Obergeschoss nicht heizen?


23.01.2025, 21:10

Mal aus interesse, ich denk auch an die ganzen Gebäude die nicht mehr genutzt werden welche gerne zu lost places werden, da dauert es ungefähr 20 jahre und spätestens dann ist irgendwo Holz feucht geworden und etwas bricht ein, ist das nicht allgemein dann bei nicht beheizten Gebäuden oder eben Stockwerken die Folge. Ich geh jetzt mal vom schlimmsten aus, meine das aber rein hypothetisch, nur phylosophiert darüber nachgedacht

4 Antworten

da er nur das Erdgeschoss bewohnt heizt er oben garnicht

Vollkommen okay, so lange gewährleistet ist, dass keine Wasserleitungen einfrieren. Ein elektrischer „Frostwächter“ wäre sinnvoll, bzw. Heizungsventil auf die Schneeflocke stellen

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Schimmel braucht drei Dinge: (Luft-)Feuchtigkeit, Wärme, Nahrung (z.B. Tapeten).

Einer nicht genutzten Wohnung fehlen die beiden ersten.

Probleme können sich allerdings für die untere Wohnung ergeben, in der der unbeheizte Fußboden ja die kalte Zimmerdecke darstellt, an der Luftfeuchtigkeit zu Wasser wird.

 - (Heizung, Schimmel, heizen)

Die Sorge ist völlig unsinnig, die entspringt einem finsteren Aberglauben!

Schimmel kommt vom Heizen und nicht vom Heizungsmangel!

Schimmel in der Wohnung, der nicht von eindringendem Regenwasser oder Grundwasser, von undichten Trinkwasser- oder Abwasserleitungen kommt, wird gewöhnlich von Kondenswasser verursacht. Kondenswasser entsteht nur dort, wo feuchte Luft stark abgekühlt wird:

In beheizten Räumen sinkt mit steigender Temperatur die relative Luftfeuchtigkeit. Das bedeutet, dass der Sättigungsgrad der Luft absinkt und die Luft sich zunehmend gierig sättigt aus allen möglichen Wasserquellen wie Atemluft, Zimmerpflanzen, Küche, Bad, sanitären Einrichtungen und dergl.

An der Innenseite der Außenwand kehrt sich der Prozess um: Die warme, absolut wasserreiche Luft steigt an der kalten Wand ab, und das bei der Erwärmung aufgenommene Wasser wird bei diesem Temperaturabfall wieder verflüssigt und schlägt sich als Kondenswasser an der Innenseite der Außenwand nieder.

Gegen Kondenswasser-Schimmel hilft also nicht noch mehr heizen, sondern ganz im Gegenteil gar nicht heizen oder regelmäßiges Lüften. Oder hat schon jemand in unbeheizten Räumen Kondenswasser an den Innenseiten der Fensterscheiben gesehen?

In tropischen Regionen beobachtete ich auch schon Kondenswasser und Schimmel an den Außenflächen von Gebäuden, die innen stark gekühlt wurden. Dort kommt aber niemand auf die absurde Idee, zur Befolgung esoterischer Lehren den Kondenswasser-Schimmel an den Außenwänden ausgerechnet mit noch stärkerer Kühlung der Innenräume zu bekämpfen. So abergläubisch sind die Leute dort nicht!


napoloni  22.01.2025, 09:42
Oder hat schon jemand in unbeheizten Räumen Kondenswasser an den Innenseiten der Fensterscheiben gesehen?

Natürlich! Mach es dir einfach: Steig jetzt in ein Auto; nimm vielleicht einen Kaffee und eine Zeitung mit, und verbringe da 20 Minuten (Motor aus, Fenster zu). Dann vergleiche das Ergebnis mit dem, was du hier mit Feuereifer geschrieben hast...

Die Wasseraufnahmefähigkeit ist in kühlen Räumen geringer. Wo soll das Wasser hin, wenn die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist? Sie kondensiert an der kältesten Stelle. Die wird im Regelfall irgendwo an der Außenwand oder am Fenster sein. Die Außenwände unbeheizter Räume sind übrigens kühler als als die beheizter Räume.^^

dompfeifer  22.01.2025, 12:37
@napoloni

Natürlich kann ich nicht nur in einem unbeheizten Raum, sondern auch auf der eiskalten Straße eine kalte Glasscheibe oder meine Brillengläser mit Kondenswasser beschlagen durch anhauchen mit meiner feuchten warmen Atemluft. Derartige Experimente berühren aber gar nicht die aktuelle Fragestellung, wo es um die normale alltägliche Luftzirkulation in Wohnräumen geht. Dabei wäre es an der Autoscheibe noch nicht einmal kalt und trocken, sondern warm und feucht:

Die Fahrgastzelle meines Autos enthält rund 4 m² Luft, mein Wohnzimmer rund 80 m², mithin das 20-fache Volumen. Solange ich im Auto sitze, beheize ich diese kleine Zelle ständig mit 0,1 kW durch meine Körperwärme. Das entspricht der Wärmeleistung eines Heizlüfters mit 2 kW in meinem Wohnzimmer. Und dann blase ich auf dem Autositz meine warme, feuchte Atemluft auch noch voll auf die Innenseite der Frontscheibe. So muss die doch anlaufen!  Dagegen gilt:  

In unbeheizten Wohnräumen beschlagen sich keine Fensterscheiben!

 

Die Frage ist, wie die beiden Stockwerke miteinander verbunden sind. Wenn dazwischen "die Luken dicht sind", ist die erste Etage ein abgeschlossener Raum, in den keine Feuchtigkeit emittiert wird. Dann dürfte es keine Probleme geben.

Wenn aber eine Verbindung besteht, etwa eine offene Treppe, dann überträgt sich Feuchtigkeit vom Erdgeschoss auf die erste Etage und könnte sich dort an den Fenstern oder Außenwänden niederschlagen.

Bei Temperaturen unter 15 Grad ist es sehr wahrscheinlich das es auf lange Sicht zu einer Schimmelbildung kommen wird.


Holzbiene2024  21.01.2025, 11:41

Ich habe ein unbewohntes, ungeheiztes Gartenhäuschen, da schimmelt seit Jahrzehnten nichts.

dompfeifer  21.01.2025, 15:03

Das ist ein finsterer Aberglaube! Kondenswasser-Schimmel in Innenräumen ist immer die Folge von Heizung! Hat schon mal einer Kondenswasser an der Innenseite der Fensterscheiben in einem unbeheizten Raum gesehen? Siehe dazu meine obige Antwort.