Musste man ganz früher wirklich diese Teuren Film-Rollen kaufen wenn man Fotos machen wollte!? Und was kam dann sonst noch an Kosten oben drauf bis fertig war!?

9 Antworten

Ihr jungen Schnuufer wisst ja nicht, wie teuer Photographieren zu Zeiten der Analogzeit war.
:-)

Um das Bild mal ein wenig zurechtzurücken: Meine Erinnerung an die gute alte Zeit:

1972 bekam ich eine Instamatic Kamera, mit der ich zu Photographieren anfing.

Damals kostete der 12er Farbfilm ca 4 Franken und die Entwicklung auch soviel und der Abzug bei Foto Zogg in Oberwinerthur Fr 1.-

Ohne Abzüge ging nun mal nichts, denn es gab keine Scanner und nur das Negativ zu betrachten, war nicht ganz zielführend.

Zur Konfirmation bekam ich eine Edixa , mit Schraubgewinde und Belichtungsmeser. Auch dort kostete der Abzug damals 80 Rappen bei Migros. Der Film, war auch in der Liga von 4 Franken. Die Entwicklung ähnlich. Also ein Film mit Abzügen war bei 36 Franken angesiedelt.

Das war mit ein Grund, dass ich 1978 auf Dia umstieg: Da kostete ein Film mit entwickeln und Rahmung, Agfa CT18 um die 15 Franken. Dazu kam noch das Porto zur Agfa Gavaert Labor AG, Postfach, 8910 Affoltern am Albis (das hat sich richtig ins Gehirn eingebrannt, wie Schwejks Gewehrnummer)

Nun schauen wir mal: Damals 1982 verdiente ich Brutto 2'400 Franken, ein anständiger Handwerkerlohn damals. Das ergibt pro Film eine Arbeitszeit von einer Stunde für einen Diafilm und 2 Stunden für einen Farbfilm mit Abzügen.

Heute entwickle ich einen Farbfilm bei Schatzmann in Aarau, für 8 Franken und 3 Filme Kodak Gold kosten in der teuren Schweiz um die 25 Franken.

Macht also 16.50 für einen Film, denn dank der Scantechnik brauche ich keine Abzüge mehr!!

Da arbeite ich höchstens 20 Minuten für einen Film!

Damals war in den Ferien, der Filmverbrauch das Teuerste: 1980, als ich noch Stift war, konnte ich mir pro Tag in der DDR lediglich einen Film leisten.

Dies war übrigens lange Zeit das Mass der Dinge: Einen Film pro Tag!

Da hat man sich schon überlegt, wo ein Bild angebracht war und wo nicht!

Wer alo heute glaubt, Analoges Fotografieren dei Teuer, der befindet sich auf dem Holzweg.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass analoges Fotografieren damals ein Massenmarkt war und heute ein Nischenmarkt.

Ich habe 30 Jahre lang meine Farbnegativfilme selbst entwickelt, um die Kosten zu senken und hatte einen Durchlaufentwickler zum Entwickeln der Papierbilder: auf der einen Seite kam das belichtete Fotopapier rein und nach 7 Minuten kam das fertig entwickelte und fixierte Bild auf der anderen Seite raus nach Durchlauf durch den Entwickler, das Stoppbad und den Fixierer. Im Hellen wurde gewässert, dann Stabilisatorbad und Trocknen. Das waren noch Zeiten...

"Ganz früher" haha, als ob es schon 100 Jahre her wäre. Die gibts auch heute noch, denn manche mögen die analoge Fotografie.

Und so teuer waren die nun auch wieder nicht. Hinzu kamen die Kosten für Entwicklung und Abzüge und die Wartezeit.

Da man auf 36 oder 24 Bilder beschränkt war und den ISO-Wert nicht von Bild zu Bild anpassen konnte, gab man sich mehr Mühe beim Fotografieren.

20janine07 
Fragesteller
 16.08.2023, 21:49

Ist doch auch fast 30 Jahre her!!! oder sogar noch mehr

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Ja, man musste diese Filme kaufen, konnte dann Fotos machen, musste den Film dann zum Entwickeln bringen oder einschicken, konnte aber musste nicht, sich einen sogenannten Kontaktabzug machen lassen - das war so eine Art Übersicht, auf der alle Fotos des Films zu sehen waren, konnte dann bestimmen wieviele und in welcher Größe man die "Abzüge" (fertige Fotos) haben wollte, wenn man das nicht schon bei der Abgabe des Films angegeben hatte.

Nach ein paar Tagen konnte man die Fotos abholen oder bekam sie zugeschickt.

In dem Umschlag waren dann aber nicht nur die Fotos, sondern auch der entwickelte Film, die sogenannten "Negative", von denen man immer wieder neue Fotos ziehen konnte.

Das alles war doch ein ziemlicher Aufriss, wenn man es mit der heutigen Technik vergleicht aber ich kann es einfach nicht lassen und mache hin und wieder noch Fotos mit dem alten Fotoapparat meines Vaters.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung und sehr vielseitige Interessen

Schwarz/Weiß war eher selten. Normal war Farbfilm.

Und es gab Dia. Damit du Dias an die Wand werden konntest.

Der Preis war aber viel niedriger. Etwa ab 3,95 DM, was etwa 2 Euro entsprach.

Dazu kam das Entwickeln und für jedes Foto, abhängig von Größe und Qualität, noch 10 - 25 Pfennige. (5 -12 Cent)