Radschrauben nach Reifenwechsel nachziehen.. was wenn nicht?

12 Antworten

Willst Du Dein Leben einem Wahrscheinlichkeitswert anvertrauen? DieMuttern werden nachgezogen, um sicherzugehen, dass der Monteur das richtige drehmoment benutzt hat, die räder sich gesetzt haben, keine Radmutter vergessen wurde etc.

Ich hab es letztes Jahr auch vergessen. Ist nichts passiert...

Aber warum riskieren? Meine Werkstatt zieht die Schrauben jedenfalls kostenlos nach...

Um das zu korrekt verständlich beantworten muß ich zum Grund dieser Anweisung kommen.. An Rädern Stahl oder Aluminium beginnt rost und korrossion die Oberflächen zu schädigen.. Das gleiche passiert auf der Radnabe auf die die Felge geschraubt wird. Wennsich nun durch Bewegung und vibrationen diese mehr oder weniger dicken Rostschichten lösen oder abreiben wird ein Lockern oder Schraubenlösen die Folge sein was zum Radverlust führen kann..

Da im Regelfalle weder der kunde bereit ist den Mehraufwand zu bezahlen noch der Mechaniker die erforderliche Zeit hat das richtig zu machen ist der sicherste Weg sowohl für Kunde als auch werkstatt die Verschraubuingen nachzuziehen bzw das vorzuschreiben..

Der wirkliche Mustermechaniker reinigt beide Flächen mechanisch bevor er die Räder montiert. Heist ich mach das indem die Nabe aus Stahl mittels einer auf einem Winkelschleifer motierte gezopfte Drathbürste mechanisch gereinigt wird, die Alufelge bzw die auflagefläche mittels einem Exzenterschleifer geglättet und so gereinigt wird.

Als korrossoinsschutz kommt felgenseitig etwas klarlack ( nicht sichtbar ) drauf und dann wird angeschraubt.. Man kann wenn man weis was man macht auch eine Hauchdünne schicht Fett auf die Auflageflächen auftragen, jedoch soweinig das durch die beim Bremsen entstehende erwärmung nicht zu Fetten der Bremsreibbelagflächen führt..

Ich hoffe das dient der klärung und zum verständnis des Sachverhaltes.. Joachim

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 40 Jahren als Schrauber unterwegs . Meisterbrief

Wenn die Werkstatt ordentlich arbeiten würde und die Radschrauben nicht mit ihren Qualitätsschlagschraubern bereits beim Ansetzen viel fester anziehen würde als man es dürfte würden sich nahezu alle Räder nach kurzer Zeit wieder lösen. Ich find das immer lustig wenn in einem Reifendienst mit dem Drehmomentschlüssel ums Auto gerannt wird um die Räder nachzuknacksen, da die Schrauben bereits viel zu fest sind hab ich nie Einen gesehen bei dem der Drehmomentschlüssel die Schraube noch etwas drehte. Ich nenn das immer Showeinlage, mehr ist es eigentlich nicht.

Andererseits würde kaum Jemand zum Nachziehen kommen und wenn dann Räder verloren gehen würden käme die Werkstatt schwer in Verruf.

Also, es ist eigentlich so dass sich Räder nach der Montage etwas setzen, besonders Leichtmetallfelgen (dürfen eigentlich überhaupt nicht mit Schlagschrauber geschraubt werden) setzen sich noch. Daher müssen sie nach einer kurzen Zeit nochmal auf Festigkeit geprüft werden. Werkstätten ziehen die Radschrauben gewöhnlich überfest an und ein Nachziehen ist dann nicht unbedingt nötig (dafür bekommt man die Schrauben mit seinem Bordwerkzeug nicht gelöst wenn man eine Panne hat).

Um sicherzugehen dass Nichts passiert würde ich jedenfalls nachziehen lassen, machen die gewöhnlich kostenlos wenn man zum Radwechsel da war. Nicht dass Du ausgerechnet bei einer Werkstatt gelandet bist die die Radschrauben nicht überzieht.

Ich lasse immer nachziehen, denn ich habe beinahe mal meine Räder verloren, die in einer Werkstatt gewechselt worden waren. Kurz vorher hatte ich noch 180-200 drauf. Ist nicht lustig.

Das Auto klang auf einer längeren Fahrt irgendwann recht merkwürdig. Ich bin dann langsam zur nächsten Tankstelle, dann im Schritttempo hörte man Klack-Klack-Klack. Wagen abgeschleppt zur nächsten Werkstatt. Der Meister dort konnte mit dem Zeigefinger von beiden Vorderrädern alle Muttern rausdrehen.

In der Originalwerkstatt hat man mir was von Setzerscheinungen an Leichtmetallfelgen erzählt.

Seither lasse ich nachziehen.