Schlechtes Gewissen?
Hast du kein schlechtes Gewissen aufgrund deiner Tätigkeit? Als Wissenschaftler sehe ich akademisches Ghostwriting extrem kritisch, da wissenschaftsethisch falsch.
1 Antwort
Moin Adomox,
an sich nicht wirklich.
Ethisch isses natürlich n Dilemma.
Jedoch verfasse ich nie ganze Diss. oder Thesen sondern übernehme da nur den "Informatik" Part.
Siehe: du als Sprachwissenschaftler willst nun einen Text analysieren auf Basis von irgendwelchen Attributen und schaust nach der Klassifizierung eines Textes auf Basis von gewissen Worten. Die rundum Forschung etc. machst du. Der Teil wo du 1000de Texte analysierst bzw. mit einem Computerprogramm durchrechnen lässt übernehme ich. Bzw. ich schreibe dir das Programm dass du dann meistens mit abgeben musst.
Ich könnte mein Programm also an sich normal veröffentlichen und frei zur Verfügung stellen mach ich meist nur nicht.
Meine Kunden sind meist Biologen und Sprachwissenschaftler (die irgendwas mit Textanalyse etc.) machen wo ihnen der Algorithmus für ihre Arbeit fehlt. Den Teil übernehme entsprechend ich.
Dass das wissenschaftsethisch falsch ist, ist relativ offensichtlich. Ich denke mir meist aber.
Ich helfe der Biologin in Programmieren, sie schafft ihr Studium und entwickelt dann etwas in der Zukunft was vielen helfen wird.
ja es gibt wirklich alles.
Die eine die was linguistisches machte in ihrer Masterthesis war die Analyse von Tweets, die musste sie erstmal auf Twitter zusammensuchen. Waren ca. 15k Tweets mittels Algorithmus dann aufarbeiten sortieren, klassifizieren und Ergebnisse in Grafiken darstellen.
Das war dann so alles mein Job im Bereich coden.
Ich helfe der Biologin in Programmieren, sie schafft ihr Studium und entwickelt dann etwas in der Zukunft was vielen helfen wird.
Indem du Leuten zu einem Abschluss verhilfst, die ohne deine Unterstützung den Abschluss nicht geschafft hätten, erzeugst du mehr Absolventen, aber nicht mehr offene Stellen. Somit könnte es passieren, dass eine Stelle von jemandem besetzt wird, der nicht die Fähigkeit hat, die ihm übertragenen Aufgaben auszuführen, statt jemandem, der seinen Abschluss ohne Unterstützung erhalten hat und somit diese Fähigkeit hat. Biologie und Sprachwissenschaft sind ja nicht gerade Bereiche, wo es an Absolventen mangelt, eher umgekehrt!
Indem du Leuten zu einem Abschluss verhilfst, die ohne deine Unterstützung den Abschluss nicht geschafft hätten, erzeugst du mehr Absolventen, aber nicht mehr offene Stellen.
Ich sag mir immer: anderes Themengebiet und es hätte auch geklappt. Aber mache nehmen gerne Themen mit "IT" haben aber dann davon 0 Ahnung.
Dass eine Stelle von jemandem besetzt wird, der nicht die Fähigkeit hat, die ihm übertragenen Aufgaben auszuführen
Bezweifle ich dezent. Da du ja erstmal dein Studium bis zum Abschluss geschafft haben musst und selbst dann bin ich nur eine Unterstützung und schreib dir keine ganze Arbeit.
Wie gesagt, glaub ich: Ich übernehme die entwicklung des Algorithmus in der Programmierung in der Arbeit nicht die Arbeit selbst und ein Biologe wird sicher keine Programmierung brauchen im Job. Zumal das nur ein Kurs bei Ihm war.
Somit könnte es passieren, dass eine Stelle von jemandem besetzt wird, der nicht die Fähigkeit hat, die ihm übertragenen Aufgaben auszuführen
Solche sind meistens sehr schnell weg vom Fenster.
Genauso wie jemand schnell gekündigt wird, der für Heizungsinstallationen eingestellt wird, aber keine Heizungen installieren kann.
Und wenn jemand mit dem Abschluss genauso gut arbeitet, wie jemand, der den Abschluss nicht geschafft hat (/hätte), dann stellt das das Studium an sich infrage.
Danke für die ausführliche Antwort.
Ich bin gleichermaßen erschrocken darüber, dass Leute computerlinguistische Methoden benutzen aber nicht beherrschen, und froh darüber, nicht in diesem Bereich zu arbeiten.