Passt auf ein MSI B350M PRO-VDH ein Ryzen5 5600?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

Na wenn dein Ryzen 3 1200 weiterhin läuft, dann mach mal unter dem laufenden Prozessor ein BIOS/UEFI Update, auf die aktuellste (Beta) BIOS/UEFI Version. Dann kannst du den Ryzen 5 5600 einsetzen und dann sollte er auch funktionieren.

Was für RAM hast du dir denn gekauft? Ich frage deshalb, weil viele davon ausgehen, das der RAM einfach so nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen eingesetzt werden kann, besonders was die Speichergeschwindigkeit betrifft. Dabei werden aber wichtige Dinge nicht beachtet, die dann zu Problemen führen können.

Der Speichercontroller in dem Ryzen 5 5600 Prozessor ist, bei Bestückung mit einer Speicherbank pro Speicherkanal, für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM ausgelegt.

https://www.amd.com/en/product/11831

Max Memory Speed:
2x1R - DDR4-3200
2x2R - DDR4-3200
4x1R - DDR4-2933
4x2R - DDR4-2667
  • 2x (Dual Channel mit 2 RAM Module) 1R (Single Rank) - DDR4-3200 RAM Module
  • 2x (Dual Channel mit 2 RAM Module) 2R (Dual Rank) - DDR4-3200 RAM Module
  • 4x (Dual Channel mit 4 RAM Module) 1R (Single Rank) - DDR4-2933 RAM Module
  • 4x (Dual Channel mit 4 RAM Module) 2R (Dual Rank) - DDR4-2666 RAM Module

Für höhere Speichergeschwindigkeiten wird der Speichercontroller in dem Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss. Jedenfalls kann nicht vorab garantiert werden, das der Speichercontroller in diesem Prozessoren auch mit schnelleren RAM Modulen und aktiviertem XMP funktionieren wird. Das wird auch nirgendwo garantiert. Es wäre lediglich möglich, das der Prozessor damit läuft.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das sollte gerade bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist dabei nicht gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich Dual Rank RAM Modul so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Es ist eine falsche Vorstellung, das allein das Mainboard und die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft" oder wie das auch immer von Laien bzw. "Halbwissern" beschrieben wird. Das Ganze verhält sich ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Deswegen ist es auch der Speichercontroller, der auf die gewählte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder auf dem Mainboard noch im RAM, der steckt im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet oder einfach ignoriert.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das garantiert lediglich das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran. Außerdem muss das BIOS/UEFI die gewünschte Speichergeschwindigkeit auch einstellen können und diese Information findest du in den Mainboard Spezifikationen. Das ist es was dort geschrieben steht, mehr nicht.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.) oder (A-XMP OC MODE) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Das erreichen dieser Geschwindigkeiten ist abhängig von den individuellen Eingenschaften des eingesetzten Prozessors, also davon, wie hoch sich der Speichercontroller des eingesetzten Prozessors übertakten lässt. Dabei spielt es keine Rolle was das Mainboard, bzw. das BIOS/UEFI, alles einstellen kann oder was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht oder bis zu welcher Geschwindigkeit die RAM Module mitmachen könnten. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann is Essig.

https://de.msi.com/Motherboard/B350M-PRO-VDH/Specification

Es sieht allerdings so aus, als würde das BIOS/UEFI nur die Speichergeschwindigkeiten für bis zu DDR4-3200 RAM einstellen können. Wobei das + MHz anzeigt, das womöglich auch höhere Speichergeschwindigkeiten einstellbar sein könnten.

Da overclocking aber auch, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP overclocking RAM betreffen würde und den Prozessor. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren.

Wenn der Rechner instabil laufen sollte oder gar nicht mehr startet, nachdem das XMP von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP nicht, weil die Einstellungen durch das XMP zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsstest du die Speichergeschwindigkeit manuell einstellen und den RAM manuell übertakten.

Deshalb empfehle ich den RAM passend zu den Spezifikationen des Speichercontrollers auszuwählen, also passend zu den Prozessorspezifikationen.

mfG computertom

DatPatta187 
Fragesteller
 12.04.2023, 18:48

Danke auch dir, hab das Update gemacht und es wuppt alles. Bin mega Happy, denn ein neues Board hätte jetzt noch nen Monat warten müssen. 😂

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asdundab  12.04.2023, 18:51
"Für höhere Speichergeschwindigkeiten wird der Speichercontroller in dem Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss."

Ja, aber beim Ryzen 5 5600 sind mind. 3600 MHz in aller Regel kein Problem.

"Dabei verhält sich Dual Rank RAM Modul so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration."

Das stimmt so wiederrum nicht. Es ist zwar richtig, daß der RAM Controller durch Dual Rank Module insofern stärker "beansprucht" wird, als durch Single Rank Module; allerdings durch ein (1) Dual Rank Modul bei weitem nicht so stark wie durch zwei (2) Single Rank Module.

Und am Ende ist das ohnehin alles nicht so dramatisch da wenn die aktuelle XMP Konfig nicht bootbar ist das BIOS i.d.R. ohnehin XMP automatisch deaktiviert und das beste verfügbare JEDEC Profil läd, und damit läuft es ziemlich sicher, nur halt mit geringerem Takt.

Für den DAU also einfach das höchste XMP Profil ausprobieren, bei einem Ryzen 5 5600 klappt das ohnehin in 95 % der Fälle.
Dann kann man sich auch die Seitenlange Ausführung sparen, die er ohnehin nicht versteht.

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computertom  12.04.2023, 19:50
@asdundab
Ja, aber beim Ryzen 5 5600 sind mind. 3600 MHz in aller Regel kein Problem.

In aller Regel bedeutet noch lange nicht das gleiche wie garantiert. Die Funktion kann nicht vorab garantiert werden. So einfach ist das. Alle anderen Vorhersagen sind reiner Hokuspokus.

Ja, stimmt, ein Dual Rank RAM Modul belastet den Speichercontroller weniger, als zwei Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration. Aber darum ging es mir nicht, sondern ich wollte ein ungefähres Bild davon vermitteln, das man sich ein Dual Rank RAM Modul wie zwei Single Rank RAM Modulen in Channel Konfiguration vorstellen kann, um den Unterschied vereinfacht darzustellen.

Und am Ende ist das ohnehin alles nicht so dramatisch da wenn die aktuelle XMP Konfig nicht bootbar ist das BIOS i.d.R. ohnehin XMP automatisch deaktiviert und das beste verfügbare JEDEC Profil läd, und damit läuft es ziemlich sicher, nur halt mit geringerem Takt.
Für den DAU also einfach das höchste XMP Profil ausprobieren, bei einem Ryzen 5 5600 klappt das ohnehin in 95 % der Fälle.

Ob das BIOS/UEFI automatisch XMP deaktiviert oder nicht ist auch keine Regel (i.d.R), sondern das ist abhängig vom jeweiligen Mainboard. Wenn ein Boot Failure Guard im BIOS/UEFI vorhanden sein sollte, dann werden von diesem, nach meistens drei erfolglosen Startversuchen, overclocking Einstellungen zumindest temporär mit sicheren Werten überschrieben. Das gibt es aber nicht bei jedem Mainboard Hersteller. Ohne diese Funktion werden keine problematischen overclocking Einstellungen automatisch korrigiert und der DAU muss zusehen wie er sein PC wieder zum laufen bekommt, wenn seinen PC via XMP "unbrauchbar" gemacht haben sollte. Und ob das in 95% Prozent der Fälle so problemlos klappt, wie du sagst, das sei mal dahin gestellt. Meine Erfahrung sagt mir etwas anderes. 95% ist wohl eher ein kleines Eingeständnis, weil 100% nicht garantiert werden können, aber die Realität weicht wohl noch etwas mehr von den 95% ab.

Dann kann man sich auch die Seitenlange Ausführung sparen, die er ohnehin nicht versteht.

Das war nicht nur für den FS gedacht, sondern auch für alle anderen die das lesen möchten und vielleicht versteht ja auch der eine oder andere eine genaue und ausführliche Erklärung.

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Hi,

lt. MSI sollte das passend: https://www.msi.com/Motherboard/B350M-PRO-VDH/support#cpu

Bild zum Beitrag

Achte aber bitte darauf, dass ein Beta BIOS aufgespielt werden muss! Details kannst Du oben in der Seite finden.

Viel Spaß beim Upgrade

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 17 Jahre IT-Hase und Mitarbeiterschreck
 - (Prozessor, CPU, Mainboard)
DatPatta187 
Fragesteller
 12.04.2023, 18:30

Ja, habe gerade was dazu gefunden und gleich mal über MSI Bios Uptdate gezogen (Beta). Werde jetzt gleich nochmal alles auseinander bauen und hoffen. :D

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DatPatta187 
Fragesteller
 12.04.2023, 18:49

Et lääuft, jippie. 🤪😁

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