Psychologie-Studium oder Sozialpädagogik-Studium?
Hey ^~^
Ich bin jetzt seit einiger Zeit mit der Recherche zu Psychologie-Studium und Sozialpädagogik-Studium beschäftigt und weiß nicht so recht, wie ich vorgehen soll.
Ich habe ursprünglich mit den Gedanken gespielt, ein Psychologie-Studium zu absolvieren, da ich vielleicht Psychotherapeutin werden möchte. Gleichzeitig interessiere ich mich aber auch für Sozialpädagogik.
Generell möchte ich mit (jungen) Menschen zusammen arbeiten und denen helfen, die Missbrauch jeder Art erfahren haben. Ich möchte für die Gerechtigkeit dieser kämpfen. Außerdem schmerzt jedes mal mein Herz, wenn ich sehe, wie Erziehung heutzutage abläuft- wenn überhaupt! Da ich Vieles selber erfahren durfte (zb. wie mir die Kindheit genommen wurde), liegt es mir sehr am Herzen, anderen Betroffenen das zu ermöglichen, was ihnen (rechtlich) zusteht so gut es noch geht.
Ich bin mir nun nicht sicher, ob ich Psychologie oder Sozialpädagogik studieren soll. Wenn ich Psychologie studiere, beschäftige ich mich dort mit Psychologie hauptsächlich und Pädagogik. Und wenn ich Sozialpädagogik studiere, dann beschäftige ich mich dort mit Pädagogik hauptsächlich und Psychologie. Beides Studien sind also quasi gleichgestellt...?
Mein Plan momentan:
- Psychologie studieren und hoffentlich mit Bachelor abschließen (Master wird allerdings in den meisten Fällen vorausgesetzt)
- Während des Studiums überlegen ob eher Psychotherapeut oder Sozialpädagoge in Frage kommt
Wäre das so möglich? Könnte ich nach Psychologie-Studium Sozialpädagoge werden? Und was für Möglichkeiten habe ich nach 2. beim Sozialpädagogen?
Danke im Voraus :)
3 Antworten
Hallo Lissa0Lissa,
ich finde, dass Deine Vorstellungen eher zur "Sozialen Arbeit" passen.
Ich bin im sozialen Bereich tätig und habe unterschiedliche Kollegen und Kolleginnen. Darunter sind auch Psychologen.
Unsere Psychologin ist fest in die Behörde integriert, sodass diese ausschließlich von dort aus agiert und berät. Das schränkt meiner Meinung nach schon sehr ein. Es arbeiten natürlich diverse Berufsgruppen Hand in Hand.
Als "Sozialarbeiter" bzw. "Sozialpädagoge" bist Du mMn viel aktiver und näher an Menschen, der Familie usw. Je nach Bereich und Arbeitgeber kannst Du rein in einer Beratungsstelle arbeiten, nur im Außendienst oder eben beide Varianten kombinieren. Das hängt von der Firma ab.
Es sind grundverschiedene Berufe.
Bei meiner Arbeit bin ich im Büro tätig, habe Aussendiensteinsätze, bekomme Leid/Elend mit, bin direkter Ansprechpartner, begleite, betreute, fördere und fordere passiv als auch aktiv. Zudem ist jeder Klient/Kunde anders und der Beruf ist abwechslungsreich. Man tut etwas Gutes! Ich kann z.B. direkt Einfluss nehmen, beraten, helfen und stets beobachtend prüfen.
Ein Psychologe tut dies in der Regel vor Ort und nicht so umfangreich aktiv. Normal hört dieser zu, gibt Tipps oder vermittelt dann an andere Behörden, Mitarbeiter usw., die dann alles Weitere in die Wege leiten und andere Tätigkeiten übernehmen.
Von daher denke ich, dass zu Dir eher die "Sozialpädagogik" passt.
Mein Arbeitsumfeld umfasst eben "alles". Ob jung, alt, krank, gesund, arm, reich, männlich, weiblich. Eben dort, wo Bedarf herrscht.
Klar kannst Du danach auch alles andere studieren. Ob und inwieweit das angerechnet wird, weiß ich nicht. Du müsstest dann eben "Soziale Arbeit" danach studieren.
Ich finde dennoch, dass zu Dir eher "Soziale Arbeit" passt.
Kämpfen kann man, aber man muss dann auch ab und zu realistisch einsehen, dass die Welt, Politik, das Recht, andere Menschen usw. oft gegen einen arbeiten und man auch verlieren kann.
Vielen Dank für diese ausführliche Info:) Muss man für die Außendiensteinsätze einen Führerschein besitzen?
Wenn ich Psychologie studiere, beschäftige ich mich dort mit Psychologie hauptsächlich und Pädagogik.
Im Psychologiestudium beschäftigst du dich hauptsächlich mit Methodenfächern wie Statistik, Forschungsmethoden und Diagnostik, mit Anwendungsfächern wie klinische Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie und Pädagogische Psychologie und mit Grundlagenfächern wie Biologische Psychologie, Allgemeine Psychologie oder Differenzielle Psychologie. Generell geht es wenig um Emotionen und die Psyche und noch weniger um Pädagogik. Dafür umso mehr um Biologie, Statistik, Forschungsmethoden.
Im Psychologiestudium merkt man sehr schnell, dass es sich hier um einen forschungsorientierten Studiengang handelt, der an vielen Universitäten den Naturwissenschaften zugeordnet wird. Um Psychotherapeutin zu werden, benötigst du einen Master in KLIPP (klinische Psychologie und Psychotherapie). Wer im Bachelor nicht mit 1,5 oder besser abschließt, hat künftig wohl kaum Chancen dort reinzukommen.
Wenn du dich auch für Methodenlehre interessierst und zur Not auch in einen anderen Bereich gehen würdest, als in die Psychotherapie, dann kannst du es mit einem Psychologiestudium versuchen. Du kannst dich mit einem abgeschlossenen Psychologiestudium auf jeden Fall auf viele verschiedene Bereich spezialisieren und wirst auch im sozialpädagogischen Bereich einen Platz finden, insbesondere wenn du dich im Master auf pädagogische Psychologie spezialisierst.
Also ich studiere Kindheitspädagogik und muss sagen, dass der Bereich echt toll ist. Aber Pass auf: Nicht jedes Studium befähigt zu allen Jobs, gerade beim Psychologie Studium...
Brauchst du nicht, ich habe mein Abi gemacht und zur Überbrückung drei Monate Zeitarbeit. Mehr nicht. Ja, habe ich, kann aber theoretisch von 0-21 alles betreuen. Und jup, habe sogar sehr viele Kinder mit I-Status in meiner Kita und könnte auch in die Therapie gehen
Fachabi oder Allgemeinabi? Und Studium ist kein Muss?
Allgemein Abi, auch wenn viele meiner Mitkommiliton:Innen ein Fachabi gemacht haben. Und das ist kein erstes Studium
Ja leider. Echt cool, dass du das machst:) Aber für Kindheitspädagogik braucht man dann noch eine Weiterbildung oder Ausbildung oder wie ist das? Du hast dich ja auf Kinder spezialisiert..? Und hast du dann auch was mit behinderten Kindern zu tun?