Ruhestrom messen und ermitteln an Endstufe?
Hallo zusammen,
es geht um folgende Endstufe
Diese ist bereits fertig aufgebaut.
KT1 ist die Symmetrie und KT2 ist für die Ruhestromeinstellung gedacht. Betriebsspannung 12-24V.
Jetzt ist aber die Sache die, der Umstand der:
Wo messe ich den Ruhestrom?
Ich persönlich würde dazu am Kollektor von Q1 die Verbindung auftrennen und ein Amperemeter dazwischenschalten. Das geht aber nicht, da die Schaltung bereits fix und fertig aufgebaut ist.
Gibt es noch andere Möglichkeiten den Ruhestrom zu messen, ohne Leiterbahnen auftrennen zu müssen?
Der Hersteller gibt einen Ruhestrom von 1,2A an, kann das sein?
Wenn nein, wie ermittelt man den korrekten Ruhestrom?
2 Antworten
Hallo
Im Prinzip ja, der Ruhestrom würde am genauesten am Kollektor von Q1 gemessen werden. Das macht sich aber selten gut an dieser Stelle. Im Prinzip kannst du auch die Haupt Versorgungsleitung nehmen. Das ist dann zwar etwas ungenauer, sollte aber ausreichen.
Eine Ruhestrom von 1,2A halte ich für ein bisschen hoch. Das wäre bei 20V dauerhaft eine Verlustleistung von 24W, wenn ich nicht irre. Die Endverstärker die ich gebaut habe, die benötigten einen Ruhestrom von 30-50mA, vielleicht auch mal 100mA, bei einem 100W Endverstärker, aber 1,2A, kann ich mir nicht vorstellen.
Ruhestrom ermitteln:
https://old-fidelity-forum.de/thread-30964-post-1120518.html
mfG computertom
Super Antwort, wollte ich auch schreiben.
Das kann ich nur bestätigen. Vor allem
... Ruhestrom von 30-50mA, vielleicht auch mal 100mA....
ist sehr richtig und wichtig. 1,2 A Ruhestrom ist deutlich zu hoch!!! Vermutlich ein Tippfehler in der Anleitung?
Gute Antwort!
Probier es aus, dann lernst du auch gleich was. Ich kann es jedenfalls nicht glauben.
Nehmen wir mal an, die Versorgungsspannung ist 12V. Bei 12V wird der Verstärker eine Ausgangsleistung zwischen 5-10W Sinusleistung angeben können. Bei einem Ruhestrom von 1,2A würde gleichzeitig eine Verlustleistung von 14,4W entstehen. Die Verlustleistung wäre 2-3x höher, als die effektiv genutzte Leistung. Da kann was nicht stimmen. Und selbst wenn das tatsächlich von dem Hersteller so gewollt ist, dann ist das ganz schöner Schrott. Na ja, wie gesagt gefällt mir die Schaltung schon nicht beim drauf sehen. Und 1,8A dürfte der Verstärker unter Vollast ziehen, aber nicht der Ruhestrom.
Warum hast du überhaupt so eine hässliche Schaltung nachgebaut? Mit einem TDA 2030 OP Leistungsverstärker würdest du auf eine vergleichbare Ausgangsleistung kommen. Der Aufbau ist auch simpel.
file:///tmp/TDA2030.pdf
Da muss kein Ruhestrom eingestellt werden, das macht Chip alles allein. Das gibt es auch als Bausatz oder fertig Module für 5,-€ bei eBay.
Der Verstärker soll 10 bis 15 Watt leisten können. Heißt also vorsichtig herantasten und sobald einer der Transistoren warm wird, den Ruhestrom sofort zurückregeln.
Ja, genau so. Der Ruhestrom muss nur so hoch sein, bis das klirren verschwindet. Dazu muss man wissen, wie sich das klirren tatsächlich anhört und man braucht ein halbwegs gutes Gehör, weil die Einstellung des Ruhestroms bei sehr geringer Lautstärke erfolgt, um das klirren hören zu können. Ich denke mal, das 30-50mA auch für dein Endverstärker passen könnte. Aber die beste Schaltung ist das trotzdem nicht. Mir gefällt die Schaltung jedenfalls nicht sonderlich. Funktioniert der auch wirklich? Auch wenn der Verstärker nur 10-15W leistet, kühlen musst du die Endstufentransistoren aber trotzdem.
Wenn man nichts auftrennen kann, muss man den Strom aus VCC messen. Da der allermeiste Strom über Q1/Q2 fließt, kann man den Strom über die anderen Zweige vernachlässigen.
Die 2N3055 vertragen 15 A, da ist 1,2 A nicht zuviel.
Laut Hersteller soll der Einstellbereich des Ruhestroms von 0,3 A bis 1,8 A gehen und empfohlen wird ein Wert von 1,2 A.