Persönliche Probleme mit eigener Familie, wie Abgrenzen?
Hallo ihr lieben Hobbypsychologen, ich brauch einen Rat.
Ich bin verheiratet, hab Kinder und wohne in einer Doppelhaushälfte Tür an Tür mit meiner Oma und meiner Tante die mit ihr im selben Haus wohnt,
Mein Cousin hat jetzt auch ein Kind bekommen, das ähnlich alt ist wie meine Jüngste (1,5 Jahre Abstand)
Jetzt passt meine Tante halt immer auf ihren Enkel auf.
Zuvor war es so, wenn ich gesagt hab Kind sollte dies oder das nicht essen oder kein fernsehen oder keine Handyvideos schauen oder kein Kaffee oder Cola trinken oder man sollte mal die gefährlichen Tabletten oder Putzmittel wegräumen, wenn da oft Kinder sind, dann wurde das immer belächelt. Ich wurde da nicht für voll genommen.
Der O-Ton war dann immer “wenn ich dahin zu Besuch komm, dann hab ich denen nicht vorzuschreiben wann sie fernsehen dürfen und wo sie ihre Tabletten und Putzmittel lagern. Ok. Ihr Haus ihre Regeln. Hab ich akzeptiert, obwohl ja mein Kind, aber ok, bin nicht streitsüchtig.
(Dazu sei gesagt, ich seh auch Vieles gar nicht so arg eng, ich hab mich an die Empfehlungen gehalten, aber selber hat das Kind bei mir auch mal Eis gegessen oder Bobo geschaut. Deshalb hab ich auch nie Druck gemacht bei der Family, weil ich dachte ok, wenn man da 2x die Woche rüber geht und die Oma füttert das Baby mit Chips und Keksen und es glotzt in die Flimmerkiste, wird es das auch überleben. Solange wir es bei uns hauptsächlich anders machen ist alles ok)
So weit, so gut. Jetzt kommt ja der Enkel von meiner Tante auch 2-3x in der Woche und jetzt gibts nichts Süßes für ihn, keine Kekse, kein Handy, Fernsehen wird aus gemacht sobald er kommt, weil die Eltern das nicht wollen (meiner Tochter haben sie immer Quetschies gegeben und Fruchtzwerge und Schokolade.
Aber nun ärgert es mich natürlich mega, dass man bei mir immer gesagt hat, dass ich mich nicht so anstellen soll und wir ja früher auch Zucker und Fernsehen hatten und auch noch leben und bei dem anderen Kind wird jetzt der ganze Haushalt umgekrempelt.
Ja, das andere ist der Enkel. Vermutlich wollen sie keinen Stress mit den Eltern. Aber dann denk ich wieder, mit mir geht man das Risiko ein. Ich bin auch mal ein viertel Jahr nicht hin, weil sie meiner Tochter ne Zeit lang echt viel Süßes gegen meinen Willen gegeben haben und ich mit dem Kind dann total Theater hatte.
Ich weiß nicht wie ich mich da abgrenzen soll. Nicht hin gehen will ich nicht, weil wir Tür an Tür wohnen und ich gar keinen Bock auf Familienstreit habe.
Aber das wird ja jetzt immer so weiter gehen, weil mein Kind älter ist und zuerst in die Situation kommt, etwas noch nicht zu dürfen.
Ich will mich nicht ärgern, wie kann ich mich abgrenzen? Hat jemand eine Idee?
4 Antworten
Wenn alle Bemühungen, wie Gespräche, Zuwendungen, Verständnis usw fehl geschlagen haben, es akzeptieren. Sich trennen, aber die Tür offen halten.
Naja als erstes solltest du dir die Frage stellen ob dein Kind die ganzen Sachen dort nur bekommen hat, weil du es zu streng erzogen hast und es von dir keine Süßigkeiten bekommen hat. Vielleicht wusste die Oma das ihr anderes Enkelkind schon Zuhause alles bekommt und gibt ihm deswegen nichts mehr 🤷🏼 Es ist ne schwierige Situation aber das sind eben die Sachen mit denen Mann rechnen muss wenn man mit seiner Familie zusammen lebt. Ich denke mal umziehen ist für dich keine Option ich weiß auch nicht ob du die Sachen ein bisschen zu persönlich nimmst aber vielleicht kannst du einfach drauf achten das dein Kind nicht so oft rüber geht und nur mit dir zusammen
Steht ja im Text, dass wir eben nie total streng waren. Wir haben uns an die grundlegenden Empfehlungen gehalten und wenn das Kind krank ist darf es auch fernsehen oder durfte an Geburtstagen Kuchen essen und wenn wir Eis gegessen haben, hat es probiert. Aber wir haben unser Kind damit nicht vollgestopft. Bei der Familie wurde sie damit halt immer beruhigt. Und ich geh ja nur noch 1x pro Woche hin, sie hatten sie eine Zeit lang regelmäßig und als sie sich an gar keine “Regeln” gehalten haben, hab ich das kommentarlos reduziert und behauptet, dass wir weniger kommen, weil das Kind nun in die Kita ging.
Und der Sohn von meinem Cousin bekommt das alles von Haus aus nicht.
Abgrenzen geht nur, wenn du unmissverständlich deine Grenzen zeigst.
Deine Tochter (wie alt überhaupt?) wird eines Tages alleine - und vielleicht ohne deine Erlaubnis dorthin gehen.
Bis dahin sollte sie ein gesundes Selbstvertrauen haben, dass sie ebenfalls ihre eigenen Grenzen benennen kann.
Was die Sache mit den Medikamenten anbelangt, würde ich ganz lapidar fragen, ob sie mit möglichen Folgen leben könnten.
Gewissen Leuten ist nicht bewusst, dass ein paar wenige Handgriffe, zu viele Neins vermeiden und die Umgebung kindersicher macht.
Danke für deine konstruktive Antwort. Ich habe immer meine Grenzen benannt, aber es wurde ignoriert und da man sagte “wenn man zu uns kommt, kann man uns nicht sagen wie wir leben sollen” war das für mich auch plausibel. Wenn bei Oma halt der Fernseher läuft beim Essen, dann muss ich damit leben oder nicht hin gehen. War dann ok für mich. Aber da es jetzt anders gemacht wird, bei allem, ärgere ich mich.
Jetzt ist sie 2,5 mir gehts auch nicht darum, dass man bei ihr jetzt alles noch so macht wie mit 1 Jahr, sondern darum, dass es mich nervt, dass man da jetzt so unterschiedlich agiert. Als ob man es sich mit den anderen nicht verscherzen will, aber mit uns ist es egal.
Es ist deren Entscheidung, wem sie ihre Sympathien zukommen lassen.
Sie sehen das andere Kind wohl nicht so oft wie deins.
Da wird halt anders gehandelt.
Nein im Gegenteil, sie sehen meins nur dienstags. Ist mir schon bewusst, dass die Sympathie auf der anderen Seite liegt, dass ist schon seit 32 Jahren so. Aber bisher habe ich nicht gelernt, wie ich es schaffe, dass mir das am Allerwertesten vorbei geht, sondern es verletzt mich nach wie vor.
Nur du kannst diese Gedanken umändern.
Das dauert allerdings.
Schreibe auf, was dich daran hindert, es zu ändern.
Suche nach versteckten Glaubenssätzen, die dir in deiner Kindheit eingepflanzt wurden.
Schau nach Menschen, die dich nehmen, wie du bist.
Kind einfach nicht mehr zur Tante oder zur Oma lassen.
Mache ich ja bereits, aber wir gehen momentan 1x die Woche zu Besuch, dem Frieden wegen. Geh ich nicht mehr hin, bin ich wieder die Beleidigte und verwehre dem Kind den Kontakt. So wurde es mal gesagt, als wir 4 Monate nicht mehr hin sind.
Reden lassen - du weißt es besser.
In so einem Fall ist diese Doppelhaushälfte eher schlecht für deinen Seelenfrieden.
Aber wohl finanziell gesehen nicht so einfach zu ändern.
Danke für deinen konstruktiven Kommentar. Aus irgendeinem Grund fällt mir das einfach schwer.