Religion?

3 Antworten

Mit Gen 1,29f begründen manche Christen ihren Vegetarismus biblisch: Pflanzen als Nahrung für Menschen und Tiere wird von Gott als "es war sehr gut" bezeichnet.

In this passage, God prescribes a plant-based diet not just for humans, but for all land-based non-human animals. Christian vegetarians and vegans point out that it was this creation—where all creatures ate plants—that God then declared "very good" in verse 31

https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_vegetarianism#Old_Testament

Im Gegensatz zu Genesis 9,3:

Gen 9,3   Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.

Traditionell wird das ,,Dominum terrae" (Gen. 1.28-29) mit Adams Auftrag, den Garten Eden zu bebauen und zu bewahren, gleichgesetzt. Es ist aber nicht dasselbe. Die Erde, die sich der Mensch im Sechstagewerk untertan macht, heißt im Hebräischen ,,arets". Dieses Wort hat mehrere Bedeutungen, vom ganzen Erdkörper über das Festland bis hin zum Volk. Bereits im ersten Text wird es unterschiedlich verwendet: Zuerst ist die ganze Erde im Blick (Gen. 1.1-2), danach verengt sich der Fokus auf das Festland im Gegensatz zum Meer (Gen. 1.10). In Gen. 1.28-29 meint es zumindest die gesamte Erdoberfläche, wobei dem Menschen ja auch die Fische im Meer unterstellt werden. Dann heißt es: "Seht, ich habe euch alles samentragende Kraut gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem samentragende Baumfrucht ist..." (Elberfelder). Noch gibt es keine eingezäunten Felder und Acker, kein Eigentum, stattdessen sammeln die Menschen von der freien Fläche Früchte, Kraut, Samen, Nüsse, Pilze etc., was sie zum (Über-)Leben eben brauchen. Analog dazu bedeutet das für die Tiere verwendete "radah", wenn auch sanfter als kabesch, weder Fürsorge noch liebevolles Hüten im Sinne von Viehzucht, sondern schlicht und ergreifend Jagd auf freilebende Tiere zu Verwertungszwecken, außerdem Fischerei.

Der aggressive Unterton von ,,Kabesch" ist nicht von der Hand zu weisen. Bildlich bedeutet es, den Fuß auf den Kopf des besiegten Gegners zu stellen. In Bezug auf das Verhältnis zwischen Mensch und Erde muss der Mensch seinem Lebensraum die benötigten Ressourcen, ob Nahrung oder auch Feuer, mühsam abringen. Die Tradition zeichnet das liebenswürdige Bild eines gütigen Gottvaters, der seine Günstlinge reich beschenkt. Hintergrund dabei ist vor allem die Doktrin von der makellosen Schöpfung, die erst durch den menschlichen ,,Sündenfall" verdorben worden sein soll. Aber das Gesamtzeugnis spricht eine ganz andere Sprache. Der inhaltliche Kontext legt zudem nahe, dass das Sechstagewerk als tatsächliche Schöpfungsgeschichte den globalen Gesamtschauplatz im Blick hat.

Ganz anders in der darauffolgenden Paradiesgeschichte, wo sich das Geschehen geografisch eingrenzt, und das bereits im ersten Vers (Gen. 2.5). Es folgt eine klare Beschreibung des betreffenden Gebietes (Gen. 2.8-14), umliegende Orte und Länder sowie ihre Bodenschätze werden genannt. Die Gegend liegt zweifellos im Fruchtbaren Halbmond des Nahen Ostens, die beiden großen Flüsse existieren bis heute nahezu unverändert. Im Gegensatz zu den nahrungsaneignenden ,,Präadamiten" geht Adam zur Nahrungsproduktion in Form von Ackerbau über. Der landwirtschaftlich nutzbare Erdboden heißt nicht arets, sondern adamah. Paradies bedeutet ,,Einfriedung", was per Definition nicht die ganze Erde, sondern nur einen winzigen Ausschnitt derselben beinhalten kann.

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo Anna226010,

in der Tat eine interessante Fragestellung. Hier das was die Bibel sagt. Für die anderen Leser der Bibeltext (hier die neue evangelistische Übersetzung verwendet vom Bibelserver)

1 Mose 1:29 Gott sagte: "Zur Nahrung gebe ich euch alle samentragenden Pflanzen und alle samenhaltigen Früchte von Bäumen – überall auf der Erde. 30 Allen Landtieren, allen Vögeln und allen Lebewesen, die auf dem Boden kriechen, gebe ich Gras und Blätter zur Nahrung." So geschah es. 31 Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war tatsächlich sehr gut. Es wurde Abend und wieder Morgen – der sechste Tag.

Was gilt es zu beachten:

  • Menschen sollten nur pflanzliches essen
  • Die vom Gott der Bibel erschaffenen Tiere waren so erschaffen das sie nur pflanzliches gegessen haben (Tiere haben in der Hinsicht keinen freien Willen im Unterschied zum Menschen).

Insoweit betrachtet brauchte sich kein Tier von einem Menschen zu fürchten und kein Mensch brauchte sich vor einem Raubtier zu fürchten.

Wann und wo kam das essen von Fleisch ins Dasein?

Direkt nach der Sintflut:

1 Mose 9:2 Alle Tiere, alle Vögel, alles, was sich auf der Erde regt, und auch alle Fische sind in eure Gewalt gegeben. Sie werden vor euch erschrecken und sich fürchten. 3 Und alles, was da lebt und sich regt, soll euch wie die Pflanzen zur Nahrung dienen. 

Der Friede zwischen Mensch und Tier wurde seither gestört, wird aber wieder hergestellt, dazu weiter Unten.

Welche Tiere wurden in der Arche gerettet?

Reine und Unreine.

Was steht nochmal in 1. Mose 1:31? " Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war tatsächlich sehr gut."

Sehr gut - da kann nichts unreines dabei sein.

Aus dem protokollarischen Bericht, der die Dinge vor 1. Mose 1:31 beschreibt wird öfter erwähnt "siehe, es war gut".

Das ist eine generelle Aussage die keine Einschränkungen enthalten kann.

1 Mose 1:31 schon: "Was ER gemacht hat" war sehr gut. Hat jemand anderes etwas gemacht war das damit nicht eingeschlossen.

Ursächlich für die Sintflut waren in erster Linie die gefallenen Engel, die sich verkörperten und Kinder mit menschlichen Frauen zeugten (1. Mose 6 ff unter Einbezug von 2. Petrus 4:4).

Nachwuchs zu zeugen erfordert einen Körper der dazu in der Lage ist. Heute würden wir sagen das dafür Genkonstruktion erforderlich ist, womit wir Menschen erst seit relativ kurzer Zeit begonnen haben. Engel haben das in Jahrmillionen gelernt. Wenn auch nur ein Hauch der griechischen Mythologie stimmt, mag das als Hinweis genügen (halb Mensch, halb Tier).

Was meinen persönlichen Glauben anbelangt war z.B. der Löwe seit seiner Erschaffung schon immer ein Fleischfresser. Folgt man der Definition der Bibel für unreine Tiere ist auch der Löwe ein unreines Tier. Ein unreines Tier, das Jahwe für würdig befunden hat es die Sintflut überleben zu lassen. Niemals kam der Löwe als Pflanzenesser in die Arche und kam dann als Fleischessendes Tier wieder heraus, das ist meine höchstpersönliche Ansicht.

Wenn das Reich, um das Christen im Vater unser beten auch auf Erden Wirklichkeit geworden ist, dann ist für den Löwen als Beispiel folgendes voraus gesagt:

Jesaja 65:25  25 Wolf und Lamm weiden zusammen, der Löwe frisst Stroh wie das Rind und die Schlange wirklich nur Staub: Sie werden nichts Böses mehr tun und niemand mehr schaden auf meinem heiligen Berg", spricht Jahwe.

Interessant finde ich dazu folgende Beobachachtung:

Die weit überwiegende Mehrheit aller Menschen die ich gefragt habe "Schaust du gern zu wenn ein Löwe ein Zebra reißt" oder "Würdest du mir beim Schlachten helfen" lehnt das ab.

Diese Abneigung scheint also tief im Herzen verankert zu sein.

Warum?

Weil der Mensch im Bilde Gottes erschaffen wurde. Was den Gott der Bibel anbelangt, für ihn war das Essen von Fleisch im Schöpfungsplan nicht vorgesehen. Daher also diese allgemeine Abneigung.

Untersucht man genauer die Definition von reinen uns unreinen Tieren der Bibel wird man herausfinden das unter den reinen Tieren kein fleischfressendes Tier zu finden ist. So wird klar, warum Wesen, die täglich ein bis zwei Kühe zum fressen müssen ausgelöscht wurden (Tirex z.B.) weil sie den Schöpfungsplan zu stark negativ beeinflusst hatten.

Der Mensch im Bild Gottes erschaffen hat daher, so wie das Original, freien Willen.

Im Bilde Gottes zu leben geht nicht automatisch (so wie eine Spinne automatsch das Netz immer nahezu gleich baut). Im Bilde Gotts zu leben erfordert die vom freien Willen getragene dankbare Liebe zum Schöpfer aller Dinge - und man muss es (sich selber verpflichtend) wollen und anstreben.

Aber: Freien Willen kann man missbrauchen, niemand muss im Bilde Gottes leben. Gott lebt, einfach gesprochen, ewig. Sein Ebenbild soll das auch.

Freier Wille ist untrennbar mit Verantwortung und Rechenschaft verbunden.

Wer nicht im Ebenbild Gottes leben will muss das nicht. Das ewige Leben, das damit verbunden ist, muss man schon mit Dank annehmen und alles dafür erforderliche beachten soweit man das vermag.

Der freie Lauf vieler Dinge ist aus guten Gründen zugelassen, aber nicht für immer.

Das ist meine persönliche Sicht der Dinge.

Beste Grüße

Jens

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensives Bibelstudium ab 1992, gebe kostenlose Bibelkurse

telemann2000  20.02.2022, 08:21
So wird klar, warum Wesen, die täglich ein bis zwei Kühe zum fressen müssen ausgelöscht wurden (Tirex z.B.) weil sie den Schöpfungsplan zu stark negativ beeinflusst hatten.

Guter Gedanke. Zeigt wie Gott bei der Schöpfung vorging. Er verwandte genau wie wir auch das Prinzip 'try and error'

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telemann2000  20.02.2022, 08:28
Welche Tiere wurden in der Arche gerettet?
Reine und Unreine.
Was steht nochmal in 1. Mose 1:31? " Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war tatsächlich sehr gut."
Sehr gut - da kann nichts unreines dabei sein.

Du bringst hier was durcheinander. Der Begriff 'unrein' bezieht sich auf bestimmte Aspekte einer zeremoniellen Unreinheit. Und tatsächlich wurde dieser Aspekt von Jesus wieder aufgehoben

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