Ausschreibung für „Werkstudent“ - Hätte man eine Chance auf ein Praktikum?

3 Antworten

Ich würde an deiner Stelle eher mal fragen, ob so ein Werkstudentenjob auch als Praktikum anerkannt wird :). Pflichtpraktika müssen nicht bezahlt werden - und werden es deshalb in der Regel auch nicht. Wäre für dich also durchaus von Vorteil, wenn so ein Job auch anerkannt werden würde und du zusätzlich noch ein bisschen Geld verdienen kannst :).

Grundsätzlich gilt für Pflichtpraktika, dass nur wenige Unternehmen es öffentlich ausschreiben, wenn sie solche Praktikumsplätze anbieten. Die meisten sind aber durchaus gerne dazu bereit. Wie gesagt - Pflichtpraktika müssen nicht bezahlt werden, bringen aber trotzdem recht gut qualifizierte und motivierte Leute ;). Zumindest, solang das kein Praktikum ist, was von Unternehmensseite viel Betreuungsaufwand erfordert (ein Beispiel für so ein recht betreuungsintensives Praktikum ist zum Beispiel das im Rahmen der Erzieherausbildung).

Es lohnt sich also auf jeden Fall, bei Unternehmen, die dich interessieren könnten, einfach so mal telefonisch oder persönlich kurz abzuklopfen, ob das Praktikum dort prinzipiell möglich wäre, auch wenn du keine Jobs oder entsprechende Stellen dort direkt ausgeschrieben findest! Die Chance auf Zusagen dürfte dort trotzdem recht hoch sein :).

Natürlich könnte es sein, dass die Firma sich auch auf einen Praktikanten einlässt. Fragen lohnt sich also - du hast nichts zu verlieren.

Bei einem Werkstudenten steht im Vordergrund, dass er für die Firma produktiv ist. Er muss einfach das tun, was anfällt, egal ob es ihn persönlich fachlich weiterbringt. Einige Firmen nutzen gerne Werkstudenten, weil sie aufgrund ihres bisherigen akademischen Hintergrunds schon ziemlich hochqualifiziert sind, aber gegenüber einem fertigen Akademiker ziemlich niedrig bezahlt werden. Außerdem sind sie jung, frisch, up-to-date, und sehr bemüht, einen guten Eindruck zu machen, sofern sie sich erhoffen, später bei der Firma einen "richtigen" Arbeitsplatz zu finden.

Praktikanten mit einem ausreichend kurzen Pflichtpraktikum könnten noch billiger sein als Werkstudenten, weil man ihnen keinen Mindestlohn zu zahlen braucht. Oder sie geben sich gerne mit Mindestlohn zufrieden, weil sie so froh sind, überhaupt einen Praktikumsplatz gefunden zu haben. Werkstudenten verdienen dagegen häufiger schon deutlich mehr als Mindestlohn.

Für einen Praktikanten muss der Betrieb einen qualifizierten Betreuer mit akademischem Abschluss stellen, der sich um die fachlichen Belange kümmern soll. Wenn das Praktikum im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit absolviert wird, gibt es eine Themenstellung, die mehr oder weniger, aber nicht unbedingt zu 100 % im Interesse der Firma liegt. Nicht alles, was der Praktikant tut, lässt sich profitabel umsetzen.

Wenn es aber gut läuft, treten viele Synergien auf und das Projekt dient dem Wohle aller Beteiligten.

Werkstudenten haben in der Regel mehr theoretische Erfahrung auf dem Gebiet, in dem sie als Werkstudent arbeiten. Anrufen lohnt sich sicher, aber geh nicht davon aus, dass du so gut bezahlt wirst, wenn überhaupt.

MrAmazing2 
Fragesteller
 22.07.2020, 07:24

Hauptsache ich lern was dabei, die Bezahlung is mir relativ egal :D

0
Paguangare  22.07.2020, 07:36

Natürlich müssen Werkstudenten bezahlt werden, und zwar mit mindestens 9,35 € Stundenlohn. Aber ich kenne einen Werkstudenten vor dem Bachelorabschluss, der auch schon 17 €/h verdient, und zwar in einer Behörde.

0