Profitiert Deutschland am meisten vom Euro?

Salue

Einerseits muss natürlich Deutschland, als Zugpferd der EU, die gemeinsame Kasse regelmässig wieder aufstocken. Die Deutschen sponsern als Ihre Kunden. Das ist ein Nachteil.

Andererseits profitieren die wirtschaftlich stärkeren Mitglieder der EU vom tiefen Eurokurs. Hätte Deutschland noch die DM, wäre diese in den letzten Jahren ständig aufgewertet worden. Vergleichbar mit dem SFR. Das erschwert den Export, denn die Deutschen Güter wären sonst im Ausland sehr teuer und schwierig zu verkaufen.

Es kann sich rentieren, als Stärkster einem finanziell "schwachen" Verein beizutreten. Diese Rechnung scheint bisher aufgegangen zu sein. Falls sie mal nicht mehr aufgeht, könnte es sein, dass die Deutschen (Niederländer, Österreicher etc.) anfangen nach England zu schielen.

Tellensohn

Da es keine Wechselkurse mehr gibt, können Länder wie Italien, Spanien etc. jetzt nicht mehr abwerten und sind den deutschen Billigexporten als Folge von Schröder's Niedriglohnsektor völlig hilflos ausgesetzt.

Die Folgen: hohe Arbeitslosenzahlen in diesen Länden, hohe Staatsverschuldungen und einen Niedrigzingssatz der EZB auf Rekordniveau.

Jetzt verweigert unsere "eiserne Mutti" den armen Ländern auch noch die Eurobonds.

Genau genommen profitiert Deutschland nicht wirklich vom EURO.

Auch in anderen Währungen hätte Deutschland an der Griechenlandkrise gute Gewinne erzielen können, wenn es einen ESM gegeben hätte.

Alleine dass wir unsere Währung nicht mehr aufwerten müssen gibt uns einen Riesenvorteil; ohne Euro hätten wir ähnliche Problem wie die Schweiz mit einem zu hohen relativen Wert zu anderen Währungen.

Zudem finanzieren wir mit unserer EU-Unterstützung (inkl. der Target2 Salden) den Konsum anderer Staaten, der von unserer Wirtschaft bedient wird. Vereinfacht könnte man sagen wir vergemeinschaften die Kosten des billigen Geldes, aber wir profitieren alleine von dem dadurch kreierten Umsatz.

Alle €-Länder profitieren gleich viel!
Das mit der Wirtschaft ist was anderes.