Welcher Sattel verteilt das Gewicht - Und schont damit den Pferderücken?

6 Antworten

moin.

wenn es wirklich so ist, dass du von jeder sattelbauart einen hast, der perfekt sitzt- wäre meine wahl der westernsattel.

diese sättel sind dazu gemacht, dass reiter und pferd den ganzen tag so rückenschonend und bequem wie möglich sind. sie bieten genügend schulterfreiheit, verteilen das gewicht auf eine grosse auflagefläche- einzig das gewicht des sattels selbst könnte bei manchen modellen ein bisschen weniger sein.

wichtig ist- wenn du einen sattel angeschafft hast, musst du bei einem ausgebildeten pferd jedes jahr chekcne lassen, ob der sattel noch passt.

bei einem pferd in der ausbildung würd ich´s alle drei monate machen lassen.

die muskulatur des pferdes verändert sich- auch die wirbelsäule. daher wichtig, dass der sattel immer "wie angegossen" sitzt.

hoffe geholfen zu haben

Hallo,

hm, ich habe nicht mit allen Sattelmodellen Erfahrung. Hier einmal meine bescheidene EInschätzung:

-Dressursättel verteilen das Gewicht nicht sehr großflächig, da sie nicht für viele Stunden im Sattel optimiert wurden, sondern dafür, feine Hilfen geben zu können. Dafür sind die Sättel leicht(er) und engen - wenn sie passen - nirgends ein. -Westernsättel scheinen mir das Gewicht großflächiger zu Verteilen, sie wurden für viele Stunden im Sattel konzipiert, und auch wenn die Sättel heutzutage weniger Stunden im Einsatz sind, hat sich deren Form kaum verändert. Dafür hat der Westernsattel ein nicht unerhebliches Eigengewicht. (Über die Feinheiten verschiedener Modelle z.B. Reiner weiß ich leider nichts...) -Einen Spanischen Sattel hatte ich schon, die auflagefläche ist größer als bei einem englischen, jedoch kleiner als bei einem Westernsattel. Das Gewicht liegt ebenfalls dazwischen. In einem Vaquerosattel saß ich leider noch nie.

Welche Sättel mir jetzt spontan noch einfallen sind Stocksättel, aber ich schätze die sind von der Gewichtsverteilung her ähnlich wie Dressursättel und Prestige hat meines Wissens nach einen "Mischsattel" aus Barock und Dressur im Angebot, der Salamanca. Wie der jedoch auf dem Pferderücken liegt weiß ich nicht. ^^

Nun, vielleicht weiß hier ja noch jemand anderes genaueres über die einzelnen Sättel, und wie bequem die auf lange Zeit gesehen für die Pferdchen sind. :)

Wenn es dir nur um einen langen Geländeritt geht würde ich dir zu einem Westernsattel raten. Die sind in der Regel immer noch am rückenschondensten ( vorraussetzung dass sie passen. Ein passender Springsattel ist besser als ein nicht passender Westernsattel ) und für lange Strecken sehr gut geeignet.

Ich selbst reite in einem australischen Stocksattel, die haben ebenfalls eine ziemlich große Auflagefläche aufgund der Trachten und eignen sich auch besonders für lange Ritte. Außerdem hat man in ihnen einen tieferen Sitz als im Westernsattel. Ich selbst reite vorzugsweise Englisch, habe mich allerdings von den englischen Sätteln abgewandt, nachdem ich einige Berichte gelesen habe, wonach diese alles andere als Rückenfreundlich sind. Der austalische Stocksattel dagegen ist für den Rücken gut geieignet und man hat durch den tiefen Sitz dennoch die Möglichkeit gut Dressur zu reiten ( Dies ist selbstverständlich auch im Westernsattel möglich, ich schildere nur meine eigene Erfahrung und ich empfand die Dressur im Stocksattel für mich wesentlich einfacher als im Westernsattel ) . Außerdem ist er sehr bequem :) Die Westernsättel in denen ich bisher geritten bin fand ich doch immer etwas hart wenn man es nicht gewohnt ist, im Stocksattel hielt es mein Hintern dagegen ein paar Stunden gut aus ;)

Also ich habe einen Equi Flex Sattel und der ist saumäßig bequem zwar etwas teurer aber wirklich echt gut davor hatte ich einen anderen westernsattel der zwar auch schon etwas älter war und damit lies sich mein Pferd kaum biegen und hat sich immer steif gemacht und mit dem sattel läuft sie 1a. Wenn ich das Prinzip des sattels richtig verstanden habe passt er sich durch die wärme von deinem hintern und vom rücken des pferdes an. Deshalb sitzt man so geil.

Leider gibt esdas nur als Western Ausgabe soweit ich weiß.

Also wenn du einen Westernsattel nimmst bezahl lieber etwas mehr und fühl dich dann wie auf wolken :)

Froop25 
Fragesteller
 29.12.2013, 23:04

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort. Der Sattel hört sich ja interessant an. :) Der Equi Flex ist der von Continental, oder? Bei der Schnellsuche finde ich momentan nur Gebrauchtsättel. :)

Aber wie genau funktioniert das mit der Anpassung durch Wärme. Ich habe auch ein Pad, das so funktioniert (mit Gel), das ich unter meinen Dressursattel legen kann. Allerdings nutzen die meisten Westernreiter dicke Pads, so dass die Wärme nur "Schwammig" weitergegeben wird, bzw. das Pad an den meisten Stellen ungefähr gleich warm ist. Und wie kommt die Wirkung durch das Pad beim Pferd an?

Liebe Grüße

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Ich würde das niemals pauschal sagen. Viele Westernsättel bringen das Reitergewicht viel zu weit nach hinten - dann ist es zwar auf große Fläche verteilt, drückt aber hinter den tragenden Rippen. Auch nicht glücklich. Von daher würde ich sagen:

  • Je nach Rückenform des Pferdes und Gesamtkörperbau (Schulter-Rumpf-Hinterhand-Verhältnis etc.)
  • Der, in dem der Reiter schlecht sitzt, kann noch so "günstig gebaut" sein, wenn das Gewicht des Reiters doof einwirkt, ist egal, auf welcher Fläche, also immer auch mit berücksichtigen, was den Reiter unabhängig setzt.

Ich beispielsweise komme in keinem Westernsattel klar. Für mein schmales Becken sind die alle zu breit gebaut im oberen Bereich, bis dann endlich die Beine seitlich abhängen können. Ich habe auch sehr schmale schon geritten - und es ging nur unter Schmerzen. Für mich ist der ideale Sattel ein Springsatteltyp, mit dem ich nahe am Pferd sitze, spüre, ob seine Muskulatur noch frisch anspricht oder ob ich eine Pause machen sollte und auf langen Touren, weil er Baumwoll-Kleinstepp auf der Haut nicht so 100% verträgt, eine Fellsatteldecke drunter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Froop25 
Fragesteller
 29.12.2013, 22:57

Hallo,

vielen Dank für die Antwort. Daran hatte ich noch garnicht gedacht, dass der Reiter eventuel garnicht reinpassen würde. ^^

Ich hab mich bisher in den meisten Sätteln nach einer Eingewöhnungszeit wohl gefühlt. (Vorallem als ich das erstemal in einem Westernsattel saß fand ich es richtig unbequem, mittlerweile finde ich es sehr bequem.) Auch Dressursättel finde ich im allgemeinen gesehen toll. Nur mit Vielseitigkeitssätteln kann ich mich nicht so recht anfreunden, obwohl ich nicht genau sagen kann woran es liegt.

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Baroque  29.12.2013, 23:10
@Froop25

Dressursättel sind halt sehr anstrengend für's Strecken reiten. Die sind einfach für Einwirkung gemacht und setzen einen viel zu langbeinig für die Strecke. Da glaube ich nicht, dass man viele Reiter findet, die da auch nach 4 Stunden drin sitzen ihr Pferd noch möglichst entlastend reiten können. Ich bin selbst anfangs mit meinem Pferd mit dem Dressursattel raus - nach 2 Stunden hat's echt gereicht, obwohl ich einen habe, der mit überaus gut passt.

Vielseitigkeitssättel sind nichts halbes und nichts ganzes. Ich finde, für schwierige Geländestellen, wo man mal klettern muss und wirklich seinem Pferd dabei auch den Rücken frei machen, um sie unfallfrei zu überwinden, geben sie nicht die geeignete Schenkellage, um das in den Bügeln ausbalancieren zu können, aber Dressur reiten kann man drin auch nicht, weil man nicht weiß, wo das Bein so liegen kann, dass man wirklich sauber einwirken kann. Mag auch daran liegen, dass ich selbst noch nie einen für ein eigenes Pferd besessen habe, also noch keiner wirklich passend zu meinem spezifischen Hintern, meinen Beinproportionen etc. war.

Meine Streckensättel sind ja Springsatteltypen und mein Sattler berät auch sehr gut, bestellt alle Pauschen klettbar, wenn möglich, damit man nachbessern kann ohne umnähen zu müssen, weiß, welche Blattlänge etc. für welchen Reiter und findet auch gute Kompromisse, wenn man sich beispielsweise das Pferd mit seinem Mann teilt und beide in demselben Sattel reiten wollen, damit das Tier nicht zwei braucht. Der Springsattel hat noch wirklich tolle Pauschen für schwieriges Gelände und ist weiterhin mein Favorit.

Wer im Westernsattel bequem sitzt, kann mal suchen, ob es einen gibt, der von der Gewichtsverteilung her gut auf die tragenden Rippen des Pferdes passt. Aber auch hier ist zu bedenken, dass er schon deutlich besser für den Pferderücken liegen muss, um das wett zu machen, was der Sattel selbst mehr an Gewicht hat.

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