Pferd vertraut nur mir?
Hey, meine 3 jährige Stute vertraut nur mir... sie lässt sich nur von mir die Hufe anheben, bei anderen tritt sie aus... das geht aber so nicht, ich weiß nicht was ich da noch machen soll.
Ich will sie nicht jedesmal sedieren wenn der Hufschmied kommt.
Ich muss dazu sagen das sie schlechte Erfahrungen gemacht hat und Menschen gegenüber generell eher misstrauisch ist nur bei mir eben nicht.
Wir haben das schon mit anderen Versucht und auch mit Trainer.
Liebe Grüße
6 Antworten
Geduld ist das Zauberwort in jeder Situation mit dem Pferd. Geduld und Routine.
Das Pferd muss ja erst mal lernen, das andere Menschen okay sind, egal was sie tun (Schmied, Koppelservice, andere Einsteller, etc.) Also bitte deinen Schmied doch erst mal um "Kontaktaufnahme". Soll der das Pferd doch erst mal streicheln und gleich wieder weg gehen (um zB was aus dem Auto zu holen), beim Wiederkommen das Tier kurz streicheln, reden, weiter gehen.
Kannst du übrigens auch Prima mit random anderen Leuten üben.
"Fremder Mensch" hingehen, kurz interagieren, das Tier bleibt cool, weiter gehen. Diese "zufälligen" Begegnungen kannst du dann ausweiten in kurzes Streicheln, weiter gehen... Huf anheben, absetzen, weg gehen.
Mach Mini-Schritte, aber so kannst du sicher sein, dass du das Pferd nicht überforderst. Das ganze Manöver kann durchaus auch mal mehrere Monate dauern.
Irgendwann können auch andere Leute das Pferd aufheben und die Hufe machen.
Du bleibst dabei aber immer an der Seite des Pferdes, strahle Ruhe und Sicherheit aus und lobe sofort, wenn es auch nur im Ansatz was zu loben gibt (in deinem Fall sogar schon, wenn das Tier einfach nur steht und existiert - kein Drama ist ein Grund zur Freude!)
Als erstes den Dienstleister den Ambach entlohnen. Wenn man das weiß macht man halt nur einen Termin an dem Tag.
Dann hat man auch alle Zeit der Welt. Wir schicken durchaus unseren Altmeister und Gesellen zu solchen Pferden. Beide sind erfahren, unaufgeregt und sichern sich gegenseitig ab. Wenn nötig beenden die beiden aber auch den Streit. Allein durchs Lösungsorientierte arbeiten.
Weiterhin mit dem Trainer arbeiten.
Meiner war auch so und es hat Jahre gedauert. Beim Schmied kannst du selbst aufhalten.
wobei ich mich frage, was ein schmied an einem dreijährigen pferd zu suchen hat.
ausserdem muss zur bearbeitung ja ganz anders aufgehoben werden, als zur sohlenkontrolle (auskratzen muss man ja bei dreijährigen noch nicht viel) - und da hat das hotti noch nicht das gleichgewicht für und hat angst, dass es umfällt. logisch, dass es ein bisschen spackt.
da ist ein trainer wirklich das einzig richtige.
In so einer Situation sind geduldige Schmiede / Tierärzte / ... goldwert. Solche, die dich vielleicht als letzten Termin oder mit entsprechendem Puffer einplanen. Wenn du richtig viel Glück hast, verlangen sie dafür nichtmal extra Kosten (mein Hufpfleger machte das nebenberuflich und eher aus Leidenschaft, für den war das kein Problem). Und dann mit denen üben.
Entweder es läuft so, dass es genau mit diesen Personen dann klappt, und du hast ein Pferd, das dir, dem Tierarzt und dem Hufpfleger vertraut. Oder es ist generell fremden Menschen gegenüber skeptisch, kann das aber irgendwann allgemein ablegen. Dann kannst du auch einfach mit anderen fremden Menschen (zum Beispiel Miteinsteller) üben.
Das training kann Jahre dauern.