Notarzt rufen bei PAVK?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

man sollte vorsichtig sein mit den Begriffen - die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, "Schaufensterkrankheit") bezeichnet lediglich eine chronische Form des arteriellen Verschlusses.

Die geschilderte Symptomatik passt dazu eher weniger - mit der pAVK ist man ein Fall für den Hausarzt bzw. den niedergelassenen Internisten (Facharzt für Innere Medizin und Angiologie).

Das, was Du schilderst - akut aufgetretene, massive Schmerzen, Taubheitsgefühl, Blässe, Pulslosigkeit der Extremität - ist hingegen ein akuter arterieller Verschluss.

Dieser stellt einen akuten Notfall dar (im Extremfall bis zum Verlust der Extremität) und muss zeitnah behandelt werden - in diesem Fall ist der Notruf über die 112 selbstverständlich gerechtfertigt.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Schlimmer ist es, wenn sich das Bein Blau färbt, dann liegt eine akute Blutminderversorgung vor und das Bein kann "absterben". Trotzdem sollte auch bei einer dauerhaften Taubheit der Rat eines Arztes eingeholt werden

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Barbdoc  14.05.2020, 02:45

Blau oder eher weiß?

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Barbdoc  14.05.2020, 20:20
@Curasanus

Ach ja? Interessant. Kannst du das näher erklären?

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Curasanus  15.05.2020, 19:56
@Barbdoc

Wenn sich Gewebe kalt wird und weiß färbt, ist die Durchblutung eingeschränkt, aber nicht akut gefährlich. Wenn sich das Gewebe blau färbt, fehlt sauerstoffreiched Blut und fas Gewebe kann "absterben", da ist eine sofortige Behandlung angezeigt.

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Natürlich, man kann nicht nur, sondern sollte sogar unbedingt!

Ja, natürlich.

Woher ich das weiß:Hobby – Cardiotraining, Feuerwehrsport/Treppenlauf unter Atemschutz

Der Gefäßverschluss bei pAVK ist ein akuter medizinischer Notfall und bedarf zeitnaher Behandlung, sofern das Bein erhalten und eine Nekrose vermieden werden soll. Der Hausarzt ist dabei der falsche Ansprechpartner (vor allem handelt es sich nicht um Pillepalle), Optionen sind entweder die nächste Notaufnahme - sofern schnell erreichbar - oder die Leitstelle über 112.