Reiten im leichten Sitz?

4 Antworten

Von Experte pony bestätigt

Im Dressursattel mit für den Dressursitz geschnallten Bügeln kann man natürlich nicht so sitzen wie „fertig zum Springen“. Dennoch ist es möglich (wenn auch etwas anstrengend..) den leichten Sitz anzudeuten („Entlastungssitz“), ohne mit dem Hintern in den Sattel zu plumpsen.
Dein Problem ist nicht die Bügellänge. Wenn die Bügel zu lang ist, kommt man nicht so recht aus dem Sattel hoch, kann dann aber auch schon nicht richtig Leichttraben.
Das ändert aber nichts an der Lage der Schenkel am Gurt. Wenn du umfällst, liegt es daran, dass du die Füße nach vorne streckst.

Du kannst daheim, wenn du einen großen Spiegel hast, Trockenübungen machen: stell dich seitlich vor den Spiegel, nimm eine Haltung ein, als hätte man die das Pferd unterm Hintern weg gezaubert. Dann mache kleine Kniebeugen. Dabei pass auf, dass Hüfte und Fußgelenke in einer senkrechten Linie bleiben, und sich Unterschenkel/ Oberkörper parallel zueinander verhalten.
Auch auf dem Boden würdest du umkippen, wenn du Oberkörper und Hintern zu weit zurück nimmst. Übe diese Kniebeugen im Takt und prange dir das Gefühl ein, das dein Körper braucht, um in der Balance zu bleiben.

Du kannst dabei in der Intensität variieren , und wirst feststellen: deine Stabilität ist nicht vom Beugungsgrad deiner Knie (analog zur Bügellänge) abhängig, sondern davon, dass du die senkrechte Linie beibehältst.

Anna45312 
Fragesteller
 26.11.2023, 09:25

Danke! Ich hab gedacht es muss wirklich so aussehen wie beim Springreiten und bin dann wohl zu weit aus dem Sattel, vielleicht war das mein Fehler🫣

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Urlewas  26.11.2023, 12:04
@Anna45312

Wenn du zu weit aus dem Sattel gehst, würdest du normalerweise auf den Hals fallen. Auf der Suche nach Gleichgewicht streckst du dann die Füße nach vorne, und dadurch plumpst du mit dem Hintern nach hinten. Du versuchst also sozusagen, „ das Pferd vom Schwanz aufzuzäumen“, und das funktioniert nicht. Das Fundament sind sie Unterschenkel, die müssen an ihrem Platz bleiben, und dementsprechend richtest du den Oberkörper aus. Du kannst nicht den Oberkörper irgendwo hin bewegen, und das Fundament umstellen. Genauso wenig wie bei einem Haus: du kannst über dem Fundament etwas ändern. Aber niemals einen schiefen Turm von Pisa bauen uns dann das Fundament „rüber rücken“.

Und man Kanne s nicht oft genug betonen: der Winkel zwischen Oberkörpers und Oberschenkel darf nie stärker sein als der Winkel zwischen Oberschenkel und Unterschenkel. Oder anders ausgedrückt: der Winkel in der Hüfte sollte in etwas dem Winkelung des Knies entsprechen..

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Anna45312 
Fragesteller
 26.11.2023, 12:28
@Urlewas

Danke ich werde es in der nächsten Stunde probieren

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Nein, in allen Bügellängen, die man reitet, vom Dressurbügel bis zum Springbügel muss man jederzeit zwischen tiefem Sitz, Entlastungssitz und leichtem Sitz wechseln können. Ist der Dressurbügel für den leichten Sitz zu lang, dann ist er auch für einen korrekten tiefen Sitz zu lang und ist der Springbügel für den tiefen Sitz zu kurz, ist er auch für den leichten Sitz zu kurz. Immerhin muss man in jedem Moment einsitzen können, um eine Situation noch zu retten, die anders nicht zu retten ist, wie man auch im Dressurarbeiten dazwischen im leichten Sitz oder Entlastungssitz löst oder situativ ins Vorwärts arbeitet. Man schnallt den Bügel immer für den Blattschnitt und die eigenen Beine passend und arbeitet dann mit dieser Bügellänge alle Sitzformen.

Der richtige leichte Sitz erfordert kurze Bügel, ja.

Mit Dressur Länge ist maximal ein Entlastungssitz möglich, quasi die Vorstufe vom leichten Sitz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Du muust dein Gleichgewicht zuerst üben,dann kannst du dich wenn du das einigermaßen kannst,am Pferdehals(ab und an) abstützen.Und wenn du dich dann sicher fühlst probier es einfach mal so.Ohne ''Hilfestellung''des Halses

VG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung