Notarzt rufen bei PAVK?
Hallo zusammen,
angenommen jemand hat eine Periphere arterielle Verschlusskrankheit, bei der die Bein oder die Beckenartherie betroffen ist.
Nun ist diese Person vielleicht draußen unterwegs oder in seiner Wohnung.
Bisher ist alles gutgegangen doch plötzlich bekommt er heftige Schmerzen und das Bein wird taub.
Kann man in diesem Fall den Notarzt mit der 112 rufen?
9 Antworten
Hi,
man sollte vorsichtig sein mit den Begriffen - die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, "Schaufensterkrankheit") bezeichnet lediglich eine chronische Form des arteriellen Verschlusses.
Die geschilderte Symptomatik passt dazu eher weniger - mit der pAVK ist man ein Fall für den Hausarzt bzw. den niedergelassenen Internisten (Facharzt für Innere Medizin und Angiologie).
Das, was Du schilderst - akut aufgetretene, massive Schmerzen, Taubheitsgefühl, Blässe, Pulslosigkeit der Extremität - ist hingegen ein akuter arterieller Verschluss.
Dieser stellt einen akuten Notfall dar (im Extremfall bis zum Verlust der Extremität) und muss zeitnah behandelt werden - in diesem Fall ist der Notruf über die 112 selbstverständlich gerechtfertigt.
LG
Schlimmer ist es, wenn sich das Bein Blau färbt, dann liegt eine akute Blutminderversorgung vor und das Bein kann "absterben". Trotzdem sollte auch bei einer dauerhaften Taubheit der Rat eines Arztes eingeholt werden
Natürlich, man kann nicht nur, sondern sollte sogar unbedingt!
Ja, natürlich.
Der Gefäßverschluss bei pAVK ist ein akuter medizinischer Notfall und bedarf zeitnaher Behandlung, sofern das Bein erhalten und eine Nekrose vermieden werden soll. Der Hausarzt ist dabei der falsche Ansprechpartner (vor allem handelt es sich nicht um Pillepalle), Optionen sind entweder die nächste Notaufnahme - sofern schnell erreichbar - oder die Leitstelle über 112.
Blau oder eher weiß?