Der Nationalsozialismus und Religion?

9 Antworten

Die Zeit ist gerade für die katholische Kirche kein Ruhmesblatt.

Wurden viele Untaten der Nazis hingenommen.

Nach dem Krieg hat der Vatikan den Nazis massiv bei der Flucht nach Südamerika geholfen. Stichwort Rattenlinie.

Wurzelstock  06.05.2017, 09:37

Vielleicht blätterst Du bei Gelegenheit auch mal vor und zurück. Das Buch hat nicht nur ein Blatt. Es scheint aber sieben Siegel für manchen zu haben, der damals nicht dabei war.

0

Nationalsozialismus ab 1933 (Speziell Hitler) instrumentalisierten die Religion. Besonders Martin Luther wurde von den Nationalsozialisten missbraucht. Luther war ja angeblich der, der gesagt hat dass nur Deutscher wahren Blutes ist. 

Religion diente auch als Druckmittel und ja, der Antisemitismus, Sozialdarwinismus und wie nicht alle Ideologien heißen. 
Nürnberger Gesetze als Stichwort. Allerdings wurden auch Sinti, Roma, Behinderte, Andersdenkende ausgeschlossen.

Religion wurde auch nur so dargestellt, wie die NS es brauchte. Entweder als Sündenbock oder als bester Freund.

realsausi2  04.05.2017, 18:53

Nun ist es ja wohl unbestritten, dass Luther ein widerlicher Antisemit war.

0
EmiliaLuise  04.05.2017, 18:57
@realsausi2

Er war ja auch angeblich Frauenfeindlich, jede Generation mythisiert Luther so, wie sie ihn braucht. In diesem Jahrzehnt ist er ein Held und Retter, damals Antisemit. 

0
Wurzelstock  06.05.2017, 17:16
@realsausi2

Ich halte Martin Luther nicht für widerlich.

Außerdem benötigt ein Fakt keine Betriebsanleitung, wie er gefühlt werden muss. Auch dann nicht, wenn es ein Fakt aus dem 3. Reich ist.

0
realsausi2  07.05.2017, 01:20
@Wurzelstock

Ich halte Martin Luther nicht für widerlich.

Das habe ich auch nicht geschrieben. Sein Antisemitismus ist widerlich. Und Antisemitismus ist keineswegs von den Nazis erfunden worden. Der hat schon seit Jahrhunderten vorher sein Unwesen getrieben.

Luther war Antisemit, hat die Bauern verraten, war Sexist.

Das relativiert sich nicht dadurch, dass das "damals eben so war".

Das verklärte Bild, das von ihm gezeichnet wird, ist völlig realitätsfremd.

https://www.welt.de/kultur/article126395361/Neuneinhalb-Thesen-gegen-Martin-Luther.html

Also, etwas widerlich war der schon.

0
Wurzelstock  07.05.2017, 06:03
@realsausi2

Faust, erster Teil, Auerbachs Keller in Leipzig.

[Meph, zu Faust.] "Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte."

0

Der Führer und seine Verbrecherbande lieferten einen vollwertigen Ersatz für Religionen aller Art: H. Himmler war Anhänger von Hellsehern und anderer "Experten" okkulter Träume. Man googele nach "Blavatsky" und findet im entsprechenden WIKI-Artikel weitere Informationen.

Die größte protestantische Strömung neben der Bekennenden Kirche (regimekritisch) stellten die Deutschen Christen dar (Anhänger eines neuen, nationalsozialistischen Christentums).

Hitler war Katholik, aber nur auf dem Papier, ohne Bezug zur Religion.

„Solange ich Adolf Hitler kannte, erinnere ich mich nicht, daß er einen Gottesdienst besucht hätte.“ (August Kubizek: „Hitler – mein Jugendfreund“)

„Aus Parsifal baue ich mir meine Religion, Gottesdienst in feierlicher Form ohne theologisches Parteiengezänk. Mit einem brüderlichen Grundton der echten Liebe ohne Demutstheater und leeres Formelgeplapper. Ohne diese ekelhaften Kutten und Weiberröcke. Im Heldengewand allein kann man Gott dienen.“ - Hitler, 1935 (Hans Frank: „Im Angesicht des Galgens“)

„Ich möchte auch nicht, wenn ich beerdigt werde, im Umkreis von 10 Kilometern einen Pfaffen sehen.“ - Hitler, 1942 (Henry Picker: „Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier“)

Beeinflusst durch Ariosophie und okkultistische Vorstellungen Himmlers, war der Nationalsozialismus inkl. Führerkult fast selbst eine Art Religion.

Der Versuch, christliche Feste und Bräuche durch neuheidnische Feste zu ersetzen, schlug jedoch fehl - trotz Hakenkreuzen am Weihnachtsbaum.

Die Haltung der christlichen Kirchen während des Nationalsozialismus ist alles andere als einheitlich und von Widerstand bis Kollaboration ist alles dabei.

Einerseits wurde Juden in einigen Kirchen Zuflucht gewährt, andererseits gab es auch offenen Antisemitismus in den christlichen Kirchen.

Gebete für die Soldaten der Wehrmacht an der Front, den "Führer" und für die Erlangung des "Endsiegs" waren ebenfalls durchaus üblich.

Nach dem Krieg verhalfen Kräfte aus dem Vatikan mehreren NS-Kriegsverbrechern über die so genannte "Rattenlinien" zur Flucht.

Man könnte da sicher noch eine Menge mehr schreiben, aber anhand dieser Punkte solltest du selbstständig recherchieren können.