Pferd extre steif, lässt sich kaum stellen/biegen
Also wir haben einige Problem mit unserer Freibergerstute. Wir haben sie jetzt seit ca. einem Jahr. Davor stand sie eineinhalb Jahre, sie ist 12. Sie ist sehr brav (man könnte beinahe sagen zu brav) und im Genick extrem steif. Man kann sie nach intensivsten Übungen (3/4 Stunde, schlangenlienen, Volten, Zirkel, Seitengänge, Übergänge etc.) nicht stellen oder biegen sie macht zwar die Übungen brav mit, aber sie ist wie ein Stock. Ihr Kopf ist entweder gerade oder nach aussen gerichtet, manchmal hat sie schon beinahe sowas wie ein s im Hals, egal ob Longe oder Reiten. Wir nehmen auch Unterricht, aber es wird und wird nicht besser, auch die Physiotherapeutin war schon da. Auch hat sie extreme Probleme mit dem gesetzten Galoppieren und wenn man nicht aufpasst fällt sie sofort aus. Auch unsere Trainerin hats schon versucht, aber selbst sie bekam sie nicht locker, durch ihre Steifheit geht sie auch nur sehhhr schwer an den Zügel (ist ja logisch) und es ist wirklich sehr anstrengend mit ihr wenigstens einen runden Zirkel zu reiten. Hat jemand Tipps, was wir versuchen könnten? Übungen etc? Danke im Vorraus.
8 Antworten
Zunächst muß die Ursache gefunden werden. Es gibt immer eine Ursache. Man muß nur fachkundig genug suchen. Ein sehr guter Physiotherapeut kann da durchaus helfen - eine Therapeutin die da irgend etwas "einrenkt" verdient den Namen "Physiotherapeutin" nicht. (siehe auch Buch von Tanja Richter: "Illusion Pferdeosteopathie". Dort wird dieser ganze Einrenker-Unsinn beschrieben, aber auch handfeste und nachgewiesene Therapiemethoden vorgestellt. Und, mit verlaub, wenn jemand meint daß nur mit Ausbindern korrekt longiert werden kann - da würde ich mir aber schnellstens einen wirklich kompetenten Ratgeber suchen... Das hilft Dir natürlich alles nicht weiter. Wenn man evtl. vorhandene reiterliche Probleme außer Acht läßt brauchst Du eine fundierte Diagnostik (Pferd, Reiter, Sattel etc....alles!) und daraus folgend eine otptimalen Behandlungsplan von einem wirklich guten Therapeuten (das macht die Sache leider nicht einfacher....). Frage herum, schaue z.B auf www.ipp-pferdephysio.de oder frage auch Deinen Tierarzt. Gute Physiotherapeuten arbeiten oft mit Tierärzten Hand in Hand.
Ich würde zu einem Tierarzt raten, der sich auf manuelle Therapie spezialisiert hat, denn der hat nicht nur die Physiotherapieausbildung (die hatte auch eine Frau, die bei meinem Pferd, als es mir noch nicht gehörte, viel Unfug angestellt hat), sondern auch meist Osteopathie- , Tierheilpraktik-, Chirotherapie-, Akupunktur und noch viel mehr Zusatzausbildungen. Viele spezialisieren sich auch auf manuelle Therapie und Zähne gleichzeitig, weil der Zusammenhang oft gegeben ist und die haben dazu auch noch ein komplettes Tierarztstudium bis hin zum Facharzt, den sie oft vor den ganzen Zusatzausbildungen im Klinikbetrieb haben. Das sind also die am weitesten ausgebildeten Pferdegesundheitsspezialisten, die man finden kann.
Aufgrund der Erfahrungen mit meinem Pferd, wo die gutmeinende Physiotherapeutin die Schäden eher verschlimmert hatte, würde ich mit dem Pferd so gar nicht arbeiten, bestenfalls Freiarbeit und am langen, besser noch hingegebenen Zügel im Gelände auf geraden Wegen bummeln gehen, bevor so ein Tierarzt dran war. So dass das Pferd seine Wirbelsäule so frei wie möglich hat. Es ist zu kritisch, dass man es verschlimmert.
Von der Sache mit dem "mit Pferden sprechen" halte ich gar nichts. Für die 70 Euro bekommst fast den Tierarzt (meine Tierärztin verlangt für den Erstbesuch 90) und was soll das Foto? Da kann ich eines machen, das mit hängendem Kopf im Stall aufgenommen wurde, wo er grade pennt und angenervt ist von den Kumpels, die ihn vielleicht grade stören oder ich kann eines machen, wo er sich präsentiert, weil er den Hengst daneben als Konkurrenz sieht, mit hellwachen Augen. Ein einziges Foto sagt über ein Tier null aus und dass Pferde mit uns kommunizieren, auf manches heftiger, auf anderes gar nicht reagieren, z.B. Berührungen, ist uns als Pferdebesitzer hoffentlich allen klar und dass das mit Kitzligkeit (vielleicht zur Zeit nervös), Vorgeschichte (nein, nicht an die Stelle fassen, da hab ich mal schlechte Erfahrungen gemacht) und sonst was zusammenhängen kann, wissen wir alle und da kann ich Dir auch über jedes Pferd ein paar Seiten aufschreiben, die Du bestimmt als mehr oder weniger "passend" einordnest und ich würde sagen, je länger ich mit verschiedenen Pferdetypen umgehe, desto mehr passendes schreibe ich auf. Aber 70 Euro für die "Qualifikation Ich hab schon mal gesehen, wie ein Pferd aussieht, das von was genervt ist" ... ich weiß nicht, das Geld investiere ich lieber sinnvoll, zumal definitiv ein biomechanischer Schaden vorliegt, der hoffentlich noch behebbar ist. Je länger man wartet, desto schwieriger wird die Behebung solcher Schäden übrigens.
Wann war denn das letzte mal ein Zahnartzt für das Pferd da? Bei meinem war es ähnlich, als dann die Zähne gemacht waren war er total locker, und ich würde eine Physiotherapeutin bestellen, vielleicht ist das Pferd verspannt (kann verschiedene Gründe habn)? Lg
Zahnarzt war erst vor ein paar Wochen da und Physiotherapheutin, wie ich oben geschrieben habe, war auch schon da. Hat da auch irgendwas wieder eingerenkt etc. Hat aber kaum was gebracht...
Ihr habt das Pferd ja bereits ein ganzes Jahr... seid ihr denn noch nicht auf die Idee gekommen, daß das Tier evtl. krank ist, zumal es ja vorher nicht umsonst 1,5 Jahre gestanden haben wird??
Man kann ja nur bei einem gesunden Pferd mit Dressur etwas erreichen.
Okay, aber das Pferd besteht ja nicht nur aus dem Darm - Pferde, die im Genick nicht nachgeben können Veränderungen am Sklelett haben, das kann man nur röntgenologisch bzw. szintigraphisch klären; ein Physiotherapeut ist da herzlich unterqualifiziert.
Ja das haben wir schon alles vom Tierarzt in der Klinik abklären lassen. Sie ist gesund, mit Kerngesund habe ich nicht die Koliken gemeint, die jedoch eigentlich auch völlig weg sind.
Ich fasse zusammen, das Pferd ist kerngesund, läßt sich nicht stellen/biegen... dann liegt es höchstwahrscheinlich an der mangelhaften Ausbildung des Pferdes sowie an Deinen Reitkünsten.
Kannst Du longieren? Richtig (ausgebunden) meine ich?
Ja kann ich, ausgebunden, mit doppellonge etc. (habs mir natürlich auch zeigen lassen) Definitiv liegt es nicht an meinen "Reitkünsten", denn auch andere Reiter (reitlehrer, etc.) bekommen es einfach nicht hin. Von ihrer Ausbildung wissen wir nicht allzuviel, nur dass sie an der Kutsch gegangen ist, auch war sie früher Zuchtstute, falls das wichtig ist.
Nun sehe ich klarer, dieses Pferd ist sein Leben lang bloß seinem Kopf hinterhergelaufen bzw. hat jahrelang gar nichts getan. Da wirst Du eine kleine Ewigkeit brauchen, um da noch etwas zu erreichen bei dem Alter.
Da mußt Du arbeiten, wie mit einer Remonte. Longiere die erst einmal locker ausgebunden und baue erst einmal ein wenig Muskulatur auf.
Viel Glück.
Vermutlich duch Hilfszügel oder eine zu harte Hand, die schaffen es perfekt, Muskelverspannungen zu erzeugen und das Pferd kaputt zu machen. Durch die freie Bodenarbeit nach Sabine Birmann kann man soche armen Pferde wieder hinkriegen. Wenn man sich nur ein bißchen mit Anatomie und Physionomie auskennt, weiß man, wie man mit den ganzen für den Reitsport entwickelten Fesselungen unendlich viele Schäden anrichten kann.
Hilszügel/ausbinder hat sie nicht und harte Hand, nein wir reiten sie auch oft eine ganze stunde am Langen hingegebenen Zügel, oder nur mit Halsring/Gebisloser trense etc.
Sie stand weil sie Kolikpferd ist/war und bei ihr ein sehr komplizeirter eingriff vorgenommen wurde um die Koliken endlich in den Griff zu bekommen, ausserdem hatte die Besitzerin Angst sie nach dem 3/4 Jahr stehen wieder zu reiten und so wurden daraus 1 1/2 Jahre. Das mit der Krankheit ist schon lange ausgeschlossen, sie ist kerngesund.