Nötigung im Straßenverkehr sofort Polizei rufen?

6 Antworten

So ein Verhalten rechtfertigt definitiv den Notruf 110 zu wählen. Hätte die Polizei den Chaoten erwischt und Nachweise ( deine Videos ) , wäre er seinen Führerschein für viele Monate los. Mindestens 3 Monate.

Wenn er keinen hätte, dann hätte er selbst nicht weiter fahren dürfen. Und noch eine weitere Strafanzeige erhalten. Solche Leute haben den Rollstuhl verdient.

Als wir im Nachhinein Anzeige erstatten wollten, wurde uns gesagt, dass dies vermutlich wenig bringt, weil der Fahrer behaupten könne, er sei nicht gefahren.

Das ist vollkommen richtig und immer wieder das Problem dabei. Deswegen ist der Gedanke richtig: Solange du alleine bist und keine Videoaufnahme hast, wo der Fahrer drauf zu sehen ist, kannst du dir die Anzeige i.d.R. sparen. Wenn du es doch machen möchtest bzw. es während der Fahrt nur in Erwägung ziehst, dann merke dir unbedingt auch das Gesicht des Fahrers und schätze sein Alter. Wenn du eine Dashcam hast, dann empfehle ich dir, Kennzeichen sowie alle Angaben zu seiner Person (Bart, Haarfarbe, geschätztes Alter, Migrationshintergrund etc) sofort laut auszusprechen, denn später vergisst man dies schnell. Das ist auch eine Möglichkeit, um im Fall der Fälle vor Gericht eine noch glaubwürdigere Beschreibung zu liefern.

Noch besser ist es, wenn das Gesicht auf den Videoaufnahmen zu erkennen ist. Das scheitert meist aber schon an Perspektive und der Auflösung. Deswegen:

Ja, es ist an sich richtig: Die Polizei zu rufen ist an sich besser, denn sie können den Fahrer sofort anhalten und die Personalien aufnehmen. Die Frage ist aber natürlich immer: Wie lange dauert es bis sie da sind und lohnt sich das ganze wirklich?

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich schon wirklich viel Mist erlebt habe und hunderte Dashcam Videos auf meiner Festplatte "liegen", aber für solche Fälle rufe ich nicht die Polizei. Erst, wenn ich der Meinung bin, dass z.B. jemand unter Drogeneinfluss steht oder er mich oder andere extremst genötigt hat und unbedingt bestraft werden sollte, würde ich das in Erwägung ziehen. Das war aber bis heute noch nie der Fall. Klar hab ich schon oft drüber nachgedacht bei dem Mist, den man täglich erlebt, aber wie gesagt: Am Ende bringt es oft sowieso nichts und die Polizei hat auch einfach anderes zu tun und braucht oft lange.

Ich erinnere mich da an einen Fall, wo ich nachts mit Freunden die 110 gewählt habe, weil ein betrunkener obdachloser Mann randalierte, Frauen belästigte, Autos beschädigte und ohne zu schauen mitten auf die Kreuzungen lief. Die Polizei war nach 35 Minuten trotz Sondersignal nicht vor Ort...

Woher ich das weiß:Hobby – Auto- und Motorradfahrer mit 30.000km/Jahr
martinreschke  18.04.2022, 16:07

Weil sofort ein Polizist zur Stelle ist.

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TechnikSpezi  18.04.2022, 19:07
@martinreschke
Weil sofort ein Polizist zur Stelle ist.

Ich vermute mal, du hast meine Antwort nicht vollständig gelesen ;)

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martinreschke  18.04.2022, 22:07
@TechnikSpezi

Die Polizei zu rufen ist an sich besser. Das sind u.a. deine Worte neben noch allerlei Geschriebenem.

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TechnikSpezi  19.04.2022, 20:17
@martinreschke

Scheinbar bist du nicht in der Lage, eine Erörterung zu verstehen. Ich erkläre es auch gerne nochmal für lernresistente Besserwisser:

Wenn ich sinngemäß schreibe, "An sich ist a besser, aber aufgrund von Aspekt x und y ist es häufig nicht sinnvoll", dann heißt das nicht, dass a immer auf jeden Fall besser ist.

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martinreschke  19.04.2022, 20:26
@TechnikSpezi

Schreibe nicht in Wiedersprüchen. Das liest eh keiner. Kurz und gut und nicht wenn und aber. Erörtern kannst du warum mehr Eis wie Zuckerwatte an warmen Tagen gekauft wird.

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sollte man in solchen Fällen schon im Auto die Polizei rufen und diese dann am Telefon zum Fahrer führen, damit die ihn gleich rausziehen können

Ja.

immer sofort die Polizei rufen, habe es auch mal im Nachhinen versucht - keine Chance.

Ja.

Ähnliche Situation hatte ich auch schon.

Die Polizei hat dann eine Fahndung rausgegeben. Die Autobahnpolizei hat sich dann auf dem mutmaßlichen Heimweg (Halteradresse) positioniert und ihn dann rausgezogen. Somit stand der Fahrer fest.

War damals echt beeindruckt, wie schnell und professionell und freundlich die Polizei diesen Fall behandelt hat.

Verurteilt wurde er nicht, aber wer durfte vermutlich ein paar Monate laufen und bis fahren.

JuristHelfer  18.04.2022, 15:20
Die Autobahnpolizei hat sich dann auf dem mutmaßlichen Heimweg (Halteradresse) positioniert und ihn dann rausgezogen. Somit stand der Fahrer fest.

Bei allem Respekt: damit hat die Justiz noch keine Beweise.

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Bomberos911  18.04.2022, 16:55
@JuristHelfer

Beweise wofür? Dass er der Fahrer war? Gab offenbar genug Beweise, um ihn als Beschuldigten zu führen. Er saß alleine im Auto. Ein Fahrerwechsel zwischen Tatort und Kontrollstelle wäre auch zeitlich gesehen unplausibel. Gab zusätzlich meine Frau und mich als Zeugen und Videoaufnahmen.

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FreeSoulFL  18.04.2022, 15:24
Verurteilt wurde er nicht, aber wer durfte vermutlich ein paar Monate laufen und bis fahren.

Wieso "vermutlich" ?

Gab es kein Verfahren in dem du als Zeuge gehört wurdest ?

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FreeSoulFL  18.04.2022, 16:51
@Bomberos911
aber wer durfte vermutlich ein paar Monate laufen und bis fahren

Dann fährt er nach wie vor..... 😉

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Bomberos911  18.04.2022, 17:08
@FreeSoulFL

Ein befreundeter Richter hat mir erzählt, dass in solchen Fällen standardmäßig auch die Fahrerlaubnis eingezogen wird. Das ist ein Verfahren der Fahrerlaubnisbehörde, das unabhängig vom Strafverfahren läuft.

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FreeSoulFL  18.04.2022, 17:13
@Bomberos911

Aha..... Standartmäßig wenn nichts verurteilt wurde ? Merkwürdiges Land in dem wir leben. War ich doch der Meinung, das der Entzug der Fahrerlaubnis einen Verwaltungsakt darstellt und es dafür auch Legitimationen und Vorgaben geben muss. Sachen gibst....

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Bomberos911  18.04.2022, 17:23
@FreeSoulFL

Ja, selbst die Polizei hat am Telefon gesagt, dass die Staatsanwaltschaft allein aufgrund des Verdachts Sofortmaßnahmen, wie Sicherstellung des Führerscheins anordnen würde.

Und die Fahrerlaubnisbehörde kann ja unabhängig von einem Strafverfahren tätig werden, wenn sie Meldung erlangt, dass Zweifel am der charakterlichen Eignung bestehen, ein Kraftfahrzeug zu führen.

Kenne einige Fälle, in denen wegen einem Parkrempler mit anschließender Unfallflucht der Führerschein gleich weg war. 7 Monate später gabs mit dem Freispruch auch den Lappen zurück.

Scheinbar gibt es bei diesen Thema Aspekte, die uns beide überraschen.

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