Reifenhändler werden und bestimmte Leistungen anbieten - welche Voraussetzungen?

4 Antworten

Dafür brauchst du weder einen Meister noch einen Gesellenbrief.

Das Gewerbe wird dann unter "reifenhandel und kfz pflege" angemeldet. So sind leider auch viele Werkstätten unterwegs und dürfen durch den fehlenden Innungseintrag nicht mal Öl wechseln. Leider machen es halt viele Werkstätten trotzdem da es recht wenig kontrolliert wird - problematisch ist es allerdings wenn etwas passiert oder es kontrolliert wird.

Was du jedoch beachten solltest ist, dass du bei Elektro und Hybrid Fahrzeugen ohne HVT Schein nichts machen darfst. Ja, nicht mal reifen wechseln. Wenn du den HVT schein machen willst ist das ein 1-Tages Seminar, wenn du angestellte hast und die unterrichten willst dann ist es ein 2-Tages kurs. Die Kurse kosten in der regel nicht die Welt, zwischen 800-1400€.

Ich würde mich jedoch eher fragen ob es sich lohnt das zu machen. Durch das Internet sind die Preise total im Eimer. Auch wenn du bei einem Großhändler einkaufst verdienst du im Schnitt bei einem Reifen der 150€ kostet gerade mal 15 Euro und musst noch Garantie geben. Wenn der blasen wirft musst du Ersatz leisten und hoffen das der Größhändler das reguliert.

Eine gute Hebebühne, Reifenwucht und Montiermaschine kostet auch viel Geld und muss regelmäßig gewartet werden und die Hebebühne jährlich abgenommen werden. Auch die Reifenfüllgeräte sind jährlich durch das Eichamt abzunehmen. Die Drehmomentschlüssel sind ebenfalls jährlich zu warten.

Inzwischen haben rund 7% der Fahrzeuge auf dem Markt RDKS, sprich du brauchst auch hier Technik. Einen hablbwegs vernünftiger Tester zum Ventile programmieren kostet gleich mal 1500€ und jährlich auch noch mal Geld für Updates. Bei manchen Fahrzeugen brauchst du nicht nur den Tester um die Ventile an zu lernen sondern noch einen zweiten um den Board Computer zurück zu setzen, das sind auch mal schnell 2000€ plus Updates.

Wenn ein Kunde mit verstellter Spur kommt, was machst du? Ein vernünftiges Vermesssystem kostet rund 12000€ und du brauchst dafür eine spezielle Hebebühne. Wenn du nicht in der Innung bist kannst du es in vielen Bundesländern nicht mal machen. Die Bestimmungen was du als nicht kfz Werkstatt machen kannst ist je nach Bundesland verschieden und kann sich auch schnell ändern.

Auch das Risiko ist recht groß, was passiert wenn du eine Felge verkratzt. Das passiert schneller als du denkst und dann muss jemand für den Schaden aufkommen. Oder du machst beim anziehen das Gewinde oder den Radbolzen kaputt. Versicherungen gibt es ohne Innung nicht und Innung heißt das du einen Meister brauchst und auch noch verschiedene Zusatzversicherungen die eben nicht günstig sind.

Auch die Entsorgung musst du mit einkalkulieren. Einfach jemand mitgeben der die Teile abholt darf man nicht, du brauchst einen Nachweis über die Entsorgung. Die alten Reifen dürfen auch nicht einfach hinterm Haus gelagert werden, sie müssen überdacht sein und nicht zugänglich sein.

Ich würde ehrlich gesagt hier abraten. Es gibt zum einen zu viele Händler in der Richtung und die Gewinnspanne ist auch minimal. Schau dir die ganzen großen Ketten an, welche mit Reifen angefangen haben. Entweder sind sie nun pleite oder dabei von dem "nur reifen" weg zu kommen.

Das würde ich mal die Handwerkskammer fragen.

Wenn du nur Reifenwechsel anbietest, ist u. U. kein Meister erforderlich, bei weiteren Dienstleistungen sicher.

Der Ingenieur ersetzt den Meister nicht.

Solange du kein Tüv bzw,asu machst,brauchst du keinen Meister.

Ich würde an deiner Stelle einmal zu Probe in einem Reifen Handel misch einarbeiten lassen für ca 4Wochen,damit einmal den kompletten Ablauf mitbekommst.

Ich mache Reifen monteur seit 27Jahre und lerne immer noch etwas dazu.

Wie zb,das Neue Thema Luft Druck System Sensoren.

Auf jeden Fall zu diesem Thema eine Schulung mitmachen,den das ist sehr kompliziert und teuer.das Gerät usw,ca,1500€

Gruß

Bist du Selbstständig? Kann ich mich evtl bei dir für paar Tage zur Probe einarbeiten? ;)

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TÜV und ASU macht nicht der Meister, da kommt ein Sachverständiger.

Und ohne Meister darfst Du auch so sicher keine Reparaturen am Auto vornehmen.

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@FGO65

Quatsch erzähle keinen misst.

Tüv ok,aber asu und alle andere Reparaturen darf man ohne Meister.

Ich arbeite schon über 27Jahren darauf.Reifen und,Kfz Reparaturen

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@Alpino6

Sorry ich schrieb einen Fehler

Natürlich muss asu vom Meister gemacht werden

Aber alle andere Reparaturen geht ohne Meister

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@Alpino6

Das ist nur halb richtig.

Ja, auch ein nicht-meister darf Bremsen und co machen, jedoch nur wenn der Betrieb in der Handwerkskammer (Innung) eingetragen ist. Und der Eintrag geht nur wenn der Betrieb über einen Meister verfügt. Es muss also im Betrieb nur ein Meister sein, der Rest können Gesellen oder auch nur Hilfsarbeiter machen.

Ohne Eintragung in der Innung darf man je nach Bundesland nicht mal einen Öl-Wechsel machen. In Baden Württemberg zum Beispiel darf man ohne Innung nur Öl auffüllen. Bremsen, Fahrwerksteile und sonstiges ist natürlich absolut tabu. In BW umfasst die Liste was man ohne Innung machen darf gerade mal 12 oder 13 Punkte wie Reifen, Karosserie arbeiten, Öl auffüllen, lackieren, polieren, ... nichts was wirklich etwas mit Reperaturen zu tun hat.

Leider sind viele Werkstätten nicht in der Innung und machen so sachen trotzdem. Wenn ein Betrieb in der Innung ist sind natürlich damit viele Verpflichtungen verbunden und damit viele Kosten. Das wollen sich leider einige Werkstätten sparen und gehen dabei ein riesiges Risiko ein weil sie absolut nicht versichert sind wenn etwas passiert.

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@Frage2Antwort

Danke das es ausführlich erklärt hast und auch richtig.

Ich wollte nicht so ausschweifend schreiben,den wichtig ist nur das der Frage steller seine Antwort bekommt,diesbezüglich, ja man braucht keinen Meister für einen Reifen Service.

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Lass dich doch einfach mal von deiner Handwerkskammer beraten. Dann bist du auf der sicheren Seite !