Es ist deutlich spürbar dass du gerade in einem tiefen Loch steckst, wo alles was noch kommen könnte sinnlos erscheint und vielleicht hast du gerade auch nicht die Energie zum weitermachen.
Die Frage nach dem warum ist schwer zu beantworten, weil ich dich nicht kenne und keiner in die Zukunft blicken kann. Vielleicht heiratet dein Sohn und gründet eine neue Familie zu der du dazu gehörst. Vielleicht hast du einen neuen Job der dich sehr ausfüllt. Oder du entdeckst ein Hobby was dich glücklich macht. Vielleicht lernst du jemanden kennen, mit dem du wundervolle Zeiten verbringen kannst. Keiner weiß es aber alles ist möglich.
Aber jetzt für den Moment? Ich kann sehr gut verstehen dass es schrecklich ist wenn du dich so alleine fühlst und vielleicht auch bist ohne deine Familie. Aber genau genommen ist dein Sohn deine Familie. Und mit 22 ist er zwar erwachsen, aber er braucht dich. Du bist seine Sicherheit im Leben, dass er die Dinge die er sich vornimmt auch schaffen kann.
Stell dir vor, du stehst gerade vor einem Berg, so riesig dass er die Sonne verdunkelt und du auch nicht erkennen kannst was dahinter ist. Und jetzt gibt es viele Menschen die dir sagen du musst über diesen Berg rüber, dahinter scheint die Sonne. Aber du kannst dir das absolut nicht vorstellen, und erst wenn du diesen Weg gegangen bist wirst du es sehen, ob da wirklich die Sonne ist und du die Wärme spüren kannst.
Das Problem ist eben wenn man so depressiv ist wie du, dass man dann nur noch diesen großen Berg sieht. Andere Menschen neben dir würden die Sonne schon sehen und fühlen und diesen Berg als kleines Hindernis betrachten was man eben überwindet.
Was ich mit diesem Bild eigentlich sagen will ist: manchmal ist das einzige was man tun kann in so einer Situation, weiterzulaufen. Auch wenn es sich sinnlos anfühlt auch wenn du denkst du hast nicht die Kraft. Es geht nicht darum dass du jetzt sofort den Berg überwindest. Es geht darum jeden Tag einen Schritt zu machen. Aufstehen, frühstücken, was einkaufen, was dir gut tut...
Es wäre aber wichtig wenn du Hilfe bekommst am besten zuerst von einem Arzt (Neurologe zb) da der auch was verschreiben kann und dann eine Möglichkeit mit jmd zu reden, Beratungsstelle, Psychologe...
Alles Gute für Dich ❤️