen Jehovas ein, und die Unterbringung in Guantánamo erfüllt zumeist die Kriterien eines Konzentrationslagers, auch wenn der Begriff dafür nicht offiziell verwendet wird.Es gibt noch genügend andere Länder, die Konzentrationslager aufwiesen bzw. aufweisen.

Gemein ist Konzentrationslagern in der Regel, daß sie einer Zwangsinternierung von Bevölkerungsgruppen ohne gerichtliche Verurteilung dienten und ein Lagersystem aufwiesen/-weisen, statt einer Gefängnisstruktur, was eine einfachere und kostengünstigere Form der Internierung darstellt.

Soweit zum Begriff und nun zurück zur Frage: Arbeitslager nutzten die Arbeitskraft der Internierten aus, was bei Vernichtungslagern nicht oder nur in einem geringen Umfang vorgesehen war. Entsprechend macht es auch aus ökonomischer Sicht Sinn, nicht nur Vernixchtungslager zu bauen. Dabei gäbe es bei selbst bei Vernichtungslager immer "kapazitative Engpässe", soll heißen, daß Internierung und Tötung keinesfallsam gleichen Tag erfolgten, also eine Internierung notwendig war. Dabei wurden nicht nur Menschen israelitischer Abstammung glaubensunabhängig interniert, die Vernichtungslager aber weitestgehend für diese Gruppe konstruiert. Damit ist der erste Fehler in der Frage die fehlende Differenzierung hinsichtlich Nutzung und Gruppenzugehörigkeit.

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