Schlafen in Natur/Wald?

4 Antworten

Grob gesagt: Nein, Berlin hat z.b. das Landeswaldgesetz bereits um "Zelt und ähnliche Lagerstätten" ergänzt. In Schleswig-Holstein darf man nachts die Wege nicht verlassen.

Das Hauptproblem ist aber der Privatbesitz. Bei uns in Franken z.b. hab ich mal mit Hilfe meines Schwiegervaters versucht ein Fleckchen zu finden, das NICHT im Privatbesitz ist. Schwer. Und selbst seinen eigenen konnte ich nicht nutzen, weil da Nutzungsgemeinschaften und Jagdgemeinschaften existierten. Die alle zu fragen, wann sie mal NICHT Holz machen oder auf die Pirsch gehen wäre extremer Aufwand.

Christo Foerster hat auf seiner Deutschlandtour aber genau das gemacht was du vorhast. In der Hängematte gepennt. 8 Wochen lang. Von Bayern bis Sylt. Aber...der hat regelmässig um Erlaubnis gefragt/fragen müssen, und hat sich nur an Flussufern aufgehalten, wo man teils NUR mit dem Boot hinkommt.

Also, wenn du sowas machst, wirst du früher oder später mit Menschen kommunizieren müssen, die dich aber auch mal verjagen, egal ob Hammock+Tarp oder auch nur einfach im Dreck liegend....

Woher ich das weiß:Hobby – Viel alleine draussen, bei jedem Wetter. Mapper für OSM

Siehe hier, da habe ich dazu schonmal meine Auffassung geschrieben:

biwakieren-bei-hoher-waldbrandgefahr#answer-465245330

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs

Ein paar Bushcraft-Youtuber haben dazu mal spitzfindige Erörterungen angestellt und argumentiert, ein Tarp sei kein Zelt und fiele deshalb nicht unter das Verbot, wild zu "zelten". Mal davon abgesehen, dass einige Länder ihre Gesetze schon nachgeschärft haben, - ich glaube nicht, dass sich die Behörden auf solche Haarspaltereien einlassen würden.

Ein Hammock-Setup mit Tarp ist schon ein ziemlich aufwändiges Gebilde und, weil recht hoch über dem Boden, auch ziemlich auffällig. Das fällt auf jeden Fall in die Kategorie "Wildcamping". Und genau das ist, befeuert durch eben jene Youtube-Kanäle, derzeit mächtig in Mode gekommen. Deshalb wird der Schuss wohl nach hinten losgehen und es wird eine Gegenreaktion von Förstern, Jägern und Naturschützern geben. Das könnte also leicht strengere Gesetze zur Folge haben, zum Nachteil auch für diejenigen, die wirklich sehr unauffällig im Wald übernachten oder einfach nur eine harmlose Nachtwanderung machen wollen.

Aber vielleicht gibt es für dich eine Lösung: https://www.gutefrage.net/frage/ist-es-illegal-in-einem-wald-zu-uebernachten

Solange du nicht einen festen Unterschlupf wie ein Zelt benutzt ist es grundsetzlich erlaubt. Allerdings solltest du mit dem Pächter und oder mit dem Waldbesitzer vorher das abgesprochen haben, damit es keine bösen Überraschungen gibt, und du solltest dich ruhig verhalten und den Platz so verlassen, wie du ihn vorgefunden hast

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung