Physik Klausur schreiben?
Hallo liebe gutefrage Nutzer und Nutzerinnen!
Ich studiere nun seit einem Semester Chemie und muss dementsprechend auch das Modul Physik belegen. Wie es den meisten frischen Studenten ergeht, fällt einem leider erst nach der Klausurenphase auf, dass die Hochschule oder Uni etwas anders gestrickt ist, als das Abitur, für das manche Schüler, darunter auch ich, so gut wie gar nicht lernen und mit einem Akzeptablen oder sogar besseren Durchschnitt rausgehen.
So erging es auch mir und ich habe die Physik Klausur bedauerlicherweise nicht bestanden. Nun liegt das Problem darin, dass ich festgestellt habe, dass meine Schwächen in diesem Fach gar nicht unbedingt darin liegen, die Aufgaben an sich zu bearbeiten und gelernte Formeln anzuwenden (auch wenn das manchmal auch ein Problem darstellt). Sondern eher darin die Aufgaben die gestellt werden zu verstehen. Denn oft ist es so, dass ich bei einer Aufgabe nicht weiß, wie ich diese angehen soll und mit welchen "Konzepten" beziehungsweise Formeln welches Themengebiets ich näher zur Lösung komme.
Es ist nicht so, als würde ich denken, dass man bei einer Aufgabe der Kinematik, plötzlich Formeln aus der Elektrizitätslehre braucht. Jedoch habe ich, wenn wir die folgende Aufgabe als Beispiel nehmen, das Problem, dass ich denke, man müsste mit Formeln, die das Federpendel beschreiben rechnen, obwohl es reicht, wenn man sich die Energieerhaltung zu Nutze macht.
Eine 10 g schwere Kugel wird durch eine um s = 5 cm vorgespannte Feder mit D = 100 N/cm senkrecht nach oben geschossen. Wie schnell ist die Kugel beim Abschuss? Welche maximale Höhe erreicht sie? Mit welcher Geschwindigkeit trifft sie auf dem Boden auf? (für runde Zahlenwerte nehmen sie g = 10 m/s2 an).
Meine konkrete Frage ist nun, wie ich mein Textverständnis, was Aufgabenstellungen angeht, verbessern kann, damit ich nicht mehr 15 Minuten vor solchen Aufgaben sitze und versuche etwas mit Formeln zusammenzuschustern, womit man sowieso auf kein Ergebnis kommt?
Ich bedanke mich schonmal im Voraus für die Antworten und wünsche allen einen schönen Sonntag!
5 Antworten
Man sollte die Übungsaufgaben durcharbeiten und sich die Aufgaben der Klausuren früherer Semester anschauen, um zu verstehen welcher Aufgabentypus drankommt. Die neuen Aufgaben werden sicher nicht exakt wie in den Übungen oder aus dem Vorjahr sein (deswegen keine Aufgaben auswendig lernen!), aber alte Aufgaben bieten meistens eine gute Orientierung dafür, worauf es z. B. bei einer Textaufgabe ankommt und worauf nicht.
Wenn zu den Übungsaufgaben ein Seminar angeboten wird, sollte man auch dieses mitnehmen. Der Dozent stellt dort i.d.R. eine Musterlösung vor und gegen Ende des Semesters wird in einer Fragestunde meistens auch besprochen, welche Schwerpunkte bei der anstehenden Klausur besonders wichtig sind.
Das ist weder Fadenpendel, noch Federpendel, sondern senkrechter Wurf. Das kann man mit dem Energieerhaltungssatz oder den Formeln für beschleunigte Bewegung lösen (langwieriger).
Ja, Uni ist nicht wie Schule und auch nicht so nachsichtig...
Man besorgt sich eine Sammlung der Klausuren der Vorjahre und arbeitet diese mit Kommilitonen durch. Das schult und ist kommunikativ.
Zu deinem Beispiel: Wieso sollte es um ein Fadenpendel gehen ("gespannte Feder")? Und Energieerhaltung ist bei vielen Aufgaben hilfreich.
Da hat sich wohl ein Fehler in meine Frage eingeschlichen. Ich wollte eigentlich Federpendel schreiben.
In einem Physikkurs wird eine gewisse Menge an Kernwissen vermittelt. In Physik 1 war das z.B. Energieerhaltung, Rotationen, Starre Körper etc. Alles andere ist meist nur Anwendung dieser Gebiete. Du solltest also alle diese Schwerpunkte deines Kurses kennen und durch Übungsaufgaben lernen, eine Aufgabe diesen zu zuordnen. Alle Aufgaben lassen sich so einordnen und dann nach einen gewissen Schema berechnen. Im Grunde hilft nur Üben.
Da muss man Erfahrung für bekommen, indem man bspw. viele Aks rechnet. Dann kommt man viel schneller auf richtige Ansätze.