Schimmel hinterm Bett gefunden?

6 Antworten

Hey,

wenn der Schimmel nur oberflächlich ist, kannst du ihn erstmal mit einem feuchten Lappen entfernen. Den Schimmelentferner würde ich erst morgen früh auftragen, da du sonst deine Nacht in einem Hallenbad verbringen dürftest (Bis der Schimmel behandelt wurde am besten in einem anderen Zimmer schlafen wenn möglich). Dein Vermieter sollte dann so früh wie möglich analysieren ob der Schimmel auch in der Tapete/Wand hängt und ob dieser durch Feuchtigkeit aus der Wand/Mauerwerk oder dem Bett stammt.

Wenn der Schimmel tatsächlich durch falsches Lüften oder einem zu geringen Abstand des Bettes zur Wand entstanden ist, kann es sein dass dein Vermieter dir die Kosten überlässt. Sag ihm also dass du regelmäßig stoßlüftest und dein Bett eigentlich weit genug von der Wand weggestellt hattest ;)

Viel Glück!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LocoVato 
Fragesteller
 29.01.2022, 02:46

Du bist der beste danke

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Als Erstes würde ich die Stelle mit etwas Abstand fotografieren, als Beweismittel für das Schimmelproblem.

Dann würde ich die Fläche mit hochprozentigen Alkohol abtupfen oder einsprühen, um den Schimmel abzutöten.

Dann den Schimmel abwischen (unter Benutzung einer FFP2-Maske und Papier-Küchentücher) und vor der Wandstelle mit etwas Abstand eine Rotlichtlampe zur Trocknung aufstellen.

Die Wärmestrahlung der Lampe trocknet die Wandoberfläche sehr effektiv - wie und warum steht weiter unten.

Das Bett ist nicht mehr vor dieser schimmligeren Stelle zu platzieren, bis ggf. andere sinnvolle Maßnahmen ergriffen wurden.

Schimmel entsteht immer dort, wo über einen längeren Zeitraum eine Luftfeuchtigkeit von etwa 80%rF an einer nährstoffreichen Oberfläche anliegt.

In der Regel kommt die Feuchte aus der Raumluft und der Schimmel beginnt an „schlecht belüfteten“ Stellen im Raum an der Außenwand zu wachsen.

In Wirklichkeit entscheidet aber nicht die Belüftung der Stelle über die Schimmelbildung, sondern die von der Luft mitgeführten Wärme zur Oberflächenerwärmung entscheidet maßgeblich, ob es zur Schimmelbildung kommt oder nicht.

Es wird von vielen Seiten zu einem besseren Lüftungsverhalten aufgerufen, was leider nur die halbe Wahrheit (und eigentlich nicht mal die halbe) ist.

Die Luft in einem Raum besitzt durch Feuchteausgleich überall die gleiche spezifische Luftfeuchtigkeit in Gramm Wasser je Kilogramm Luft.

Dieser Wert ist im Gegensatz zur relativen Luftfeuchtigkeit völlig von der Temperatur unabhängig.

Die Temperatur in einer Luftmasse, bzw. in einem Luftvolumen ist Teilchenbewegung durch Energie (Wärme).

Gibt es viel Wärmeenergie, so bewegen sich die Teilchen schneller und sie beanspruchen ein größeres Volumen.

Gibt es wenig Wärmeenergie in der Luft, ist diese also kalt, so wird weniger Raum für die Teilchenbewegung benötigt - es befinden sich viel mehr Teilchen in der gleichen Volumeneinheit im Gegensatz zur warmen Luft.

Dieses Grundlagenwissen ist wichtig, um zu verstehen, warum der Schimmel, bzw. die hohe Feuchte entsteht. Weiß man, warum die hohe Feuchte entsteht, ist Abhilfe leicht.

Die relative Luftfeuchtigkeit vor einer Oberfläche gibt in Prozent an, viel Wasserdampf im der Luft bis zur Sättigung bei 100% rF real vorhanden ist.

Die relative Luftfeuchtigkeit gibt also über das Trocknungsvermögen der Luft Auskunft, denn je geringer die relative Luftfeuchtigkeit ist, um so mehr Wasser in Form von Wasserdampf kann die Luft aufnehmen.

Damit bewirkt eine trockene Luft direkt an der feuchten Oberfläche die Wandtrocknung und Schimmelvermeidung.

Dabei ist es von herausragender Bedeutung, dass die geringe relative Luftfeuchtigkeit direkt an der Wandoberfläche anliegt und sich nicht irgendwo im Raum befindet.

Die Prozesse der Trocknung (und u.U. auch der Befeuchtung) einer Wand findet ausschließlich über die Oberfläche und der dort direkt anliegenden Luftschicht statt.

Um über die genauen Luftfeuchten im Raum Kenntnis zu erlangen, muss nun gemessen werden.

Es werden die Raumlufttemperatur und die relative Raumluftfeuchte - an einem Ort gemessen - benötigt (Zimmerwetterstation).

Mit diesen beiden Werten wird aus dem Mollier h-x Diagramm (gibts kostenlos im Internet) die spezifische Luftfeuchtigkeit in g/kg ausgelesen.

Da diese spezifische Luftfeuchtigkeit nun überall im Raum gleich ist, kann nun die relative Luftfeuchtigkeit im Wandoberflächenkontakt ermittelt werden.

In der Regel ist die innere Wandoberfläche einer Außenwand deutlich kälter als die Raumlufttemperatur, vor allem in den Ecken und dort die unteren, da Warmluft immer aufsteigt und es oben dadurch wärmer ist.

Mit dem IR-Thermometer (gibts bei Amazon ab etwa 20€) wird nun die Wandoberflächentemperatur an der schimmeligen oder schimmelgefährdeten kalten Wandoberfläche gemessen.

Mit diesem Temperaturwert der Wandoberfläche und der zuvor ermittelten spezifischen Luftfeuchtigkeit (g/kg) wird nun aus dem Mollier h-x Diagramm die relative Luftfeuchtigkeit im Wandoberflächenkontakt ausgelesen/ermittelt.

Liegt diese rel. Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 70%rF so wird sich kein Schimmel bilden, da es nicht ausreichend feucht ist.

Liegt diese relative Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 80%rF, so wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Schimmel bilden (Abhängig von Nährstoffen und pH-Wert).

Mit sinkender Lufttemperatur zieht sich die Luft auf ein kleineres Volumen zurück, die Teilchen der Luft liegen wegen der geringeren Teilchenschwingung dichter beieinander.

Hier tritt nun an einer Oberfläche häufiger ein Kontakt der Teilchen mit dieser Oberfläche auf. Das gilt natürlich auch für die Wasserdampfteilchen in der Luft.

Das Wassermolekül ist wegen der winkligen Anordnung der Wasserstoffatome am Sauerstoffatom ein Dipolmolekül und besitzt damit nach außen wirkende Anziehungskräfte.

Dadurch lagern sich die Wassermoleküle schnell und gerne an den Sauerstoffatomen des Wandbaustoffes an und befeuchten damit die Wand. Sand mit Siliziumoxid ist Hauptbestandteil von Putzen.

Erst durch höhere Teilchenbewegung, sprich eine höhere Temperatur, lösen sich diese leichten Verbindungen und die Wassermoleküle gehen von der Wandoberfläche in die Luft über.

Bei der Schimmelproblematik ist es daher im Allgemeinen hilfreich, für eine geringe relative Luftfeuchtigkeit im Raum zu sorgen, um den Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit im Kontakt mit der kälteren Wandoberfläche nicht zu hoch werden zu lassen.

Das ist der für den Vermieter kostengünstige und einfachere Weg - indem er immer auf ein gutes Lüftungsverhalten drängt und viele „Experten“ blasen auch noch in das gleiche Horn.

Was jedoch viel wichtiger ist, ist die Wandoberfläche nicht so kalt werden zu lassen, so dass die Luftfeuchtigkeit der Raumluft, die ja immer vorhanden ist, im Kontakt mit der kalten Wand eben nicht so stark ansteigt, um in den schimmelgefährdeten Bereich zu kommen.

Daher ist das Augenmerk mehr auf die Temperatur der Wandoberfläche zu richten, denn wenn sich die Luft an der Wandoberfläche nicht mehr abkühlen kann, so entsteht auch keine Feuchte an der Wandoberfläche aus der Raumluft heraus.

Diese nicht abkühlende Luft hat man in der Regel an der Oberfläche der Innenwand - dort habe ich noch nie von Schimmelbildung auf Grund zu hoher Raumluftfeuchte gehört.

Also muss man zur dauerhaften Schimmelvermeidung nur die Zustände, wie sie an der Innenwandoberfläche herrschen an die innere Oberfläche der Außenwand bringen.

Das heißt, die innere Wandoberfläche der Außenwand muss überall auf nahezu Raumlufttemperatur gebracht werden.

Das ist die Aufgabe der Heizung und das große Problem der heute in Deutschland weit verbreiteten Heiztechnik.

Der eigentliche Schimmelverursacher sitzt nämlich oft unter dem Fenster - der Heizkörper, der viel zu viel Warmluft und zu wenig Wärmestrahlung produziert und das liegt ganz klar im Verantwortungsbereich des Vermieters, bzw. Eigentümers.

Warmluft steigt nach oben und kommt erst wieder runter, wenn sie abkühlt. Das tut sie natürlich nicht an einer Innenwand, sondern an der kühleren Außenwand.

Vor der kalten Außenwand sinkt die Luft also unterer weiterer Auskühlung (=Wärmeabgabe an die Außenwand) weiter nach unten.

In der kälter werdenden Luft liegen die Teilchen dichter beieinander, die Wahrscheinlichkeit der Anlagerung eines Wassermoleküls an der Wandoberfläche nach erfolgtem Kontakt steigt.

Die relative Luftfeuchtigkeit im Wandoberflächenkontakt steigt. Die Wandoberfläche wird feuchter.

Je tiefer die auskühlende Luft sinkt, um so höher steigt die relative Luftfeuchtigkeit an, daher beginnen die Schimmelprobleme in der Regel auch unter an der Scheuerleiste - durch die kalte Luft mit der dadurch hohen relativen Luftfeuchtigkeit.

In Erdgeschosswohnungen, wo von unten her keine Wärme mehr kommt, treten diese Probleme gehäuft auf.

Das wird dann dort auch gerne mit „aufsteigender Feuchte“ im Mauerwerk verwechselt und die völlig falschen und viel zu teuren Maßnahmen ergriffen.

Dabei hilft es, wenn von innen her der Außenwand Wärme zugeführt wird und zwar nicht durch die Warmluft herkömmlicher Heizkörper, weil diese Warmluft so gut wie gar nicht mehr unten ankommt.

Die Wärme muss durch Heizrohrschleifen unten vor allen Außenwänden vor die Oberfläche gebracht werden.

Die bessere Wärmeverteilung bietet natürlich die Heizleiste unten vor allen Außenwänden und die Heizleiste ersetzt auch noch den Heizkörper.

Die Heizleiste erwärmt von unten her die Wandoberfläche der Außenwand und verhindert damit die Luftabkühlung an der Außenwand.

Die Heizleiste schafft eine warme Wandoberfläche an der Außenwand und damit Verhältnisse, wie an einer Innenwand, wo es je selten Schimmelprobleme gibt und wenn, dann durch Undichtigkeiten in der Wasserinstallation.

Die Heizleiste ist also die wahre Anti-Schimmel-Heizung. Die Heizleiste schafft durch ihren aufsteigenden Warmluftschleier vor der Außenwand eine warme Oberfläche, die ihrerseits beginnt milde Wärmestrahlung in den Raum hin zu senden.

Wärmestrahlung setzt sich mit Lichtgeschwindigkeit im Raum fort, wie von Oberflächen reflektiert und teils absorbiert. (Strahlungsausgleich).

Dadurch werden bis in die letzte Ecke hinein (wo die Warmluft der Heizung aus geometrischen Gründen kaum hin kommt - Luftpolsterbildung) überall annähernd gleichmäßig warme Oberflächen geschaffen.

Die Temperaturdifferenz zwischen der Zimmerdecke und dem Fußboden ist bei ausreichend gutem Wärmestrahlungsklima im Raum kleiner oder gleich zwei Grad Celsius.

Über diese Temperaturdifferenz zwischen der Zimmerdecke und dem Fußboden kann bestimmt werden, ob sich viel Warmluft oder viel Wärmestrahlung im Raum befindet.

Eine große Temperaturdifferenz zeugt von viel Warmluft, da diese bekanntermaßen nach oben steigt und dem Fußboden dadurch kalt lässt. Die Folge sind kalte Füße und eine höhere Schimmelgefahr an der Scheuerleiste der Außenwand.

Bei viel Wärmestrahlung im Raum ist die Raumlüftung zur Reduzierung der Luftfeuchtigkeit auch weniger wichtig, da es ja kaum noch eine Luftfeuchteerhöhung vor der nun nicht mehr kalten Außenwand gibt und dadurch das Schimmelrisiko erheblich gesenkt wurde.

Man erspart sich die Lüftungswärmeverluste. Eine einmalige Lüftung am Tag zu hygienischen Zwecken genügt völlig.

Ein weiter Punkt für einen hohen Anteil an Wärmestrahlung durch die Heizleiste im Raum und gegen den hohen Warmluftanteil herkömmlicher Heizkörper ist die Raumluftberuhigung.

Mit der Raumluftberuhigung sinkt Schwebstaub nach unten und belastet nicht mehr die Atemluft - ein Pluspunkt nicht nur für Allergiker.

An warmen Oberflächen steigt die daran anliegende Luftschicht nach oben. An kalten Oberflächen sinkt die daran anliegende Luftschicht nach unten.

Unterschiedliche warme Oberflächen im Raum sind also ein Motor für Luftbewegeungen.

Vor kalten Fensterscheiben (Balkontür) sinkt die Luft manchmal so schnell nach unten, dass es dort unten zu Zuglufterscheinungen kommt und man meint, das Fenster, bzw. die Balkontür sei undicht.

Da die Wärmestrahlung überall im Raum für annähernd gleich warme Oberflächen sorgt, wird hier der Motor der Luftbewegungen ausgeschaltet.

Staub und Dreck setzen sich bei viel Wärmestrahlung im Raum also unten ab und belasteten nicht mehr die Raumluft, damit die Atemluft, was sich posaun die Gesundheit der Bewohner auswirkt.

Nun kann man den Wärmestrahlungsanteil von Kompaktheizkörpern durch Abdecken der oberen Luftauslässe senken, was gleichzeitig den Wärmestrahlungsanteil steigert.

So wie aus einem Heizkörper Typ 33 mit ca. 20% Wärmestrahlungsanteil und 80% Warmluft oder dem Heizkörper Typ 22 mit ca. 25% Wärmestrahlungsanteil und 75% Warmluft oder dem Heizkörper Typ 21 mit ca. 30% Wärmestrahlungsanteil und 70% Warmluft der Heizkörper Typ 10 der ca. 55% Wärmestrahlungsanteil und nur noch 45% Warmluft liefert.

Die Anteile an Warmluft und Wärmestrahlung eines Heizkörpers sind Durch die Bauart bedingt und lassen sich in der Regel nicht ändern, außer wie oben beschrieben am Kompaktheizkörper.

Nun wird der Heizungsmonteur meckern, weil ja durch die Reduktion der Warmluft die Gesamtabgabeleistung des Heizkörpers gemindert wird.

Es findet jedoch keine Berücksichtigung, dass die Wärmestrahlung viel schneller vom Heizkörper in den Raum abgegeben wird (Lichtgeschwindigkeit) und dadurch die Abgabeleistung des Heizkörpers durch die Wärmestrahlung wieder steigt.

Hier gilt es probieren geht über studieren und mittels IR-Thermometer ist die Wirkung auf den Raum durch Ermittlung der Temperaturdifferenz zwischen der Zimmerdecke und dem Fußboden zu kontrollieren.

Je geringer die Temperaturdifferenz wird, um so höher ist der Wärmestrahlungsanteil im Raum und um so geringer wird die Schimmelgefahr.

Ich habe übrigens Heizleisten in meinem Haus ohne Schimmel und hatte früher Heizkörper Typ 22 und Typ 33 in der Mietwohnung mit Schimmelproblemen. Daher weiß ich, wovon ich Rede.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LocoVato 
Fragesteller
 29.01.2022, 14:12

Wow sehr detailreich danke

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Lasse bitte den Vermieter danach schauen ohne das du etwas veränderst. Bist du in einen Neubau eingezogen? Ähnliches hatte ich auch schon mal. Damals wurde der Neubau frei gegeben obwohl die Wände teilweise noch nicht trocken waren.


LocoVato 
Fragesteller
 29.01.2022, 14:10

Nein kein Neubau

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Zumindest mal ein paar Fotos machen. Dann mit Spiritus einsprühen.

Das Bett sollte man etwas weiter von der Wand wegstellen und das eigene Heiz- und Lüftungsverhalten überprüfen.

Hallo LocoVato,

mach gar nichts und melde das gleich am Montag Deinem Vermieter, denn er ist dafür zuständig diesen zu entfernen.

Schimmel geht überhaupt nicht, denn er macht krank.

Viele Vermieter versuchen dem Mieter die Schuld zuzuweisen, dass er zu wenig gelüftet hätte oder ähnliches. Lass Dir das nicht einreden.

Oft war der Schimmel schon mal vorhanden und wurde vom Vermieter nur oberflächlich entfernt, so dass dieser wieder erscheint.

Der Vermieter und nur dieser kommt auch für die Kosten auf.

Lass Dich auch nicht auf irgendwann vertrösten, sondern mach Druck, dass hier sofort reagiert und der Schimmel entfernt werden muss-aber nicht von Dir.

Liebe Grüsse!


LocoVato 
Fragesteller
 29.01.2022, 03:28

Ich baue auf deine Worte! Danke für die Hilfe hast gut getan das zu lesen

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Minischweinchen  29.01.2022, 03:30
@LocoVato

Immer gerne-das Problem kenne ich auch von verschiedenen Personen und Mieter wollen sich immer rausreden, die Schuld zuweisen. Bei genügend Lüftung ist es auch kein Problem, wenn das Bett nah an der Mauer steht.

Oftmals wird Schimmel nur oberflächlich behandelt, dann kommt dieser aber wieder.

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