Patchwork-Family - Wie denkt ihr über folgende Situation?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich finde es gut, dass du nicht nur die materiellen Bedürfnisse des Kindes im Blick hast (die scheinen ja das geringere Problem zu sein, eigenes Zimmer ist ja bereits vorhanden, und beim Wechsel des ständigen Aufenthaltsortes wäre der Kindsvater unterhaltspflichtig), sondern auch um seine sonstigen Bedürfnisse.

Hierbei solltet ihr Bedenken, dass auch ein (Fast-)Teenager einen nicht unerheblichen Teil seiner Zeit mit Schulbesuch und Lernen/Hausaufgaben verbringt, so dass das Delta zu Eurer 50-Srtunden-Woche gar nicht so groß sein dürfte. Es stellt sich damit eher die Frage, wie sich Eure jeweiligen Ablaufpläne synchronisieren lassen, so dass ihr gemeinsam Zeit verbringen könnt. Vielleicht lässt sich das Kind ja auch davon überzeugen, sich in angemessenem Umfang an der Hausarbeit zu beteiligen, so dass mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten bleibt.

Von teuren Hobbies oder Unternehmungen hast du nichts geschrieben, so dass wohl die gemeinsame Freizeit der entscheidende Faktor bei der Realisierung der Wünsche des Kindes wäre. Hier gilt für mich: Qualität geht vor Quantität. Wenn ihr wenig Zeit gemeinsam habt, versucht nicht nur einfach vor dem Fernseher zu sitzen, sondern die Zeit tatsächlich gemeinsam zu verbringen.

Erfahrungsgemäß lässt das Bedürfnis von Kindern, Zeit mit seinen Eltern zu verbringen, mit zunehmendem Alter ja deutlich nach; insofern könnte das Problem gar nicht mehr so groß sein, wenn das Kind ins Teenyalter kommt. Außerdem erwartet man bei einem Besuch bei den Eltern mehr Aufmerksamkeit als wenn man dauerhaft Mitglied des Haushalts ist.

Überlege Dir mit deiner Frau ein realistisches Szenario für Euren gemeinsamen Alltag, dann könnt ihr ein ehrliches Gespräch mit dem Kind führen, damit es nicht mit falschen Erwartungen zu euch kommt und enttäuscht wird. Dafür scheint es mir alt genug. Vermeidet aber auch, dass das Kind den Eindruck erhält, der Vater will es loswerden, und die Mutter wollte es nicht aufnehmen. Das könnte für das Kind sehr belastend sein.

frostfeuer85 
Fragesteller
 22.06.2021, 14:45

Danke, das sind gute Anregungen, die ich so beherzigen werde!

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ich meine dazu, dass ich erst mal die mutter fragen würde, was sie in der situation gern tun würde.

als neuer partner ist man zwar mitbetroffen. aber ich finde, dass man als neuer partner die entscheidung der mutter unterstützen sollte. schließlich ist die beziehung zwischen eltern und kleinen kinder eigentlich die wichtigste.

trotzdem kann der vater nicht einseitig die bisherige vereinbarung ändern. und meines wissens kann jemand, der das sorgerecht hat, dies nicht plötzlich auf den ehemaligen partner abschieben. was der kindsvater jetzt möchte, ist nicht ausschlaggebend. er hat die konsequenzen seiner früheren entscheidung zu tragen.

wichtig finde ich: einen kredit kann man auch in kleineren raten abzahlen. ich würde mir grundsätzlich mal anschauen, wie lange der kredit läuft (mit sicherheit jahre, wenn nicht jahrzehnte), und überlegen, ob ich wirklich alles im leben verpassen möchte und wie sehr ich mich selber kaputt arbeiten möchte, nur damit ich einen kredit etwas schneller und günstiger abgezahlt habe.

und übrigens: ob du einen kommentar als hilfreich bewertest, darauf hat der schreiber keinen einfluss.

frostfeuer85 
Fragesteller
 22.06.2021, 12:06

Danke für deine Antwort, das hat mir in der Tat geholfen!

Beim Kredit ist das Problem, dass er bereits auf 35 Jahre läuft, also bis ich 70 bin... die Rate ist dementsprechend schon sehr gering. Aber wir sind keine Großverdiener.

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Ersteinmal: Mit dem Kind reden.

Und ihm auch erklären was es im falle wenn es bei euch wohnt erwarten kann.

Wie lange ist es derzeit bei euch? Immernoch gut die halbe woche?

Ist imgrunde eine verzwickte lage.

Wie wir da noch einem Kind eine erfüllende Zeit bereiten sollen, ist mir ein Rätsel.

Wird wohl schlichtweg nicht gehen bei dem Pensum was ihr derzeit habt.

frostfeuer85 
Fragesteller
 22.06.2021, 11:31

Derzeit ist es meist von Freitag bis Sonntag bei uns. Hinterher sind wir meist ziemlich ausgebrannt, weil wir uns mit dem Kind beschäftigt haben, anstatt uns von unserem Arbeitsalltag zu erholen. Außerdem vermisse ich meine anderen sozialen Kontakte (Freunde, Bekannte), die ich seit Monaten nicht gesehen habe.

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FouLou  22.06.2021, 11:38
@frostfeuer85

Könnte schwierig werden. Vorallem weil der ganze rattenschanz von Schulkram, ärzte, Hobbies des kindes etc. mit kommt für diesen zeitraum. Wenn das Kind von Freitag bis sonntag da war dann kann man denke ich eher davon ausgehen das diese sachen vom Vater erledigt worden sind.

Wenn ihr jetzt nicht gerade in einer gegen mit guten öffentlichen verkehsmitteln könnte das fehlen der mobilität problematisch sein.

Ansonsten verweise ich noch auf das was schokolinda gesagt hat. Das ganze wirkt auf mich so als hättet ihr den mund etwas zu voll genommen. Es ist vieleicht sinnvoll die generelle situation nocheinmal ehrlich zu betrachten und ggf. für alternativen zu sorgen. Vorallem in anbetracht dessen das bei der belastung eventuell ein Burnout nicht unbedingt unwarscheinlich ist auf dauer. Was dann zu einer argen bedrängniss führen kann.

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