Partner distanziert sich nach Todesfall
Hey..
Mein Freund (19) hat vor kurzem seinen Vater verloren er ist am boden zerstört.. Er distanziert sich immer mehr, meldet sich nurnoch 1..2 mal am tag.. Will meine hilfe nicht annehmen, will mich mal sehen dann wieder nicht.. Möchte eher was mit einem guten freund der das selbe durchlebt hat machen.. Ich verstehe das alles aber habe unglaublich Angst das er vielleicht merkt das er an mir keinen halt hat und er mich garnicht mehr brauch.. Ich weiß nicht was ich tun kann ob ich weiter alles tun soll, Warten soll bis er auf mich zukommt.. Ich weiß nicht wie ich diese Distanz überwinden soll da ich ihn sonst jeden Tag gesehen habe immer bei ihm war.. Ich will helfen ich will da sein aber weiß einfach nicht wie.. Ich weiß auch nicht ob ich ihm überhaupt etwas bringe.. Ich habe angst das er schluss macht er irgendwann geht weil ihn nichts mehr hier hält.. Hat jemand Ratschläge war jemand in der selben Situation und kennt sich besser damit aus?.. Kann mir irgenjemand die Situation erklären das ich das alles besser verstehe mich besser hineinversetzen kann? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
6 Antworten
meldet sich nur noch 1..2 mal am tag
Das ist doch gut, er distanziert sich ja nicht komplett.
Er befindet sich gerade in einer Ausnahmesituation, bitte denke nicht, dass sein Verhalten etwas mit dir zu tun hat! Er klammert sich jetzt an seinen Freund weil der 1. auch ein Mann ist (und die unter sich anders miteinander umgehen) und 2. weil der weiß wie das ist, natürlich kann er mit ihm eher darüber reden als mit jemanden der das noch nicht erlebt hat. Für ihn ist dieser Freund die Person die er jetzt braucht. Nimm es also nicht persönlich, dass er mit dir (noch) nicht darüber reden will.
Sag ihm nur, dass du jederzeit für ihn da bist, lass ihm die Zeit die er braucht und warte bis er das Thema anspricht. Das alles hat nichts mit dir zu tun, er fokussiert sich jetzt auf sich und das ist gut so, er muss auf seine Weise trauern können um diesen schweren Verlust zu verarbeiten. Wenn er soweit ist wird er wieder auf dich zukommen.
Ich würde ihm sagen, dass du verstehst, dass seine Welt gerade aus den Fugen geraten ist und er jetzt Zeit für sich braucht. Du aber jederzeit für ihn da bist. Und dass er dir sagen kann, was er gerade braucht. Er müsse auch nicht reden wenn er nicht mag. Aber du gerne ein offenes Ohr für ihn hast.
Gib ihm Zeit, jeder trauert anders und manchmal weiss man selbst nicht was man braucht. Er meldet sich ja täglich bei dir. Er ist jetzt sehr mit sich beschäftigt, da bist du einfach gerade nicht Priorität. Ob er Hilfe von dir annehmen will ist alleine seine Entscheidung. Vielleicht kann er es momentan einfach auch nicht, was auch okay ist.
Wichtig, lasse ihm Zeit! Schreib ihm ruhig mal bei Bedarf kann er sich melden. Ein Tod verarbeitet jeder anders da sollte man Verständnis haben
Lass in erstmal inruhe weil er hat jetzt denn schmerz will einbisschen alleine sein weil das tut echt weh wenn man jemanden verloren hat gieb ihn zeit wenn er deine hilfe nicht annimmt dann lass es.
das ist eine sehr schwierige situation, für ihn und für dich auch.
als meine freundin ihren vater verloren hat, habe ich ihr immer halt geben können, zumindestens habe ich es versucht. mit ihrer mutter und der restlichen familie hatte ich ein wenig meine not, das passte nicht wirklich, aber allein mit ihr funktionierte es, weil sie sich auf unsere zweisamkeit fokussieren konnte.
anderthalb jahre später habe ich dann meine mutter verloren. für mich war es nicht nur der verlust dieser person, in diesem moment war auch meine familie zerstört, es gab nur noch meinen vater, der dann schnell wieder allein unterwegs war.
ich habe dann gemerkt, dass ich mich immer eher als teil meiner familie empfunden hatte, und nicht als teil eines paares. meine freundin war eher eine art zubehör, das ich mit in die familie gebracht habe. gemerkt habe ich das aber erst, als ich feststellen musste, dass das paar sein bei weitem nicht das ersetzen konnte, was ich bis dahin zuhause hatte.
ich habe damals mit ihr schluss gemacht, was für sie sehr schlimm war. im nachhinein wäre geduld vielleicht besser gewesen, aber ich war noch recht jung und konnte die nicht aufbringen.
solche schickalsschläge führen dazu, dass man sich in seiner existenz hinterfragt, man stellt fest, wer einem wieviel bedeutet. vater oder mutter wird niemand ersetzen können, man erträgt es vielleicht, wenn man selbst alt ist, aber wenn sie zu früh sterben, ist man mit so einem thema überfordert. das wird dein freund auch sein.
ich kann dir leider keine positiveren gedanken schicken, natürlich ist das eine private erfahrung und es muss bei dir nicht so sein, wie ich es geschrieben habe.
die tatsache aber, dass er lieber mit jemandem zusammen ist, der solche erfahrungen auch schon einmal hat machen müssen zeigt, dass er seine persönlichkeit noch nicht ungeteilt mit dir verbunden hat und jetzt merkt, dass es bereiche gibt, in denen du ihm keine stütze sein kannst.
gib ihm zeit, stelle keine forderungen. ich weiss, dass das sehr schwer ist, er wird in diesem zustand keine entscheidungen treffen wollen, die von tragweite sind. das wäre zb eine verlobung etc. also im grunde die vorbereitung einer neuen familie. vorher muss er erst das zerfallen seiner familie verdaut haben, und das wird eine weile dauern.
ich wünsche euch beiden jedenfalls, dass ihr durch diese krise kommt.