Soll Ich mit dem Reiten aufhören?
Hallo, Ich habe ein großes Problem, doch erst etwas Hintergrundinformation:
In 2019 habe Ich mit dem Reiten angefangen. Ich bin immer nur Schritt und Trab geritten (kein Galopp). Meine Reitlehrerin hat mich immer angeschrien und Ich hatte Angst, also habe ich nach 5 Monaten aufgehört. Die in mir erweckte Angst ist bis zum heutigen Tag immernoch da.
Ich hatte Angst, aber Ich liebte Pferde und brauchte ein Hobby, also habe Ich nach einem Jahr Pause im Sommer 2021 an einem anderen Hof angefangen zu reiten. Ich hatte dort nur 3 Reitstunden, immernoch ohne Galopp, aber hatte weniger Angst und mehr Spaß.
Leider hatte Ich dann doch keine Zeit mehr und musste erneut mit dem Reiten aufhören. Doch wieder kam die Sehnsucht nach einem Hobby, und nach dem Kontakt zu Pferden. Nach etwas mehr als einem Jahr, im Oktober 2022 habe Ich mich dazu entschlossen wieder zum ersten Hof zurückzukommen, da dieser neue Besitzer hatte, nettere Besitzer.
Natürlich ritt die Angst wieder mit, aber es klappte alles besser. Es hat so Spaß gemacht, Ich habe viel dazugelernt, sogar einige Galoppsprünge gemacht - bis ich nach 3 Monaten plötzlich beim Angaloppieren vom Pferd fiel. Es war etwas schmerzvoll und die Angst war jetzt stärker zurück, doch Ich habe nicht aufgegeben und bin weitergeritten.
Doch dann, nach 2 Monaten bin ich WIEDER vom selben Pferd runtergefallen: auf’s Gesicht, schmerzvoll, peinlich!
Und ab dann gab es kein zurück: Ich wollte nicht mehr galoppieren, egal welches Pferd ich geritten bin. Vor jeder Reitstunde hatte ich nun extreme Angst, begleitet von Symptomen wie Bauchschmerzen, Zittern und Übelkeit.
Während der Woche freute Ich mich immer sehr auf das Reiten, doch einen Tag vor der Reitstunde fängt dann die Angst wieder an.. Wie ein Teufelskreis.
Es hängt auch nicht am Reitlehrer oder am Pferd, sondern an MIR!
Ich habe auch keine Angst vor dem Fallen an sich, irgendwie aber vor dem Reiten insgesamt - der Fall war nur ein Auslöser, ein Trigger.
Zusätzlich, mache Ich auch keinen Fortschritt. Ich kann als einzige in meiner Gruppe nicht galoppieren, habe Panik davor. Wenn Ich es im seltenen Fall mal probiere, werde Ich hochgeworfen und sitze extrem verkrampft auf dem Pferd.
Beim Traben treibe Ich falsch und habe einen verkrampftem (seit dem Fall vor allem) Sitz. Ich sehe schlichtweg verkrampft und schlecht auf dem Pferd aus. Nichts kriege Ich hin! Meine Schwester reitet auch und Sie kann galoppieren, Traben, alles gut. Letztens haben einige Mädchen hinter meinem Rücken auch noch gesagt, dass Ich schlecht reuite.. Ich weiß nicht mehr weiter. Es ist mir einfach nur noch peinlich zu reiten…
Bitte helft mir.
12 Antworten
Bitte hör nicht auf. Ich hatte ein ähnliches Problem und zwar bin ich in einer Springstunde gleich zweimal vom Pferd geflogen. Naja, ich war halt der Anfänger und das Pferd fortgeschritten. Dann bin ich am nächsten Tag, weil es ein Lehrgang war ein anderes Pferd „gesprungen“, hatte dermaßen Angst im Galopp und bin lediglich über am Boden liegende Stangen galoppiert. Die Folge war, dass ich das Springen pausiert habe und in den Dressurstunden das brave Anfängerpferd geritten bin, der eher stehenbleibt als losbockt. Mit dem bin ich immer nur ein paar Galoppsprünge geritten und alles gut. Langsam bekam ich wieder selbstvertrauen, bis ich dann den einen wieder geritten bin. Totalkatastrophe Galopp nur an der Longe. Zweites mal auf ihm war super. Dann musste ich ihn wieder Springen, nachdem ich auch da auf den braven weitergekommen bin. Ganz klein angefangen, mittlerweile ist alles wieder gut und wir sind auch schon Turniere geritten. Das muss dir nicht peinlich sein. Man wächst mehr über sich hinaus als sonst.
Nicht die Hoffnung verlieren. Leider ist sowas häufig trauriger Standard. Reitlehrer, die Kinder anbrüllen und ihnen nichts erklären, weil sie es Virtuosität selbst nicht besser wissen oder anders gelernt haben, nicht mit Anfängern umgehen können etc. Und nahezu in jedem Stall gibt es eben jene Tussen, die mehr Wert auf Aussehen als auf reiterliches Können legen, neidisch sind und es nie zugeben werden und dich als passendes Opfer auserwählen.
Lass dich davon nicht unterkriegen. Sieh es so: Du liebst diese Tiere, du liebst den Reitsport. Egal wie weit du bist, egal wie weit die anderen sind: Du gehst deinen Weg. Du hast keine Konkurrenz, du hast nur dich und darauf kommt es an. Und wenn du mal fällst: Aufstehen, Krönchen richten, weitergehen. Selbst der beste Reiter fällt mal vom Pferd.
Du lernst in deinem eigenen Tempo, weil du individuell bist und dein Lernweg eben anders aussieht.
Gib nicht auf, das ist keine Option.
- Solange der Vergleich mit deiner Schwester, und auch das, was irgendwelche dummen Tussen sagen, eine Rolle für dich spielt, lass es wirklich besser sein.
- “ich habe keine Angst vor dem Fallen…“ doch, natürlich - was denn sonst? Und das darf und sollte man ruhig auch eingestehen.
- Aber nein, es liegt nicht an Dir, wenn du auch noch so großmütig „alle Schuld“ auf dich nimmst. Es liegt an dieser Reitschule. Da sind weder Pferd noch Reitlehrer für einen Anfänger für dich geeignet, und zudem ist die Gemeinschaft dort offensichtlich alles andere als hilfreich und erbaulich.
Unterm Strich: mach wieder eine Pause. Geh solange zum Judo, wo du dich darin übst, Dich selbstverständlich abzurollen, wenn du fällst. Und dann such dir eine andere Reitschule, wo man ein Verlasspferd und einen entsprechend einfühlsamen Reitlehrer hast. Vielleicht solltest du auch, zumindest für den Anfang, die Reitweise wechseln.
Ich hatte früher manchmal Angstreiter, dienen anderen Reitschulen gestürzt gewesen waren. Nach 5 Longenstunden hatten die keine Angst mehr! Auch nicht im Galopp. Weil sie sich darauf verlassen konnten, dass genau das gemacht wurde, was ich sagte. Wenn ich 3 Galoppsprünge vorschlug, dann waren waren es eben auch genau 3 Galoppsprünge, und nicht 4 oder 5. und wenn das Pferd tatsächlich mal erschrak, und ich sagte „steh!“, ständig es sofort wieder. Jemand wie du braucht genau so etwas , und keine Pferd, das regelmäßig seinen Reiter verliert.
Bitte geb nicht auf. Frag einfach mal ob du erstmal an die Longe kannst und an deinem Sitz zu arbeiten und dann musst du einfach mal galoppieren egal wie viel Angst du davor hast wenn du einmal merkst das nichts passiert dann geht es auf einmal wieder. Bitte hör aber nicht auf. Ich kenne es selbst Angst zu haben. Bin einige Zeit mal in einer Reitschule geritten und hatte vorher (9 Jahre lang) nur an der Longe galoppiert und hatte dann natürlich Angst dass ich (in einer neuen Gruppe, neue Pferde, neuer Reitlehrer und ohne Longe) auch Angst davor und habe am Anfang gesagt das ich nicht will und hatte dann immer und immer mehr Angst davor weil ich mir immer wieder vorgestellt habe was passieren könnte. Und dann musste ich einfach mal durch und es machen. Und es hat super geklappt… seit dem habe ich keine Angst mehr davor.
Also Probier es einfach mal. Ja klar wenn man ein paar mal gefallen ist hat man natürlich mehr Angst. Aber man muss trotzdem es einfach machen. Wenn du vor dem Reiten allgemein Angst hast frag einfach nach Einzel Stunden (ich weiß wie blöd sich das jetzt anhört) frag ob du erstmal an der Longe weiter machen kannst. Dann kann noch jemand anders das Pferd kontrollieren was dir dann noch mehr Sicherheit gibt.
Manchmal muss man auch erst den Stall wechseln bevor man es überhaupt schafft seine Angst zu überwinden.
Wer sagt denn dass du zwingend galoppieren musst? Mal ehrlich - lass dir ein nettes und braves Reitschulpferd geben und reite bewusst nur Schritt und Trab. Nimm dir selbst den Druck raus unbedingt galoppieren zu müssen. Und wenn du - irgendwann - doch mal wieder Lust auf den Galopp bekommen solltest dann pack es erneut an. Und wenn nicht dann eben nicht.
Ich habe hier bei mir einen Einsteller stehen der seit 15 Jahren nicht mehr galoppiert ist. Er geht ausschließlich im Schritt und Trab ins Gelände - galoppieren dürfen seine Pferde an der Longe oder eben auf der Koppel. Wo ist das Problem?
Man muss nicht alles machen. Gerade dann wenn man sich nicht wohl fühlt ist Druck nie die Lösung sondern führt nur zu noch mehr Unwohlsein, bis man am Ende ganz die Lust verliert. Und das wäre doch schade drum.
Also: such das Gespräch mit deiner Reitlehrerin und erkläre ihr dass du den Galopp erstmal auf unbestimmte Zeit weglassen willst. Wenn sie pädagogisch was drauf hat nimmt sie darauf Rücksicht und wird dich nicht drängen. Wenn du dich in der Gruppe unwohl fühlst wäre es ggf auch noch eine Option erstmal auf Einzelunterricht zu wechseln?