Warum sagen viele Menschen, dass Pierre Vogel und Abul Baraa Salafisten sind, obwohl sie nur das islamische Wissen den Muslimen beibringen wollen?

6 Antworten

Pierre Vogel und Abul Baraa sind Salafisten, weil auf sie die Definition des Salafismus zutrifft. Diese ist nachfolgend erläutert.

Zunächst folgen die Hintergründe des Begriffes Islamismus:

Islamismus ist ein Begriff aus den Sozialwissenschaften, unter dem seit den 1970er Jahren verschiedene Ideologien und Bewegungen des fundamentalistischen, politischen Islam, genannt auch radikaler Islam, zusammengefasst werden. Allen Ausprägungen gemeinsam ist das Streben, im Namen des Islam eine allein religiös legitimierte Gesellschafts- und Staatsordnung zu errichten. Sie richten sich gegen die Grundsätze der Trennung von Staat und Religion, gegen die Prinzipien von Individualität, Pluralismus und Volkssouveränität, gegen Menschenrechte, die Gleichstellung der Geschlechter und die Religions- und Meinungsfreiheit und sind antisemitisch. [Wikipedia]

Am besten spricht man daher von Islamist und Islamismus.

Dass es heute viele terroristische Vereinigungen gibt, die im Namen des Islam Unheil anrichten, hat mit dem Islamismus zu tun. Der Islamismus ist wie folgt definiert:

Beim Islamismus handelt es sich um Bestrebungen zur Umgestaltung von Gesellschaft, Kultur, Staat oder Politik an hand von Werten und Normen, die als islamisch angesehen wer den.

Die erwähnten Bestrebungen können gewaltfrei sein, aber eben auch das genaue Gegenteil. In Deutschland fokussieren sich Islamisten primär auf eine gewaltfreie Missionierung, in anderen Ländern sind Terrororganisationen tätig und verbreiten ihre Lehre mit Gewalt.

Der Aufstieg des Islamismus hat mit dem Niedergang der islamischen Welt zu tun:

Die rasante Ausdehnung des islamischen Herrschaftsbereichs in der Frühzeit und seine spätere Schrumpfung sowie die gegenwärtige Situation, die von den Muslimen weithin als Misere empfunden wird, spielen als Denkfigur von (schuldhaft?) verlorener einstiger Größe eine kaum zu überschätzende Rolle für den Islamismus. [...] Ein Weg zur Bewältigung des Traumas besteht in der Überzeugung, auf den Islam der frühen Zeit zurückgreifen zu müssen, um an dessen politische und kulturelle Erfolge anknüpfen zu können. Welche (vermeintlichen) Merkmale des Goldenen Zeitalters dabei entscheidend sind, ist umstritten – individuelle Frömmigkeit, hohe moralische Standards der ganzen Gesellschaft, theokratische Elemente, der Einfluss von Gelehrten und anderes –, aber der Impuls, unmittelbar auf die Frühzeit zurückzugreifen, vorbei an der degenerierten Tradition, liegt direkt oder indirekt praktisch allen islamistischen Visionen zugrunde.

Eine zentrale Rolle im Islamismus spielt heute der Salafismus. Dieser ist die treibende Kraft hinter islamistischen Bestrebungen. In der islamischen Geschichte ist das Phänomen noch recht jung:

Während dieser [der Islam] vor bald vierzehn Jahrhunderten entstanden ist, gibt es das, was wir heute unter dem Begriff Islamismus fassen, erst seit den 1920er Jahren, und der religiöse Alltag der meisten Muslime wird von ihm nicht bestimmt. Allerdings zieht der Islamismus durch seine gewalttätigen Seiten mittlerweile fast mehr Aufmerksamkeit auf sich als die islamische Religion selbst.

Der Salafismus ist eine recht neue Ideologie, die mit dem Islam wenig zu tun hat bzw. ihn stark verfälscht hat.

Es gibt einen Unterschied zwischen Wahabismus und Salafismus. Die Begriffe werden teilweise synonym verwendet, was so aber nicht ganz richtig ist.

Der Wahabismus geht auf Abd al-Wahhab zurück:

Auf Dauer sehr viel einflussreicher als die Gruppe der Kadizadeler war eine Bewegung, die im Naǧd, einer Region im Nordosten der Arabischen Halbinsel, ihren Ausgang nahm. Dort begann 1153/1740 der Gelehrte  Muḥammad Ibn ʿAbd al-Wahhāb (gest. 1206/1792), gegen die in seiner Umwelt zu beobachtenden Bräuche zu polemisieren, wie die  Verehrung von Gräbern, Steinen und Bäumen. In derartigen Praktiken sah er einen Verstoß gegen das vom Islam geforderte Einheitsbekenntnis. Nicht allein die Verehrung von Heiligen, auch das Konzept der Einheit der Existenz und die Lehren der im Osten der Arabischen Halbinsel stark vertretenen  Zwölferschia stellten für die nach ihrem Gründer benannten Wahhābiten einen Abfall vom Glauben dar. Hartnäckige Vertreter solcher Lehren galt es deshalb in ihren Augen zu bekämpfen und gegebenenfalls zu töten. Monumente eines aus ihrer Sicht götzendienerischen Pseudoislams wie etwa Grabbauten ließen sie zerstören. Auffällig ist darüber hinaus ihr Insistieren darauf, dass man die im Koran erwähnten göttlichen Namen und Eigenschaften  wörtlich zu verstehen habe (ohne dass freilich die genaue Natur dieser Eigenschaften von Menschen zu diskutieren wäre). [...] Ibn ʿAbd al-Wahhāb sah sich anfangs starkem Widerstand von Seiten der Bevölkerung gegenüber.

Früher stießen die Wahabiten auf Widerstand und zwischenzeitlich hatte diese Ideologie praktisch keine Relevanz. Es nahm erst im letzten Jahrhundert wieder zu:

Erst  nach dem Ersten Weltkrieg konnte die saudische Herrschaft über die heiligen Stätten neu begründet werden. Das seit den 1950er Jahren durch Öleinnahmen reich gewordene Saudi-Arabien fördert auf der ganzen Welt einen an wahhābitischen und salafistischen Maßstäben ausge richteten Islam. [...]  Inspirationsquelle der Lehren des Ibn ʿAbd al-Wahhāb war  Ibn Taimīya. Ganz ähnlich wie Ibn Taimīya meinte Ibn ʿAbd al-Wahhāb, sein Verständnis des Islams bedeute eine Rückkehr zu den Verhältnissen der Prophetenzeit. Dies sollte auch in rechtlicher Hinsicht gelten. Man fühlte sich nicht mehr an die  Rechtslösungen der Rechtsschulen gebunden, sondern meinte, im Rahmen der von den sunnitischen Rechtsschulen gefundenen Lösungen die auswählen zu können, die Koran und Sunna am nächsten stehe. In der Praxis blieb man dabei meist der  ḥanbalitischen Schule treu.

Der Salafismus, besonders geprägt durch Ibn Taimiya, auf der anderen Seite ist älter. Der bereits beschriebene Wahabismus orientiert sich daran:

In der weiteren Geschichte des Islams war vor allem das Ḥanbalitentum Inspirationsquelle eines moralisch äußerst strikten und auf eine mög lichst wörtliche Auslegung der Quellentexte zielenden Religionsverständnisses. [...]  Ibn Taimīya war nämlich ein scharfer Kritiker des in der Mystik verbreiteten  Heiligenkultes und der mit dem Namen Ibn al-ʿArabīs verbundenen Lehre von der Einheit der Existenz. Ibn Taimīya kritisierte allerdings den Heiligenkult nicht, weil er die Vorstellung abgelehnt hätte, dass es von Gott mit Wundern begnadete Menschen gebe. Die Existenz solcher Gottesfreunde (arab. auliyāʾ, Sg. walī) erschien ihm wie fast allen seiner muslimischen Zeitgenossen als unstreitig. Anstoß nahm er vielmehr an der kultischen Verehrung, die lebende und tote Heilige bei seinen Glaubensgenossen fanden. Dieser Heiligenkult, insbesondere an Gräbern, erschien Ibn Taimīya als not dürftig verbrämter  Polytheismus, den es unbedingt zu bekämpfen galt.

Der Salafismus gewann wegen der mongolischen Herrschaft an Bedeutung:

Die  Geltung der Scharia war in der Epoche Ibn Taimīyas aber auch in anderer Hinsicht in Gefahr. Das 13. Jahrhundert war geprägt von der mongolischen Eroberung der östlichen islamischen Welt. Die mongolischen Eroberungen waren, noch weit mehr als die von ihrer Ausdeh nung her viel unbedeutenderen Erfolge der Kreuzfahrer, für die Muslime traumatisch. Dies galt zum einen, weil die Kampfmethoden der Mongo len, ihr Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung, auch den Zeitgenossen als ungewöhnlich brutal erschienen. Mit den Mongolen hatte erstmals eine  nicht muslimische Macht große Teile der islamischen Welt unter worfen. [...] Ibn Taimīya waren diese Entwicklungen nicht gleichgültig. Er predigte beständig den Dschihad gegen die Mongolen und ihre Verbünde ten. Von größter Bedeutung für den Islam im 20. Jahrhundert ist dabei das von ihm erlassene Rechtsgutachten (arab. fatwā), wonach ein Herrscher, der sich zwar zum Islam bekennt, in seinem Herrschaftsbereich aber ein anderes Gesetz als die Scharia anwende, als  Ungläubiger zu bekämpfen sei. Diese fatwā lieferte im 20. Jahrhundert die Grundlage für das Vorgehen gewaltbereiter Gruppen des politischen Islams gegen Regierungen und zum Teil auch gegen die Bevölkerung zahlreicher islamischer Länder

Die Lehre des Salafismus ist wie folgt beschrieben:

Theologie sollte sich aus seiner Sicht auf die offenkundigen Aussagen von Koran und Überlieferung beschränken und alles Unklare nicht weiter hinterfragen. Ibn Taimīya hat nach dieser Methode eine Glaubenslehre verfasst, in der er die Positionen eines so verstandenen Sunnitentums als die Mittelposition zwischen den in allen anderen Lehren und Religionen vertretenen Extremen preist. [...] Diese Religion der Mitte findet für Ibn Taimīya ihre reinste Verwirklichung in der Religiosität der islamischen  Urgemeinde, so wie sie sich in Koran und ḥadīṯ spiegelt. Das Leben und Denken der frommen Altvorderen (arab. as-salaf aṣ-ṣāliḥ) soll der einzige Maßstab sein. Für die meisten seiner Zeitgenossen boten die Lehren der vier sunnitischen Rechtsschulen die verbindliche Auslegung des von den Vorvätern Ererbten an. In der Sicht Ibn Taimīyas haben sie die wahre Religion zuweilen eher verdunkelt als erhellt. Auch wenn er in der Praxis meist die Lehren der  Ḥanbaliten vertrat, hat sich Ibn Taimīya, ausgehend von diesem Konzept, doch immer wieder im Einzelfall von ihren Vorstellungen frei gemacht. Ibn Taimīya gilt angesichts dieser Haltung als der Stammvater der Bewegungen, die heute Salafisten genannt werden [...] Sein Glaube, man könne die Religion frei machen von den im Laufe der Jahrhunderte angehäuften Hinzufügungen und zur reinen Lehre des Ursprungs, die in bestimmten fundamentalen Texten sicher und eindeutig bewahrt sei, zurückkehren, stellt eine Frühform von  Fundamentalismus dar. Derartige Lehren sind, da sie die unmittelbare Vergangenheit und die Gegenwart zugunsten einer mythisch verklärten Frühzeit ablehnen, besonders in Zeiten attraktiv, in denen Menschen ihre Gegenwart als unbefriedigend und  krisenhaft erscheint.

Es gibt Parallelen zwischen der damaligen Bedrohung der islamischen Welt und jener im 20. Jahrhundert:

Ibn Taimīyas Lehre und die Heftigkeit, mit der er sie vorgebracht hat, lässt sich sicher daraus erklären, dass er die islamische Welt seiner Zeit als in vielfacher Weise  bedroht wahrgenommen hat. Im 20. Jahrhundert haben ein ähnliches, weit verbreitetes Gefühl der Bedrohung des Islams und die Förderung seiner Lehren durch das wohlhabende Saudi-Arabien dafür gesorgt, dass Ibn Taimīya als der heute einflussreichste Denker des mittelalterlichen Islams zu gelten hat.

Der Islamische Staat, auch ISIS oder Daesh genannt, ist eine salafistische Terrororganisation. Der Salafismus und Wahabismus unterscheiden sich nämlich noch in der Haltung zur Monarchie. Salafisten lehnen diese ab, womit sie also eine Gefahr für Saudi-Arabien sind.

Quellen:

  • Islamische Theologie von Lutz Berger, 2010
  • Islamismus: Geschichte, Vordenker, Organisationen von Tilman Seidensticker, 2014

Abu Baraa ist Recht neu in der Szene und Pierre Vogel hat sich früher selber als Salafist bezeichnet.

Aufgrund der abwertenden medialen Nutzung vermeiden diese Leute inzwischen den Begriff und sagen einfach nur "wir sind Muslime".

Salafismus ist im Grunde eine sich von den restlichen Muslimen unterscheidende Glaubenslehre. Auch wenn Salafisten sich als Sunniten bezeichnen, unterscheidet sich ihre Lehre von der traditionellen Ahlu Sunnah.

Außerhalb des Deutschsprachigen Raumes ist die Bezeichnung noch recht geläufig unter Leuten mit ähnlichen Ansichten.

Beispielsweise lehnen Salafisten das befolgen einer Rechtsschule ab und befolgen in der Regel die Ansichten von ibn Taymiyyah (man könnte meinen, sie gehören der Rechtsschulen Ibn Taymiyyahs an 😅). Oft wird auch auf Takfir zurückgegriffen oder es wird alles mögliche alles Bid'ah betitelt.

In der Praxis ähneln sie am ehesten den Hanbaliten. Aber in der Aqida/Glaubenslehre, vor allem bei den Eigenschaften Allahs unterscheiden sie sich jedoch von der restlichen Ahlu Sunnah. Das macht sie zu Salafisten.

Vikings70 
Fragesteller
 03.08.2022, 22:55

Okay

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psithurism1  04.08.2022, 06:56

Unterscheidest du die Salaf As Salihin mit dem Salafismus von heute, oder nicht? 

Mein Verständnis die Salafi:

Wahre Salafi sind nicht das, was sie vorgeben zu sein... Sie wählen immer den Mittelweg und gehen nie in die Extreme, sie zeigen, was richtig ist und weisen immer darauf hin, wenn etwas falsch ist... Und dieses Aufzeigen, was falsch ist, bringt ihnen eine Menge Hass ein.

Ohne die Salaf gibt es keinen Islam. Den Rechtschaffenen zu folgen ist Teil des Islams und wird von Gott im Koran und von Mohammed in der Sunna befohlen.

Der Koran und die Sunna wurden uns durch die Salaf überliefert und überbracht. Niemand versteht den Islam besser als die Imame der Salaf. Deshalb stammen alle berühmten Imame, wie die 4 Madhabs, von den Salaf.

Alle 12 Hadith-Sammelbücher, von Bukhari über Muwatta' bis hin zu Musnad und Sahih Muslim, wurden von Salafis verfasst. Du musst den Salaf folgen, um dem Islam zu folgen. Ohne sie wüssten wir nicht, wie man betet, was man rezitiert oder wer Mohammed ist. Allerdings folgen Muslime nicht blindlings einem einzigen Gelehrten, denn jeder macht Fehler.

Die Salafis anzugreifen ist nur ein raffinierter Weg, um den Islam, die Sahaba und Mohammed anzugreifen, ohne als Islam- und Prophetenhasser bezeichnet zu werden. "Kannst du glauben, dass diese Salafis glauben, dass Männer bis zu 4 Frauen heiraten können?

"Die Salafis glauben an den Dschihad" "Die Salafis glauben, dass Dieben die Hände abgehackt werden sollten" "Die Salafis glauben, dass Mörder öffentlich hingerichtet werden sollten" "Was für ein rückständiges, barbarisches Volk" "Die Salafis glauben, dass Homosexualität eine Sünde ist" Siehst du? Wenn du den Islam von innen angreifen willst, greifst du einfach die Salafis an, was deine Angriffe vor allem unter "liberalen Muslimen" akzeptabler macht.

Und was ist der Unterschied in ihrer Bedeutung zwischen den "Salafisten" von heute und den Salafis von früher?

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ItsJustMe38  04.08.2022, 08:28
@psithurism1

Die Salafis von früher sind die Generationen direkt nach dem Propheten. Sie praktizieren das, was sie vom Propheten und seinen Gefährten gesehen und gelernt haben. Es ist die Zeit, wo das ganze wissen sehr weit verbreitet ist. Selbst ein einfacher Mann zu dieser Zeit hatte mehr islamisches wissen als unsere heutigen Gelehrten.

Die Rechteschulen sind allesamt aus der Zeit der Salaf. Abu Hanife gehört ist Tabii, er hat von Gefährten des Propheten gelernt. Die anderen 3 haben zwar keine Sahaba gesehen, aber die Tabiin, von denen sie gelernt haben. Die Rechteschulen bilden also den kürzesten Weg zur Sunnah des Propheten.

Um ein Islamisches Urteil abzugeben, benötigt man entsprechendes Wissen. Die Salaf hatte dieses Wissen. Neben Hafidh im Koran gab es früher sogar Hafidh in den Hadithen, die eine bestimmte Zahl von Hadithen auswendig kannten. Beispielsweise Imam Hanbali wusste eine Million Hadithe auswendig, inkl. Überlieferungsketten.

Leute, die solch ein gewaltiges Wissen bündeln, gibt es heute nicht mehr. Deshalb sind wir auf eben diese Gelehrten aus der Salaf angewiesen. Deshalb sind wir auf die Rechteschulen angewiesen.

Heutige Salafisten dagegen überspringen die Salaf und versuchen direkt Urteile aus Koran und Sunnah zu ziehen, ohne annähernd das Wissen der eigentlichen Salaf zu besitzen.

Dadurch entstehen differenzen sowohl in der Aqida, als auch in der Praxis.

So lehnen heutige Salafisten viele Punkte der Ahlu Sunnah ab, wie sie seit über 1400 Jahren von der Mehrheit der Muslime gelebt, gelehrt und praktiziert wurde.

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verreisterNutzer  04.08.2022, 10:16
@ItsJustMe38
Die Salafis von früher sind die Generationen direkt nach dem Propheten. [...] Heutige Salafisten dagegen überspringen die Salaf und versuchen direkt Urteile aus Koran und Sunnah zu ziehen, ohne annähernd das Wissen der eigentlichen Salaf zu besitzen.

Das habe ich hier auch schon oft genug gesagt. Dafür wurde ich angegriffen und man hat lieber meinen Glauben diskreditiert. Da folgen statt Argumente irgendwelche schiitenfeindlichen Aussagen. Aber wenn du als Sunnite das sagst, dann wird sachlich diskutiert.

Mal wieder unfassbar lächerlich wie sich hier manche aufführen.

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psithurism1  04.08.2022, 19:09
@verreisterNutzer
Dafür wurde ich angegriffen und man hat lieber meinen Glauben diskreditiert.

Nicht dafür, sondern gerade wegen deines Glaubens, denn der Glaube der Zwölfer-Schia hat nichts mit dem Islam zu tun. Über sie wurde der Takfir gesprochen. Selbst ItsJustMe würde den schiitischen Zwölferschia-Glauben nicht dem Islam zuordnen. Also, zumindest nicht die Ahlus Sunna wal Jama'ah.

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verreisterNutzer  04.08.2022, 19:12
@psithurism1
Nicht dafür, sondern gerade wegen deines Glaubens

Schön, dass du zugibst, dass du andere Menschen wegen ihres Glaubens angreifst. Da kann ich ja froh sein, dass wir uns nur im Internet kennen.

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psithurism1  04.08.2022, 19:21
@ItsJustMe38
Heutige Salafisten dagegen überspringen die Salaf und versuchen direkt Urteile aus Koran und Sunnah zu ziehen, ohne annähernd das Wissen der eigentlichen Salaf zu besitzen.

Welche Salafis lassen die Salafs aus? Überspringen die Salafis die Salafs?

Nach dieser Bedeutung (Frage-Antwort-Beitrag) der Salafi, gehört nicht zur Ahlus Sunnah wal Jama'ah? Kannst du mir diejenigen aufzählen, die zur Ahlus Sunnah wal Jama'ah gehören?

Was ist Salafismus?

Der Salafismus ist eine Methodik und Aqidah des sunnitischen Islam. Er ist keine vom Sunnitentum getrennte Sekte, sondern alle Salafisten sind per Definition Sunniten. Ein Salafist ist eine Person, die dem Salafismus folgt. Es gibt viele Aspekte des Salafismus, deshalb werden in dieser Antwort die Grundlagen erklärt.

Der Kern des Salafismus ist die strikte Befolgung von Koran, Sunna und dem Verständnis der Salaf. Das Wort "Salaf" bedeutet "Vorgänger" und bezieht sich hauptsächlich auf die frühe Generation der Muslime, einschließlich der Sahabah und Tabieen. Daher kommt auch der Name Salafi, weil sie sich an die Salaf hielten.

Wie wichtig es ist, den Salaf zu folgen, wird in vielen Versen und Hadithen deutlich. Der Prophet (SAW) sagte: "Die besten Leute sind die aus meiner Generation, und dann die, die nach ihnen kommen (die nächste Generation), und dann die, die nach ihnen kommen (d.h. die nächste Generation), und dann nach ihnen." (Sahih Bukhari 6429)

Aber die meisten sunnitischen Muslime, auch wenn sie nicht salafistisch sind, betrachten sich als Anhänger der Salaf.

Auch wenn die Nachfolge der Salaf die theoretische Grundlage des Salafismus ist, unterscheiden sie sich von anderen Gruppen unter anderem durch die folgenden Punkte. In Sachen Aqidah (Glaubensbekenntnis) glauben Salafis an alle Attribute Allahs in ihrer offensichtlichen Bedeutung, ohne sie mit der Schöpfung zu vergleichen, ohne sie zu negieren und ohne zu fragen "wie". Sie lehnen die Verwendung von philosophischen Systemen, die die offensichtlichen Bedeutungen einiger Eigenschaften Allahs ablehnen oder negieren, wie es andere Gruppen tun, strikt ab, da diese Art von Philosophie von den frühen Generationen nicht praktiziert wurde.

Die Salafis betrachten die Istigatha (das Bitten um Hilfe) von Verstorbenen an ihren Gräbern als Schirk (die Assoziierung von Partnern mit Allah) und verurteilen das Errichten von Denkmälern auf Gräbern scharf. Niemand sollte religiös angefleht werden außer Allah selbst. Einige andere Gruppen bauen auf Gräbern und bitten diejenigen, die dort begraben sind, um Hilfe.Salafis sind auch strikt gegen Bidah, also jede Handlung, die als religiös gilt, aber nicht vom Propheten oder den Salaf praktiziert wurde. Alles Religiöse, das neu ist und nicht im Koran oder der Sunna steht, wird nicht akzeptiert. Andere Gruppen sind in dieser Angelegenheit viel nachsichtiger.

Ibn Taymiyyah (RA) und Ibn Qayyim (RA) sind hoch angesehene spätere Gelehrte, denen die Salafisten folgen. In (relativ) jüngerer Zeit war es Muhammad ibn Abdul-Wahhab, der einige der oben genannten Lehren predigte, während sein Land (Arabien) etwas anderes verfolgte.

In Sachen Fiqh folgen einige Salafis einer der vier Rechtsschulen und andere nicht. Es ist schwer zu verallgemeinern. Viele von ihnen stehen der hanbalitischen Rechtsschule nahe, da die oben genannten Gelehrten alle hanbalitisch waren. Aber es gibt auch Salafis, die anderen Schulen folgen, und es gibt solche, die keiner Schule folgen wollen.

Und Allah weiß es am besten.

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psithurism1  04.08.2022, 19:26
@verreisterNutzer

Ich greife dich an? Willst du mir wirklich so etwas unterstellen? Wenn es unter den islamischen Gelehrten einen Konsens darüber gibt, dass die Zwölfer-Schia, die Rafida, nicht zum Islam gehören und dass Takfir für sie obligatorisch ist, willst du mir dann sagen, dass ich dich aufgrund dieser Fakten angreife? Hast du den Verstand verloren?

Pass lieber auf, denn Rufmord ist ziemlich übel, auch wenn ich in diesem Forum halb-anonym bin.

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verreisterNutzer  04.08.2022, 21:11
@psithurism1
Wenn es unter den islamischen Gelehrten einen Konsens darüber gibt, dass die Zwölfer-Schia, die Rafida, nicht zum Islam gehören

Diesen Konsens gibt es nicht.

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Jeder, der sich an den Islam, den Koran und die Sunna hält, und nicht an irgendeine fabrizierte Sunna, die von Sekten wie den Schiiten usw. verwendet wird, gilt in der Gesellschaft als radikal und salafistisch.  

Pierre Vogel und Abul Baara haben nichts anderes getan, als den Islam nach dem Koran und der Sunna zu lehren und zu verbreiten, und das ist es, was diejenigen und die Sekten stört, die dem wahren Islam feindlich gegenüberstehen.  

An sich gibt es nur echte Muslime, die zur Ahlus Sunnah wal Jama'ah (Sunniten) gehören oder ihr am nächsten stehen (alle folgenden gehören zur Ahlus Sunnah wal Jama'ah): 

Die vier Rechtsschulen:

  • Maliki
  • Shafi'i
  • Hanbali
  • Hanafi

Aqida:

  • Athari (die am meisten verbreitetste Aqida)
  • Marturidi (haben Abweichungen in den Glaubensgrundsätzen)
  • Ashari (haben Abweichungen in den Glaubensgrundsätzen)

Dann gibt es noch die Unterkategorie des Islams "Salafi".

Salaf („Vorfahren“ oder „Vorgänger“), auch oft mit dem ehrenden Ausdruck „al-salaf al-ṣāliḥ“ („die frommen Vorgänger“) bezeichnet.

Die Salafi-Unterkategorie des Islams glaubt also daran, dem Islam zu folgen, aber nur mit dem Verständnis der vergangenen ersten drei frommen Generationen von Muslimen.

Die drei Generationen bestehen aus der Generation des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, und seinen Schülern, denjenigen, die ihnen folgten, und denjenigen, die ihnen folgten (dies wird durch einen authentischen Hadith belegt).

Der andere Name für die salafistische Unterkategorie des Islams ist Ahl Sunna, Ahl Hadith und Firqatun Najiah.

Sie halten sich streng an die Lehren des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, und ihre Loyalität beruht ausschließlich auf authentischem Wissen, Übersetzungen, Überlieferungen und Erzählungen.

Sie sind sehr konservativ gegenüber den ursprünglichen Lehren und der Botschaft des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, und entlarven oft die meisten abweichenden Sekten, die behaupten, Muslime oder vom Islam zu sein, aber mit Innovationen und anderen Ideologien, die sich von der ursprünglich propagierten Botschaft des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, unterscheiden. Beispiele für abweichende Sekten sind Schia, Sufi, Khawarij, Mutazila, Jahmiya usw.

Sie (Salafi) haben unter der schlimmsten Verleumdung und Propaganda für ihren Glauben gelitten, da sowohl abweichende Sekten (erfundene Ideologien innerhalb des Islams und der Muslime) als auch andere Religionen dazu neigen, falsche Propaganda gegen sie zu verbreiten und sie meist mit den Wahabiten in Verbindung bringen.

Einige erfundene Sekten nennen sich absichtlich Salafi und Wahabis, um ihren Namen zu beschmutzen. Die Salafi oder Ahl Sunnah werden in vielen authentischen Hadithen des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, erwähnt.

Du kannst einen Salafi an den folgenden Merkmalen erkennen:

  • Ihre erste Propaganda ist immer auf Tawheed und gegen Shirk
  • Sie sind sehr konservativ gegenüber der Sunna und ihr Auftreten ist immer ruhig.
  • Männer tragen die traditionelle islamische Kandura, während Frauen ihren ganzen Körper mit dunkler Kleidung bedecken, wenn sie sich unters Volk mischen.
  • Die salafistischen Männer tragen Kleidung, die fast bis zum halben Knie reicht, während die Frauen ihre Kleidung herunterziehen.
  • Sie halten sich an jeden ihrer Herrscher oder Führer, solange es ihrer Religion nicht schadet.
  • Sie sind nicht gewalttätig und haben immer Geduld.
  • Sie machen nicht unnötig Fotos oder Videos von sich selbst.
  • Sie propagieren mit Audio, da sie glauben, dass Bilder und Videos nicht erlaubt sind
  • Sie sind sehr gebildet in den Angelegenheiten der Religion
  • Sie ziehen es vor, die Masse aufzuklären, anstatt nur Vorschriften zu machen.
  • Sie prahlen nie
  • Sie tragen keine großen Turbane
  • Sie sind sehr bescheiden
  • Sie lieben es, Wissen umsonst weiterzugeben
  • Sie mögen keine Musik
  • Sie sind besonders vorsichtig bei ihren täglichen Geschäften
  • Sie mögen keine Neuerungen in der Religion
  • Sie beten nie in einer Versammlung
  • Sie lehnen Aberglauben ab
  • Sie lieben sich gegenseitig
  • Sie hören auf niemanden, dessen Hintergrund sie nicht kennen
  • Und so viel mehr.....
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wahrheitsgemäße Informationen über den Islam
verreisterNutzer  03.08.2022, 22:23

Die Rechtsschulen lehnen den Salafismus eigentlich ab.

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psithurism1  03.08.2022, 22:45
@verreisterNutzer

Du gehörst nicht einmal zu den vier Rechtsschulen. Soviel ich weiß, lehnen sie die schiitische Sekte ab. Die Salafi sind die Begründer dieser vier Rechtsschulen. Bitte, hör auf, Lügen zu verbreiten. Du kannst nicht einmal für die Ahlus Sunna wal Jama'ah sprechen, wenn du nicht einmal zu ihnen gehörst. 

Da du ein Schiit bist, kann ich anhand deiner Beiträge erkennen, dass du höchstwahrscheinlich nicht einmal Teil des Islam bist, denn wie oben beschrieben, neigen die Schiiten sehr dazu, Kufr und Shirk zu praktizieren.

Die Rechtsschulen lehnen den Salafismus eigentlich ab.

"eigentlich"... Na klar, und eigentlich sind alle außerhalb der Ahlus Sunna wal Jama'ah irregegangene Sekten. Punkt. Aus. Ende.

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ItsJustMe38  03.08.2022, 23:00
@psithurism1

Die Salaf As Salihin, also die Generationen nach dem Propheten haben die Rechtschulen begründet.

Der heutige Salafismus hat wenig damit zu tun.

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psithurism1  03.08.2022, 23:08
@ItsJustMe38

Das heutige Verständnis von Salafismus ist ein Medienbegriff und wird verwendet, um den "radikalen" Islam darzustellen. Es ist sozusagen durch die Medien zum Schlechten in die Wahrnehmung der Menschen gelangt. 

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verreisterNutzer  04.08.2022, 06:39
@psithurism1

Es gibt kein heutiges Verständnis vom Salafismus. Salafismus bezeichnet genau das, was ItsJustMe38 in seiner Antwort schreibt.

Der Salafismus ist ziemlich neu und die Lehren sind bereits auf Widerstand gestoßen, als sie durch Ibn Taimiya verbreitet wurden.

Zudem solltest du lernen zu argumentieren. Anstatt dich auf das Thema zu beziehen, hetzt du lieber gegen die Schia. Lächerlich. 🤦‍♂️

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greenshop  04.08.2022, 12:22
@psithurism1

Salamu Aleikum Akhi,

Du machst einige Fehler. Die Schia ist natürlich keine Sekte. Vor einigen Tagen habe ich hier schon einen mit salafistischen Tendenzen Bruder erklärt, warum die Schia (Die Partei Imam Alis (s.a.)) die richtige Ausrichtung ist.

Es geht dabei nur um die Nachfolge des Propheten. Imam Ali war von unserem Propheten (saw.) als sein Nachfolger ernannt worden (siehe Ghadir al-Khum). Somit sind diejenigen die behaupten Imam Ali sei der dritte Khalif irregeleitet.

Assalamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatuh

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ItsJustMe38  03.08.2022, 22:58

Maturidi und Ashari sind die meist verbreiteten Rechteschulen.

Atharis (Salafiten) sind hauptsächlich auf der arabischen Halbinsel verbreitet (bzw eigentlich Staatlich durchgesetzt, beim Volk wäre ich mir nicht so sicher)

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Lass es mich mal so sagen:
Sie bringen schon ihre sehr eigene Version des Wissens an den Mann, genau genommen die salafistische Sicht des Islam.

Vikings70 
Fragesteller
 03.08.2022, 19:50

Nein

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HugoHustensaft  03.08.2022, 19:51
@Vikings70

Ein sehr überzeugendes Argument, mit Sachargumenten hast Du es wohl nicht so.

Tatsache ist, dass die meisten Muslime den Islam anders auslegen und -leben als die genannten Personen, das könnte ja einen Grund haben ...

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Weil sie nun mal Salafisten sind. Sie orientieren sich streng an Koran und Sunna, und werden vom Verfassungsschutz beobachtet.

Vikings70 
Fragesteller
 03.08.2022, 19:49

Nein sind sie nicht

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verreisterNutzer  03.08.2022, 19:50

Salafisten schüren Hass und tragen zu einer Spaltung der Gesellschaft bei.

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Noeru  03.08.2022, 19:54
@Vikings70

Totschlagargument. Es ist von Salafisten die Rede, nicht von jedem Muslimen. Außer für DICH ist jeder Muslim ein Salafist, das ist dann aber Dein Problem.

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Vikings70 
Fragesteller
 03.08.2022, 19:56
@Noeru

Doch wie die hamas sind auch Muslime und für euch Terroristen wenn jemand das Land der Muslime klaut ist es sein bestes Recht sich zu verteidigen

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BelfastChild  03.08.2022, 19:57
@Vikings70

Die Hamas ist aber eine Terrororganisation, lies mal die Charta von denen.

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BelfastChild  03.08.2022, 19:58
@Vikings70

Für dich vielleicht nicht, aber für uns:

Prediger wie Bilal Philips und auch Pierre Vogel und andere salafistische Prediger halten wir insbesondere auch deshalb für bedenklich, weil ihre Thesen gerade auch auf junge Muslime, die noch ungefestigt sind in ihren Standpunkten, radikalisierend wirken können.
Catrin Rieband (ab 2:57), Verfassungsschutz Hessen
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BelfastChild  03.08.2022, 20:00
@Vikings70

Das schadet der Integration. Und viele Anschläge werden von Wahhabiten respektive Salafisten begangen, das ist nun mal so. Das bedeutet nicht, dass jeder Salafist so ist.

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Noeru  03.08.2022, 20:05
@Vikings70

Niemand hier hat gesagt, dass Muslime durch die Bank hinweg Terroristen sind.

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