Nach Umzug Kontakt mit Eltern abbrechen?
Hallo zusammen,
ich werde im Rahmen eines Studiums umziehen, und bin soweit mit der Planung, zumindest was die Wohnungsanschaffung sowie den Transport meiner Habseligkeiten angeht, fertig.
Das Ganze ist zwar noch eine Weile hin, aber dennoch mache ich mir jetzt schon oft Gedanken darüber, wie ich mich von allen verabschiede, und wie es mit zukünftigen Besuchen ablaufen soll.
Dabei spiele ich momentan mit dem Gedanken, den Kontakt zu meiner leiblichen Mutter, sowie ihrem Mann, abzubrechen. Weshalb ?
• Nichts was ich je erreicht habe und erreichen werde, ist ihr gut genug.
• Sie sieht nur das Schlechte in mir, da ich während der Pubertät ein schwieriges Kind war.
• Gebraucht werde ich nur dann, wenn man etwas für sie machen soll. Dass man im Haushalt hilft, ist selbstverständlich, aber das sollte nicht der einzige Grund sein, mit dem eigenen Kind zu interagieren.
• Sie brüllt meine Geschwister (Jünger als 3) an, und streitet ständig mit ihrem Lebensgefährten. Klar, jeder ist mal frustriert, aber jeden Tag finde ich das nicht normal, und manchmal fallen dann selbst den jüngsten gegenüber Worte wie : "A*loch, Sp*st" oder "Halt dein M*ul", die Nachbarn haben uns schon für verrückt erklärt.
Mein Stiefvater lässt das übrigens alles zu, und traut sich nicht etwas dagegen zu machen.
Und das sind noch nicht einmal alle Gründe.
Kurzgefasst, in den letzten 3 Jahren herrschte im Haushalt meiner Mutter emotionaler Missbrauch, und das auch nicht zum ersten Mal.
Sie aus meinem Leben zu schließen, ihre Nummer zu löschen und einfach ungestört weiterzuleben, das scheint mir zwar als die sinnvollste Option, aber dennoch liebe ich meine Mutter irgendwo, und kann mir nicht vorstellen, sie nie wieder zu sehen.
3 Antworten
Durch deinen Wegzug wirst du ohnehin Abstand kriegen. Also musst du dir da noch kein fixfertiges Konzept zusammen schustern.
Es reicht, wenn du sie vielleicht an oder rund um ihren Geburtstag herum besuchst und vielleicht dich auch an Weihnachten mal meldest.
Du wirst mit Studium, Haushalt, eventuell noch ein Nebenjob total ausgelastet sein. Das kannst du ihr auch sagen, falls sie jammert, dass du dich zu wenig meldest oder sonst wie Kontakt sucht.
Von daher Sparflamme ja, das ist verständlich aber nicht gleich total aus deinem Leben streichen. Innig wird das Verhältnis wohl nie, aber mit mehr Distanz kann es sich vielleicht irgendwann etwas entschärfen und beruhigen.
Ich wünsche dir einen guten Start in dein autarkes Leben...
Haha, das kenn ich
Ich habe seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr mit meiner Familie.
Genau deswegen
Bin 46.
Ja okay, bin kein Doktor, hab keine Kinder.
Kann nix vorweisen.
Meine Eltern sind alt. Ich bin mir sicher, dass sie einfach nur wissen wollen, dass es mir gut geht.
Ich hab aber den Arsch net in der Hose.
Ich kriegst nicht Mal anonym am Anrufbeantworter hin
Ja, ich weiss....ich spürte da halt in deiner Antwort auf die Frage, eine kleine Wehmut ist das falsche Wort...aber so etwas halt, dass es dir nicht mehr ganz so egal ist.
Wegen, ich krieg es nicht mal hin anonym am Anrufbeantworter, weil du den Arsch nicht in der Hose hast.
Sind deine Worte, darum schrieb ich dir halt hier. Um dich vielleicht zu ermutigen. Denn manchmal braucht es das, um sich einen Ruck geben zu können.
Du hast ja Recht..ich weine tatsächlich dafür.
Jeden Tag mehr.
Ich möchte FS dafür bewahren, der ist noch jung.
Jeden Tag könnten meine Eltern sterben, dann ist es zu spät
Es ist nicht zu spät, gib dir einen Ruck. Man muss sich manchmal überwinden, auch wenn es einem schwer fällt, eben vielleicht mit einem handgeschriebenen Brief, der sie sicher sehr, sehr freuen würde und sie dir sicher auch antworten werden.
Du wirst nachher erleichtert und auch stolz sein auf dich, hast du das getan, was nun noch möglich ist. Ich drücke dir den Daumen.
Ich war die Hoffnung meiner Mutter.
Hätte n Doktor werden sollen..
Stattdessen wüude n Bankräuber aus mir.
Ich dachte damals nicht ich kriege es hin.
Nix hab ich hingekriegt. Zwar anständigiger Kerl, eigentlich ein Heiliger, aber kein Enkel, nix vorzeigbares
Sie hat zwar nicht einen Doktor als Sohn, dafür würde sie ihren verlorenen Sohn wieder bekommen und das ist ihr mit Garantie mehr wert, als so ein blöder Titel.
Auch wenn du eine wilde Zeit hattest, die Hauptsache ist doch, du hast die Kurve gekriegt und wurdest ein anständiger Kerl. Das ist doch viel.
Und wenn man so in die Welt schaut, mit all den Problemen, Krisen und vor allem der Klimaerwärmung...da ist der Wunsch nach einem Enkel so ziemlich im Hintergrund und man ist vielleicht gar froh, muss man sich nicht um seine Zukunftsperspektiven...also, was die Enkel wohl erwarten wird, wenn es so weiter geht, Sorgen machen.
Ja, du bringst es auf den Punkt.
Ich hör regelmäßig den ab ab.
Und schäm mich.
Gerade weil ich mich schäm
Und davor nicht ich n fs bewahren.
Ich kriegs ja nicht mal hin mich von ner Telefinzelle zu melden.
Wie feige kann man sein. Aber sonst immer große fresse
Du redest dich selbst schlecht, davon hat niemand etwas, am aller wenigsten du.
Reden ist vielleicht nach so langer Zeit Funkstille auch viel schwieriger als einfach einen Brief zu schreiben, mit all deinen Gedanken und wo du stehst.
Von daher, mach das morgen gleich. Setz dich hin, nimm dir Zeit und schicke ihn ab.
Erst wenn du das gemacht hast, dann schreibe mir hier und ich werde dir gratulieren.
Hallo!
sie nie wieder zu sehen
ist ein zu langer Zeitraum. Besser funktioniert es mit 'Heute sehe ich meine MUtter nicht.' Es ist jeden Tag 'heute'. Aber es kann ja sein, dass deine Mutter durch irgendein Erlebnis begreift, dass sie psychisch krank ist und sich um 180° wendet.
Das würde ich allerdings machen und sei es nur, dass du ihnen einen Brief schreibst.
Denn es klingt so, als ob du es irgendwo selbst doch gerne möchtest. Vielleicht auch um zu erfahren, wie es ihnen geht. Denn irgendwann ist es zu spät und man bereut es eventuell, dass man sich nie überwand.