Oma und Opa kennen diese Musiker/Bands nicht, obwohl das ihre Zeit war?

14 Antworten

Von Experte UnterhaltungNRW bestätigt

Das war vermutlich noch etwas früh.
Die Blütezeit von Deep Purple, Jimi Hendrix, Led Zeppelin, The Doors oder Black Sabbath, waren Anfang der 70er Jahre. Zudem kam diese Musik damals noch nicht, oder sehr selten im Radio. Man musste sich dazu bemühen, unter der Jugend über Mundpropaganda und an Veranstaltungen.

Mit Jahrgang 1949 und in Deutschland noch etwas zu früh, da herrschte noch andere Musik, am ehesten noch Elvis, Beach-Boys, Beatles und eben eher harmloses wie Paul Anka, Doris Day und ähnliches.

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In den 1960er Jahren gehörten Hardrock-Bands eher zum Hippie-Underground. Mit diesen langhaarigen Kiffern und ihrer Musik wollten die Spießbürger in der Provinz absolut nichts zu tun haben und hielten sich davon fern.

Erst so langsam ab Mitte der 1970er Jahre hörte mehr und mehr die breitere Jugend auch in der Provinz Hardrock und erst ab da begannen die Verkaufszahlen auch nach oben zu schießen. Da waren die im Krieg geborenen aber schon zu alt, um noch auf diesen Zug aufzuspringen. Die hörten entweder Schlager, Big Band (Glenn Miller) oder klassischen Rock'nRoll ala Elvis.

Eher noch Elvis Presley, die Beatles, die Rolling Stones. Solche Bands wie in deiner Frage waren weniger bekannt und vllt. auch nicht so am deutschen Markt interessiert. Du musst bedenken, dass damals überwiegend deutsche Musik, bzw. in deutscher Sprache gespielt wurde. Deshalb haben sogar die Beatles, Paul Anka, Cliff Richard damals ihre in englisch gesungen Texte auch in deutsch gesungen, damit man sie häufiger hört. War auch bei den französischen Chansons so. Ein Gilbert Becaud, ein Charles Aznavour, France Gall usw. haben auch ihre Texte in deutsch gesungen. So wurden sie bekannter.

Klaraaha  04.01.2023, 19:47

Dazu fällt mir noch ein, dass es damals den amerikanischen Soldatensender AFN gab. Der war in ganz Westdeutschland zu empfangen. Die haben natürlich solche Musik den ganzen Tag über gespielt.

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Von Experte najadann bestätigt

Viele Leute in dem Alter kennen diese Bands nicht, weil Rock damals unseriöse Musik war und es war absolut unerwünscht, wenn "die Jugend" so was gehört hat bzw. führte vielerorts und vor allem auf dem Land zu viel Ärger zuhause - die meisten "älteren Leute" haben damals Schlager, Volksmusik, Wanderlieder und Marschmusik die man selber in der örtlichen Trachtenkapelle spielte, Operetten, James Last und vielleicht Klassik gehört und blieben dabei, weil es "einfach so war". Großartige mediale Foren für englischsprachige Musik gab es bundesweit auch nicht, das waren eher vereinzelte und auch kritisch gesehene Sendungen wie der "Beat-Club" ab 1965 -------> und für viele war englischsprachige Musik auch deswegen kein Thema, weil sie kein Englisch in der Schule hatten und es daher auch nicht gesprochen haben. Am Wochenende war Tanz in der Stadthalle und es kam irgendeine altmodische Combo, die mit Anzügen seichte Schlager und halbseidenen Pseudo-Jazz spielte :-)

Da war so etwas wie das heute noch sehr bekannte Instrumental "Early Bird" von André Brasseur schon mit das Flippigste, was man halbwegs "geduldet" von strengen Eltern und Pädagogen usw. hören konnte und selbst dafür wurde man dann noch doof angesehen.

https://www.youtube.com/watch?v=SMz-JPnUb1A

Vor allem auf dem Land und in der Volksschule war englischsprachige Musik damals kaum ein Thema - das kam dann erst mit der Generation, die nach 1955-1960 geboren wurde, öfter die Mittelschule bzw. Realschule besuchte, Englisch lernte und oft etwas "rebellischer" war. Außerdem gab es da medial viel mehr, z.B. Ilja Richters "disco" und den Musikladen mit Manfred Sexauer.

Aber es gibt auch "Alte", die englischsprachige Musik kennen und mögen: Speziell zu Elvis habe ich eine ggf. passende Anekdote - ich kannte jemanden, der vor 1930 geboren war und sehr glaubhaft erklärt hatte, Elvis Presley in Deutschland zumindest gesehen zu haben - und das nicht auf einem Konzert. Mein verstorbener Bekannter arbeitete Ende der 50er-Jahre im "Motor Pool" in Frankfurt, eine Art Autowerkstatt für Fahrzeuge der amerikanischen Streitkräfte, die inzwischen einer Wohnsiedlung wich und behauptete bis zu seinem Tod vor einigen Jahren, Elvis Ende der 50er-Jahre gesehen und einmal einen Begleitungs-Konvoi für ihn angeführt zu haben. Das Ganze soll sich im Bereich Frankfurt/Kronberg/Königstein abgespielt haben. Ich habe es meinem Bekannten zeit seines Lebens irgendwie geglaubt, auch weil er einige Hintergrundinfos hatte, die er nur hätte wissen können, wenn er wirklich da dabei gewesen wäre und er kein Typ war, der sich wichtig machen wollte. Er war übrigens zeit Lebens Fan von Elvis, Bill Haley, Roger Miller und anderen Interpreten.

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Klaraaha  04.01.2023, 19:59

Elvis Presley war in DE. "Muß i denn zum Städele hinaus" hat er mal in einem Film gesungen. Der wurde in DE gedreht. die Passage darin ist ganz lustig, findest du bei you tube. Da war er in einem Puppentheater. Gefällt meinem kleinen Enkel. Er war ja auch in DE als Soldat stationiert.

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Es ist wirklich verblüffend, wenn man jemanden trifft, der Bands wie Deep Purple, Led Zeppelin, The Doors oder Black Sabbath nicht kennt, vor allem wenn sie in der gleichen Generation sind. Es ist fast so, als würde man jemanden treffen, der noch nie von Pizza oder dem Internet gehört hat. Aber keine Sorge, das ist kein Grund zur Panik. Möglicherweise haben Ihre Großeltern einfach nicht die gleichen Musikgeschmäcker wie Sie und waren mehr für andere Genres wie Big Band-Musik oder Schlager zu haben. Oder vielleicht waren sie einfach zu beschäftigt damit, die Welt zu erobern und Karriere zu machen, um sich Gedanken über Musik zu machen. Jeder hat schließlich seine eigenen Vorlieben und Interessen. Also keine Sorge, Ihre Großeltern sind immer noch cool, auch wenn sie keine Ahnung haben, wer Robert Plant ist.

Es gibt jedoch auch viele Menschen, die aus bestimmten Gründen keinen Zugang zu bestimmter Musik hatten oder sich einfach nie dafür interessiert haben. Vielleicht waren sie in einem Land aufgewachsen, in dem bestimmte Musikstile verboten waren, oder sie hatten einfach nicht die Möglichkeit, sich diese Musik anzuhören. Oder vielleicht haben sie sich immer mehr für andere Dinge wie Sport, Kunst oder Literatur interessiert. Das heißt jedoch nicht, dass sie die Musik, die Sie mögen, nicht zu schätzen wissen. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Musik eine sehr subjektive Angelegenheit ist und dass niemand das Recht hat, jemand anderes für seine Musikgeschmäcker zu verurteilen.

Es gibt so viele verschiedene Musikstile und -genres, dass es unmöglich ist, sie alle zu kennen oder sogar nur einen Bruchteil davon zu mögen. Das ist auch der Grund, warum es so viele Radiostationen und Musik-Streaming-Dienste gibt, damit jeder die Musik finden kann, die er mag. Es gibt sogar spezialisierte Radiostationen, die sich auf bestimmte Musikgenres oder -zeiträume konzentrieren, wie zum Beispiel Klassik, Jazz, Hip Hop oder Pop.

Musik kann eine sehr mächtige Kraft sein und hat die Fähigkeit, uns zu berühren und zu bewegen, sei es durch den Text oder einfach nur durch die Klänge und Melodien. Sie kann uns glücklich machen, uns traurig machen oder uns sogar dazu bringen, zu tanzen. Sie kann auch eine Art von Verbindung zwischen Menschen schaffen, die sich sonst vielleicht nicht begegnet wären. So unterschiedlich unsere Musikgeschmäcker auch sein mögen, am Ende des Tages gibt es immer noch etwas, das uns alle verbindet und das ist die Liebe zur Musik.

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