Mutter erlaubt Fahrradtour nicht?
Hallo, ich (M15) möchte alleine eine Fahrradtour von Hannover nach Braunschweig (65km) machen. Ich habe darüber schon vor paar Monaten ohne Erfolg mit meiner Mutter geredet. Heute habe ich sie Mal wieder darauf angesprochen und ihr eine bessere Route gezeigt, die zu 90% auf Fahrradwegen verläuft und zwischen zwei Orten höchstens (!) 2km Abstand hätte. Außerdem könnte sie die ganze Zeit meinen Standort abrufen und ich hätte eine Powerbank, sowie Helm, Flickzeug, Essen und alles andere. Das ganze ist also sehr gut geplant und ich habe sehr stark darauf geachtet, dass ich möglichst Fahrradwege nutze (auch wenn die manchmal ja nicht so gut sind). Sie hat gesagt, dass ich das nicht darf, weil es zu gefährlich sei (Mann mit Transporter kommt und packt mich ein, danach fährt er zum Mittellandkanal und schmeißt mich da rein). Die Sache ist aber, dass ich mich hier in Hannover Tag und Nacht überall aufhalten darf und Kleingartenanlagen abends auch nicht besonders sicher sind. Das macht einfach keinen Sinn. Ich möchte nicht noch 3 Jahre warten (also bis ich 18 bin) und diese und auch weitere Fahrten deswegen "verpassen". Hat jemand eine Idee, wie ich sie überzeugen kann, denn ich möchte das Freitag unbedingt machen. Danke schonmal für eure Tipps!
Meine Tante möchte mit meiner Mutter reden und sie mit mir gemeinsam überzeugen. Erstmal versuchen ich es nochmal selbst.
Danke! Aufgrund eurer zahlreichen Argumente darf ich es jetzt doch!!!
Mit Übernachtung, oder fährst Du am gleichen Tag mit der Bahn zurück?
Ich würde bei meinem Cousin übernachten.
11 Antworten
Auch wenn ich das Gebiet nicht kenne, scheinst du mir die erforderliche Weitsicht und Verantwortung zu besitzen um die Tour zu bewältigen.
Ich würde ihr folgenden Kompromiss anbieten: du suchst die entsprechenden Bahnverbindung raus, sie begleitet dich - entweder bis zum Ziel oder bis zu dem Bahnhof an dem ihr die Puste ausgeht. Und unterwegs diskutiert ihr wer hier jetzt auf wen aufpassen muss ;)
OK sie macht sich Sorgen - ja kann ich mega gut verstehen. Aber der böse Mann mit dem LKW kann auch direkt vor der Tür stehen. Was man liebt, muss man auch fliegen lassen - irgendwann kommt der Tag auch für deine Mutter. Mit der "kleinen" Radtour kann sie beginnen sich an das Gefühl zu gewöhnen.
Gibt es einen Vater, der zu dem Thema auch eine Meinung hat?
Bringt dir zwar nichts, aber selbst die Oma musste sich mit den Sorgen um ihren Enkel auseinander setzen um knappe 20km mit dem Rad von zu Hause zur Oma zu fahren. Ich habe die Fahrt erlaubt und vorher abgeklärt, dass die Oma auch zu Hause ist. Nur über die Art des Heimweg - hatte dann die Oma das Bestimmungsrecht. Dies war dann das Auto mit dem Fahrrad im Kofferraum, da hat dann auch mein Widerspruch nichts mehr gebracht. :)
Ich finde deine Fragestellung wirkt sehr reflektiert, und ich habe schon Erwachsene gesehen, die hemdsärmliger losgefahren sind, als du es planst.
Deine Mutter hat meiner Meinung nach zu viel Angst um dich. Das ist bei Müttern normal, und ich mag es meiner auch nicht verübeln, die macht das heute noch und ich bin 45!.
Als Jugendlicher hab ich mich einfach durchgesetzt, geplant, wie du, und dann die Mitleidsschiene meiner Mutter angesprochen, weinend, wenn nötig, das hat gut funktioniert!
Meine Mutter fuhr/fährt auch selber Rad, du hast gute Chancen, dass sie dein tiefes Bedürfnis zu einer solchen Radtour mitfühlen kann, wenn du sie lässt!
Bis vor 2 Monaten fuhr sie noch Auto😅 Und sie "verteidigt" auch immer noch Autofahrer, wenn ich ihr z. B. erzähle, wie einige Autofahrer mich im Straßenverkehr nötigen, aber sie versteht mich immer besser, was mich hoffen lässt.
Besser planen kann man die Tour ja kaum und Du kommst ja auch sehr dem Sicherheitsbedürfnis Deiner Mutter entgegen (was ich gut finde!). D. h. mit rein sachlichen Argumenten allein kannst Du Deine Mutter nicht überzeugen.
Wie Du selbst schreibst, hat sie Angst um Dich und das musst Du einfach ansprechen. Bestimmte Sachen solltest Du einfach trotzdem machen können, Du kannst ja nicht auf alle möglichen Unternehmungen "nur" wegen ihrer Sorge verzichten. Und so schwer es Deiner Mutter fällt, sie muss mit der Zeit einfach mehr loslassen. Also dass sie ein Auge auf Dich hat ist richtig, es muss halt in Maßen sein.
Das stimmt. Ich muss noch etwas mehr auf die emotionale Ebene bei ihr, da sie um ehrlich zu sein, schon überzeugter Klang, als bei meiner ersten Planung.
Schonmal Beileid das du so eine Helikoptermutter hast.
Aber zum eigentlichen Thema. Du könntest deiner Mutter erklären das dir die Radtour hilft selbständig zu werden, deinem Körper und Geist gut tut, neue Eindrücke sammeln kannst und selbst probleme bewältigen kannst.
Mit der Bahn fahren finde ich persönlich gefährlicher als 65km mit dem Fahrrad zu fahren, wenn man sich die ganzen Messerstechervorfälle anschaut.
65Km sind auch keine große Strecke, dass hat man ja in ein paar Stunden geschafft. Ich bin damals mit 15 mit meinen Freunden von Stuttgart zum Laggo Maggiore gefahren und wir haben einfach irgendwo das Zelt aufgeschlagen. Den Menschen den wir begegnet sind waren alle freundlich. Einer hat uns sogar belegte Brötchen geschenkt.
Den gefährlichen Leuten begegnet man eher in der Stadt und nicht auf dem Land oder auf Feldwegen.
Das mit dem Beileid finde ich etwas daneben. Ok er hat eine Mutter, die sehr besorgt ist, aber nichtsdestotrotz kann sie eine tolle Mutter sein. Allemal besser als Mütter die kaum Interesse aufbringen für das was ihre Kinder tun.
Ok kam vielleicht falsch rüber. Natürlich ist es gut wenn sich eine Mutter um ihr Kind sorgt, dennoch finde ich es in diesem Fall übertriebene Fürsorge.
Eben. Das habe ich auch versucht ihr zu erklären. Ich habe sogar das gleiche Argument verwendet (Messerstechereien und so). Dein Erlebnis klingt echt toll! Aber als Helikopter Mutter würde ich sie nicht bezeichnen, da ich wirklich alles darf (aber nur in der Stadt). Ich weiß jetzt aber auch nicht, wie weit man den Begriff auslegen kann.
Es schränkt das Kind auch in der Entwicklung ein nicht in die "Welt" hinaus zu dürfen. Wie soll das Kind denn Erfahrungen sammeln wenn es nur Eindrücke aus dem Elternhaus kennt?!
Wenn du mit 18 Jahren Auto fahren darfst ist die Gefahr wesentlich größer zu sterben als eine Fahrradtour von 65 Km.
Deine Mutter raubt dir durch das Verbot viel Zeit und Erfahrung die du machen könntest für die du wenn du mal berufstätig bist keine Zeit mehr haben wirst.
Installier Dir eine ÜberwachungsApp, mit der sie Dich verfolgen kann. Dazu kannst Du ihr ja versprechen zu jeder vollen Stunde anzurufen. Imein...in 3-4 Stunden Fahrt sollte man das hinbekommen...
An die Zeit hatte ich auch gedacht und man kann direkt über Google Maps stillen Standort teilen.
Das ist ja schön, dass Du jetzt doch darfst...
Imein...am WE, oder in den OsterFerien sollte das auch kein Problem sein, weil man es locker über Tag in zwei Etappen schaffen kann. Die Strecke ist eben, es gibt Landstraßen und Feldweg. Fährt man von 10-12:00 macht Pause und dann von 13-15:00...
Hab ich jetzt in dem Alter zwar nicht gemacht, aber mein Dad und mein Onkel (Bro meiner Mutter). Ich habs nur aus der Südstadt bis nach Pattensen 'geschafft'. Ich glaub, wir haben nicht mal gefragt, sondern nur gesagt, dass wir Schwimmen fahren.
Viel Spaß!
Vielen Dank für dein Lob! Ich war aber auch wirklich kurz davor eine Träne zu vergießen, da ich mich wirklich bemühe. Vielleicht (also eigentlich auf jeden Fall) rede ich nochmal mit ihr.