Themenspecial 20. Juli 2022
Tag der Weltraumforschung
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Private Raumfahrtmissionen vs Forschung?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man kann so etwas ja schwer verbieten, aber ich habe da ein ziemliches Unbehagen, wenn reiche Leute zum puren Vergnügen einen Ausflug ins All machen, während andere Menschen – um es ganz drastisch zu sagen – nicht mal das Nötigste zum Leben haben. Andererseits hat so natürlich auch die Luftfahrt angefangen und inzwischen ist sie quasi demokratisiert worden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelang tätig im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Das muss kein Widerspruch sein. Auch private Raumfahrt kann der Forschung dienen. Private Firmen, wie speziell SpaceX entwickeln schließlich Raumfahrzeuge und auch Equipment um andere Himmelskörper zu besiedeln, oder dort Bergbau zu betreiben. Das ist auch Forschung. Dabei werden nur andere finanzielle Quellen angezapft. Manchmal ist die Forschung dann auch beschleunigt und an weniger Bürokratie gebunden. Das Space Shuttle der NASA war ursprünglich auch mal als voll wiederverwertbares System gedacht, bevor es die Bürokraten verkrüppelt haben. Wenn es privaten Raumfahrtorganisationen tatsächlich gelingt, ihre Vorhaben umzusetzen, wird das natürlich auch Technologieschübe für die Menschheit geben. Allerdings sehe ich die 90 km-Hupfer von Anderen wie z.B. Virgin Galaktic kritisch. Nur damit irgendwelche Superreichen mal am Weltall kratzen und dann gleich wieder runterkommen, sehe ich absolut keinen Sinn drinnen.

Seraphiel0 
Fragesteller
 12.11.2023, 19:39

Die Frage ist nur, wie viel von dieser Technik auch bei anderen ankommt.

Für mich ist glasklar, das Musk und Bezos nur deshalb an Raumfahrt und Marsbesiedlung forschen, weil sie die Erde rücksichtslos ausbeuten wollen, bis sie unbewohnbar wird, um dann eben auf den Mars umzuziehen, wenn es ihnen hier zu ungemütlich wird.

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Tutmosis  12.11.2023, 19:42
@Seraphiel0

Ich denke schon, das Elon Musk es ernst meint. Er sagte ja, er wolle auf dem Mars sterben. Nur nicht gleich bei der Landung. Ausserdem rein praktisch betrachtet, wird jede Marssiedlung mindestens für Jahrzehnte, wenn nicht länger, von der Erde abhängig sein. Ein triftiger und zusätzlicher Grund, um unseren Planeten bewohnbar zu halten. Macht keinen Sinn auf dem Mars ein spartanisches Leben zu führen und dann irgendwann wegen ausbleibender Materiallieferungen zu krepieren.

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Seraphiel0 
Fragesteller
 12.11.2023, 19:44
@Tutmosis

Oh, das er es ernst meint glaube ich auch. Nur eben auf eine kapitalistisch-dystopische Art.

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Tutmosis  12.11.2023, 19:47
@Seraphiel0

Wenn er erst mal dort sein sollte, wird er nur noch sehr eingeschränkte Eingriffsmöglichkeiten in sein Firmenimperuim haben. Warten wir es ab. Auch er verbrennt in dem Feuer, das wir Zeit nennen. Wenn er noch hin will, bevor er zu alt dafür wird, muss er sich sputen.

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