Opa (90 und hochgradig dement) soll ins Pflegeheim. Wer kann/darf dies veranlassen?
Hallo, Opa war schon in den letzten Jahren ziemlich starrsinnig und hatte gewisse geistige Ausfälle. Vor 1 Jahr wurde dann in einem Krankenhaus bei einer geriatrischen Beurteilung festgestellt: "MOCA=18 (bei < 26 = eingeschränkt kognitive Funktion)". Seitdem hatte sein Gedächtnis nochmals stark nachgelassen. Nun ist er nach einer OP vor ca. 3 Wochen noch dementer und verwirrter geworden. Lt. sozialem Dienst des Krankenhauses soll er in ein Heim. Darf der behandelnde Arzt dies veranlassen? Oder muss ich (einziger Angehöriger, habe Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht von Opa seit 2016) den Heimvertrag für ihn unterschreiben? Falls ich dies veranlasse und außerdem noch seine Wohnung auflöse, kann ich dann rechtlich belangt werden, wenn Opa wider erwarten wieder geistig fit werden sollte? Oder muss erst bei einem Betreuungsgericht mit medizinischen Unterlagen beantragt werden, dass Opa für unzurechnungsfähig und nicht mehr geschäftsfähig erklärt wird?
Ergänzung: Eigentlich habe ich überhaupt kein Interesse daran, für Opa Entscheidungen zu treffen, aber als einziger Angehöriger bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Ich will auch nichts haben von ihm, sondern wäre froh, wenn ich keinen Stress wegen ihm hätte. Wenn man den dementen und starrköpfigen Opa jetzt fragen würde, dann würde er sicherlich antworten, er will wieder nach Hause. Dort würde er dann aber vermutlich nur wenige Tage überleben. (Mit dem ambulanten Pflegedienst hat es schon vor seiner OP überhaupt nicht funktioniert)
7 Antworten
Hallo :)
Vielleicht magst Du Dich in einem Pflegeheim erkundigen. Vor allem, welche spezifischen Angebote es für Menschen mit Demenz gibt.
Denn auch hier kann es sein, dass dieser Personenkreis so mit Medikamenten zugedröhnt wird, weil sie vielleicht etwas *schwieriger* sind und dann auch nur wenige Tage überleben.
Bitte Versuche im Sinne Deines Opas zu handeln.
Zum Beispiel gibt es auch spezifische Angebote für diesen Personenkreis. Zum Teil mit einem Bauernhof angegliedert.
Vielleicht hier tatsächlich nach einer Einrichtung suchen, die antroposophisch eingegliedert ist.....
Bitte erkundige Dich!
Und in den Pflegeheimen direkt werden gewiss auch all Deine Fragen zum Ablauf beantwortet.
Alles Gute für Deinen Opa - und auch für Dich.
Und vonwegen, dass Du keinen Ärger möchtest: handle aus reinem Gewissen. Dann wird es keinen Ärger geben.
Danke für die ausführlichen Hinweise. Nach reinem Gewissen handle ich seit vielen Jahren. Und ich wäre sehr froh, wenn ein anderer mir die Entscheidungen und den Stress mit diesem Sturkopf abnehmen würde. Leider gibt es aber niemand anderen mehr. Dank kann ich von dem starrsinnigen Opa auch nicht erwarten. Falls er doch wider Erwarten mal klarer im Kopf werden sollte, kann ich mir gut vorstellen, dass er dann im Nachhinein alles besser weiß. Wie gesagt, ich kann nur verlieren bei der ganzen Geschichte.
Ja, Du hast doch alle Vollmachten. Erst mal Kurzzeitpflege und dann ein geeignetes Altenpflegeheim suchen. Unterschreiben kannst Du für Deinen Opa.
Mit der OP vor 3 Wochen habt Ihr natürlich bei Vollnarkose Eurem Opa einen Bärendienst erwiesen.
Ich wollte Dir nicht zu nahe treten. War nur so die erste Idee, ob noch notwendig.
Erkundigee Dichh beim Sozialdienst des Krankenhauses, wie Du vorgehen musst wegen dem Pflegeheim.
Die Wohnung wirst wohl Du auflösen müssen. Dafür kannst Du nicht rechtlich belangt werden.
Kann Dich gut verstehen. Keiner kümmert sich aber insbes. die Verwandschaft hat lauter gute Ratschläge. Mch was Du für richtig hältst, anders geht es nicht. Wenn er dement ist, wird er im Pflegeheim nicht alleine raus dürfen. Dann gibt es sowieso einen Gerichtsbeschluss dazu. Das veranlasst das Heim. Du hast damit die Verantwortung für das" ob Heim oder nicht" abgetreten. Kenne keinen Fall, bei dem das Vormundschaftsgericht gegen Ärzrerat entschieden hat
Wenn du die Betreuungs und vorsorgevollmacht hast, solltest du alles veranlassen.
demenz ist nicht heilbar
Ohne OP -die er selber wollte- wäre er schon tot. Er bekam kaum noch Luft wegen einer hochgradigen Aortenklappen-Stenose.