Psychisch überfordert mit Praktikum, was tun?
Hallo zusammen,
derzeit absolviere ich mein fünfmonatiges Pflichtpraktikum in einem großen deutschen Konzern. Von den fünf Monaten habe ich bereits zwei Monate geschafft! Drei Monate Praktikum stehen mir also noch bevor!
Ich habe seit ca. 2 Monaten ein Projekt bekommen das im Wesentlichen eine grobe Aufwandsschätzung bezüglich Dauer und Kosten beinhalten soll.
Ich habe bereits versch. Anbieter angeschrieben und ein Angebot angefordert. Wenn mir diese vorliegen, übernehme ich diese Angebote in mein Projekt.
Ich hab Angst dass meine Ergebnisse meines Projektes nicht zufriedenstellend sein werden für mein Betreuer. Ich hab versucht alles einzuhalten was ich an Infos bekommen habe aber ich hab echt Angst dass ihm das Ergebnis nicht gefallen wird. Ich mein ich bin ja Praktikant und arbeite aus dem Home Office, ist das schlimm das das Projekt vielleicht so sein wird das es ihm nicht gefällt? Er ist zwar sympatisch, aber irgendwie fühle ich mich unter Druck gesetzt. Mir wird immer alles schnell zu wenn ich alleine nicht zurechtkomme. Meine Kollegen im Team haben gefühlt schon mehr als 10 oder 20 Jahre Berufserfahrung, ich bin ja erst seit 2 Monaten dabei und das "nur" als Praktikant. Er fragt mich auch machmal wie es mir geht und ich sage das es mir gut geht. Ich traue mich nicht meine wahren Emotionen zu zeigen weil ich Angst habe entlassen zu werden oder negativ aufzufallen.
Ich leide eh schon unter sozialen Ängsten und Pannikattacken und diese Versagensängste kommen auch nocheinmal dazu
Ich bin männlich un 26 Jahre alt. Ich studiere ein BWL-Studiengang und bin im höheren Semester. Das ist mein erstes Praktikum.
6 Antworten
Dein Problem scheint nicht zu sein, dass Du die Leistung nicht bringen kannst. Du hast zu wenig Selbstvertrauen. Vielleicht bist Du wegen Corona auch zu viel ohne Kontakt zu anderen Menschen. Du solltest mit jemanden über Deine Probleme sprechen.
Von einem Praktikanten wird eigentlich verlangt, dass er nicht so viel leistet wie die Kollegen. Alles Andere wäre ein Armutszeugnis für den Chef und die anderen Mitarbeiter.^^
Ich glaube, es wird jetzt nicht viel nutzen, Dir zu sagen, dass es im Grunde "nur" ein Praktikum ist und Du vermutlich mehr von Dir erwartest als alle anderen. Derartige Ängste sind oft resistent gegen verstandesmäßige Argumente bzw. beruhigen sich nur für den Moment.
Ich schätze da müssten andere Techniken angewendet werden, die das Problem vielleicht grundlegender bearbeiten.
Ich persönlich befürworte ja immer zunächst das Arbeiten mit einer Vertrauensperson, mit der Du Dich wohl fühlst und die Dir hilft die nächsten Schritte zu planen.
Du musst die sozialen Ängste und so weiter erst überwinden bzw. feststellen, woher diese kommen und was das für dich innerlich bedeutet.
Such dir ggf. eine Therapie.
Was dich nciht unbringt, macht dich nur stärker!
Andere kochen auch nur mit Wasser!
Lass dich nicht mobben!
Wenn du dein bestes gibst, ist alles okay...
Du bist immer noch Praktikant und da kann niemand erwarten, dass du da problemlos ein fehlerfreies Projekt aus dem Ärmel schüttelst.
Wenn deine Anleitung dich das nächste mal fragt, wie es dir geht, kannst du auch ruhig sagen, dass es gerade ziemlich stressig ist und die Planung nicht ganz reibungslos ist. Wenn es dir unangenehm ist, musst du ja auch nicht von deinen Panikattacken erzählen, aber es ist mit Sicherheit hilfreich, wenn auch dein Vorgesetzter weiß, dass gerade nicht alles ganz rund läuft. Und wie bereits gesagt, du bist Praktikant, das ist denen ja auch bewusst.
Geh mal davon aus, dass es im Berufsleben mehr um Fakten geht und nicht darum, ob man sich das Ergebnis so gewünscht hätte.
Es nützt doch nichts, wenn man dann Kosten falsch kalkuliert.
Deswegen macht man ja eine Aufwandsschätzung, dachte ich. ;)