Praktische Erfahrung bei Big4?
Hey zusammen,
ich studiere BWL und denke aktuell darüber nach, ein Praktikum bei den Big Four (PwC, Deloitte, KPMG, EY) zu machen. Ich höre von vielen, dass das eine super Chance ist, um später übernommen zu werden – aber bei einer Karrieremesse an meiner Uni wurde mir da ein bisschen der Wind aus den Segeln genommen. 😅
Ich hatte so naiv gefragt, wie hoch denn das Einstiegsgehalt bei den Big Four ist. In meinem Kopf dachte ich: „Bestimmt so 80–90k“. Als ich das nannte, wurde laut gelacht und mir gesagt, dass es eher 50k, maximal 55k sind – und das vor Steuern. Das hat mich schon überrascht.
Daher meine Fragen an euch:
- Ist es sinnvoll, ein Praktikum bei den Big Four zu machen, wenn man die Chance auf eine Übernahme nutzen möchte?
- Welche Erfahrungen habt ihr gemacht – speziell im Hinblick auf Gehalt und Arbeitsbedingungen?
- Wo lohnt es sich nach dem BWL-Studium wirklich hinzugehen, wenn einem das Gehalt wichtig ist?
- Und welche Spezialisierungen (z. B. IT, Controlling, Consulting) würdet ihr im BWL-Studium empfehlen, wenn man ein gutes Gehalt erzielen möchte?
Ich möchte auf keinen Fall jammern – ich finde nur, dass es echt wenig ist für den Aufwand. Deshalb suche ich Tipps von Leuten, die schon im Berufsleben stehen oder ähnliche Überlegungen hatten. Danke euch schonmal! 😊
1 Antwort
Nunja, dass die Big4 schlecht bezahlen ist halt kein Geheimnis, und gleichzeitig saugen die quasi alles auf was nicht "pur BWL" ist - zumindest bei uns nehmen die quasi jeden.
Die "80-90k" die du ansprichst bekommst du vielleicht bei einer Strategieberatung wie MC Kinsey, Roland Berger oder BCG, das machen die Big4 I.d.R. aber gar nicht.
Du kannst dir das so vorstellen, wenn ein Unternehmen diesbezüglich keine Kompetenz hat, dann stellt es eine Strategieberatung ein die dann einen "allgemeinen Plan" über die strategische Unternehmensausrichtung und die damit verbundene Umstrukturierung auf.
Wenn es um die Umsetzung geht sind die schon wieder weg, und das machen dann die Beratungen von Deloitte, KPMG und co. - letzten Endes sind daher die Stundensätze auch so wie sie sind, und du setzt häufig mehr das um was jemand anderes vorgegeben hat.
Ich selbst finde nicht, dass es sonderlich erstrebenswert ist nach dem Studium bei den Big4 zu arbeiten. Nicht zuletzt weil die Bezahlung nur mäßig ansteigt.
Auch wie früher dass man quasi einen "Festen Karrierepfad" hatte um irgendwann mal auf die Partner Position Hinzuarbeiten ist heute quasi kaum mehr planbar - es gibt Leute die sind bei den Big4 20 Jahre plus als "senior associate" angestellt, und verdienen nie mehr als 60-80k - und von denen gibt es ziemlich viele.
Da aktuell viele Unternehmen jedoch nicht mehr Einstellen (die big4 gehören zum Teil auch dazu), sehen es viele als "eine Möglichkeit doch noch was zu finden" - aber auch da hat man es als BWL Student deutlich schwieriger, weil der Studiengang halt so enorm überlaufen ist.
Ich sag's daher mal so; Als Praktikant am Anfang des Studiums kann das schon sinnvoll sein, da du eigentlich nix brauchst als "halbwegs" vernünftige Noten, und gefühlt hat jeder mal im Lebenslauf ne Big4 Position, und sobald man mal ein Praktikum hat, kann man sich auch bei Unternehmen bewerben die Bewerber ohne Arbeitserfahrung pauschal ablehnen.
Übernommen werden und dauerhaft dort arbeiten - nun, das finde ich nicht wirklich attraktiv.