Raubkatze als Haustier was muss ich wissen?
Hallo ich hätte gerne eine Raubkatze als Haustier z.B. Tiger, Löwe, Puma, etc.
Ich habe gelesen dass es in 5 Bundesländern keine großen gesetzlichen Bestimmungen gibt und es legal ist.
Kann mir jemand mit Erfahrung oder rechtlichen Kenntnissen sagen wie ich es machen kann und was ich beachten muss?
Bitte keine Spekulationen oder Beschwerden dass es keine Haustiere sind oder dass es eine schlechte Idee ist oder ähnlicher bullshit, ich frage nach der rechtlichen Lage.
3 Antworten
Verbindliche Auskunft zur Rechtslage kann nur das für Deinen Wohnort zuständige Veterinäramt geben.
Zunächst gelten die ganz normalen Artenschutzbestimmungen. Genau wie bei anderen Tierarten für die man wegen des Artenschutzes Papiere braucht. Diesbezüglich unterscheidet sich ein Löwe nicht von einem Pfeilgiftfrosch. Das größte Problem wird sein, legal an ein Tier mit vollständigen Papieren ran zu kommen.
Inwieweit es z.B. aus Sicherheitsgründen weitere Einschränkungen gibt und welche Qualifikationen man nachweisen muss, weiß ich nicht. Vermutlich werden aber umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und Sachkundenachweise verlangt. Vermutlich wird das Veterinäramt sich an den für Zoos üblichen Genehmigungsverfahren und den für Zootierpfleger üblichen Qualifikationen orientieren.
Wie bei allen anderen Tieren gilt auch bei Großkatzen der Grundsatz, dass der Halter für artgerechte Haltung sorgen muss. Auch das ist Teil der rechtlichen Bestimmungen. Ein Löwe auf der Couch ist nicht artgerecht.
Bei Großkatzen ist artgerechte Haltung allgemein ein riesiges Problem. Nach viel Großkatzenbetrachten in diversen Zoos bin ich der Meinung, dass man nur Löwen halbwegs artgerecht halten kann. Bei Geparden bin ich mir nicht sicher. Alle anderen Großkatzen sind hochproblematisch.
Löwen sind vergleichsweise unkompliziert, weil sie auch in der Natur am liebsten in der Gruppe und satt im Schatten liegen. Außerdem haben Löwen irgendwie diese Grundeinstellung, sowieso allem überlegen zu sein. Die lassen sich nicht so leicht stressen. Wer nicht nervt wird völlig ignoriert, wer nervt wird gefressen. Sie sozialisieren sich aber nur in der Gruppe. Nicht mit dem, der das Futter übern Zaun wirft. Sie bleiben also komplett wild. Als Kuscheltier auf der Couch taugen sie deswegen nicht, auch wenn sie am liebsten gemütlich rumliegen.
Bei Geparden habe ich auch noch keine klaren Anzeichen von Stress gesehen, ihnen scheint die Anwesenheit von Menschen hinterm Zaun auch ziemlich egal zu sein. Sie sind aber aktiver als Löwen. Sie brauchen also mehr Platz und mehr Beschäftigung als Löwen. Inwieweit eine Kleingruppenhaltung auf Dauer funktioniert, ohne Streithähne trennen zu müssen, weiß ich nicht. Jedenfalls werden sie in Zoos selten allein gehalten und scheinen sich zu vertragen, während man überall lesen kann, dass sie in der Natur meist Einzelgänger wären.
Alle anderen Großkatzenarten die ich in Zoos gesehen habe, zeigen mehr oder weniger starke Anzeichen von Stress und Verhaltensstörungen. Sie wirken fast immer ängstlich und nervös, sie laufen ruhelos im Kreis oder am Zaun auf und ab oder verstecken sich ganz hinten. Die meisten Großkatzenarten sind strikte Einzelgänger, die die Nähe zu Menschen meiden, riesige Reviere durchstreifen und mit Artgenossen nur durch Duftmarken an den Reviergrenzen kommunizieren. Das ist absolut zentraler Bestandteil ihres instinktiven Verhaltens, das kann man nicht abtrainieren.
Außerdem muss man noch etwas anderes bedenken: Großkatzen sind letztlich auch nur Katzen. Auch ein Löwe ist eine ziemlich normale Katze, nur halt in groß. Katzen sind manchmal schlecht gelaunt und sie testen manchmal einfach aus, was sie sich leisten können. Das ist normales Katzenverhalten, so sind sie halt. Bei einem 4kg Stubentiger gibt das höchstens ein paar Kratzer, einen 180kg Löwe muss danach jemand anders füttern.
Man kann den ganz sicher nicht im Haus halten. Es muss auf jeden Fall ein Ausbruch sicheres Gehege sein. Wenn der mal stiften geht und durch eine Fußgänger Zone streift. 😱😁
Ja, dafür Brauch man keine professionelle Auskunft. Das ist doch logisch oder nicht??? 🤨
Nein sonst würde ich nicht fragen. Es ist möglich ich will nur wissen wie. Deswegen gibt es den dritten Absatz.
Das ist 100% sicher ohne Auskunft vom Profi, das die Tiere in einem sicheren Gehege sein müssen. Da gibt es keine Zweifel und keine Ausnahmen. Wenn so ein Tier abhaut und einen Menschen reißt, bist du am Arsch.
Dennoch ist meine Frage die rechtlichen Regelungen.
Ja das ist eine rechtliche Regelung, kann ich dir jetzt schon sagen.
Ganz einfach: Dass Raubkatzen keine Haustiere sind.
Wem es zu aufwendig ist, sich selbst bezüglich der rechtlichen Voraussetzungen, die in jedem Bundesland wohl auch anders sein können, zu informieren, dem ist mit Sicherheit auch die Haltung zu aufwendig, weil es eben keine Haustiere sind und demzufolge auch nicht so ohne weiteres zu Hause zu halten sind
Was ich über die Haltung wissen muss -> rechtliche Bestimmungen zur Haltung.
Dass es mit zur Miete wohnen nicht geht weiß ich.
Bitte letzten Absatz lesen