Muss man nur die Shahada aussprechen um Muslima zu sein?

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Im Islam genügt im Allgemeinen das Sprechen der Schahada, des Glaubensbekenntnisses („Es gibt keine Gottheit außer Gott, und Mohammed ist sein Gesandter“), verbunden mit dem gemeinsamen Gebet, um als Muslim zu gelten. Beides muss auf Arabisch gesprochen werden und bei vollem Bewusstsein geschehen. Die Beschneidung bei Männern ist keine Bedingung für die Konversion. Viele Konvertiten zum Islam nehmen einen arabischen Vornamen an. Dieser kann auch beim Einwohnermeldeamt registriert werden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Konversion_(Religion)#Islam

So wird man Muslim oder Muslima. Der Islam lehrt zudem, dass bei der Konversion alle Sünden getilgt werden und man gar den doppelten Lohn erhält, wenn man zuvor Christ oder Jude war:

0041 - ... Abū Sa‘īd Al-Ḫudryy berichtete, dass er den Gesandten Allāhs, Allāhs � Segen und Friede auf ihm, folgendes sagen hörte: � ”Wenn einer zum Islam kommt und seinen Islam gut lebt, dem wird Allāh jede � schlechte Tat tilgen, die er einst begangen hatte. Danach gilt nur die Abrechnung: � jede gute Tat wird (zur Belohnung) zehnfach bis siebenhundertfach bewertet, und � eine schlechte Tat wird als solche nur einfach bewertet, es sei denn, dass Allāh � (von der Bestrafung) absieht.“ �
0097 - ... Abū Burada berichtete von seinem Vater, dass der Prophet, Allāhs � Segen und Friede auf ihm, sagte: � ”Es gibt drei Arten von Menschen, die den doppelten Lohn erhalten: jemand von � den Schriftbesitzern (Ahlu-l-Kitāb),29 der an seine eigenen Propheten und dann an � Muḥammad, Allāhs Segen und Friede auf ihm, glaubt; und ein Sklave, der sich im � Besitz seiner Herren befindet und seine Pflichten sowohl gegenüber Allāh als � auch gegenüber seinen Herren erfüllt; und ein Mann, der eine Sklavin hat, sie � wohlerzieht, sie gut bildet, alsdann freilässt und anschließend heiratet. (Jeder von � ihnen) erhält den doppelten Lohn.“

Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 32 und S. 45)

Allerdings gibt es viele Ge- und Verbote für einen Muslim bzw. für eine Muslima. Die Muslima sollte sich verschleiern, auch wenn Prediger wie Pierre Vogel betonen, dass Kopftuch/Hijab nicht alles sind im Islam und es Muslimas ohne Kopftuch gibt, die bessere Muslimas sind als welche mit Kopftuch. Hinzu kommen noch andere Gebote, wie beispielsweise das Verzehren von geschächteten Fleisch.

Muslim zu werden, ist ein einfacher und leichter Prozess. Alles, was eine Person tun muss, ist, einen Satz auszusprechen, den man das Glaubensbekenntnis (Schahada) nennt. Die Schahada wird wie folgt ausgesprochen:

"Aschhadu an la ilaha illa llah wa-(a)schhadu anna muhammadan rasul allah"

Diese arabischen Worte bedeuten: "Ich bezeuge, dass niemand mit Recht und Wahrheit angebetet werden darf, außer Allah, und ich bezeuge, dass Mohammad der Gesandte Allahs ist."

Sobald eine Person das Glaubensbekenntnis (Schahada) mit Überzeugung und Verständnis für die Bedeutung ausspricht, ist sie Muslima oder Muslim geworden. 

Der erste Teil, "Ich bezeuge, dass niemand mit Recht und Wahrheit angebetet werden darf, außer Allah", bedeutet, dass niemand das Recht hat, angebetet zu werden, außer Gott allein, und dass Gott keinen Partner und keinen Sohn hat. Der zweite Teil bedeutet, dass Muhammad ein wahrer Prophet ist, der von Gott zu den Menschen gesandt wurde.

Man sollte zunächst die grundlegenden islamischen Überzeugungen und Lehren lernen, und wenn man davon überzeugt ist, dass sie es wert sind, angenommen zu werden, sollte man den Islam wegen seiner inhärenten Rechtmäßigkeit und seiner inneren Vorzüge annehmen.

Die grundlegenden Überzeugungen, die man beim Eintritt in den Islam akzeptieren muss, sind die folgenden:

  • (i) Gott ist Einer. Er hat weder einen Partner, noch einen Sohn oder eine Tochter. Er ist Einer im wahrsten Sinne des Wortes und hat keinen Platz für das Konzept der Dreieinigkeit oder für irgendeine andere Form des Tarnmonotheismus oder eines verkappten Polytheismus.
  • (ii) Der Glaube an die Engel und alle Propheten (z. B. Adam, Ibrahim (Abraham), Musa (Moses), Dawud (David), Isa (Jesus). Der Heilige Prophet Muhammad, Friede und Segen seien auf ihm, ist der letzte Gesandte Allahs, nach dem kein Gesandter oder Prophet Allahs (in irgendeinem Sinne des Wortes) kommen wird.
  • (iii) Der Heilige Koran ist das letzte der göttlichen Bücher, die auf den Heiligen Propheten, Friede und Segen seien auf ihm, herabgesandt wurden, und alle seine Inhalte sind ohne Zweifel wahr.
  • (iv) Das Leben nach dem Tod ist das ewige Leben, das der Mensch nach seinem Tod führen muss, wo er sich am Tag des Jüngsten Gerichts dem Schicksal seiner guten und schlechten Taten stellen muss, ob er in den Himmel oder die Hölle kommt.
  • (v) Alle Lehren und heiligen Quellen, die der Heilige Koran oder der Heilige Prophet, Friede und Segen seien auf ihm, in absoluter und unmissverständlicher Form gegeben hat, sind wahr und akzeptabel.
  • (vi) Der Glaube, dass alles von Allah vorherbestimmt ist, wie das Gute oder das Schlechte - und dass Allah alles weiß, was passieren wird, aber die Menschen nicht daran hindert, freie Entscheidungen zu treffen.

Sobald eine Person all diese grundlegenden Glaubensüberzeugungen sowohl verbal als auch in ihrem Herzen als wahr akzeptiert, wird sie ein Muslim.

Für den Übertritt zum Islam gibt es keine besondere Prozedur, wie z. B. die Taufe, etc. Sobald eine Person die oben genannten Überzeugungen mit ihrem Herzen und ihrer Seele akzeptiert und sich mündlich dazu bekennt, tritt sie in den Schoß des Islam ein. Es ist nicht notwendig, dass er die Vermittlung eines Heiligen oder Priesters in Anspruch nimmt, und es ist auch nicht erforderlich, eine Moschee oder eine Institution aufzusuchen, um den Islam anzunehmen. Man kann den Islam auch alleine annehmen. Es ist jedoch ratsam, einen gelehrten Muslim aufzusuchen, der ihn über die grundlegenden Glaubenssätze des Islam informieren und ihm die prägnanten und umfassenden Worte beibringen kann, mit denen er seine Annahme dieser Glaubenssätze zum Ausdruck bringt.

Die sechs Glaubensgrundsätze sind auch im folgenden Gebet erwähnt:

"Ich glaube an Allah, den Einen und Einzigen Gott, Seine Engel, Seine Offenbarungsbücher und Seine Gesandten, an den Jüngsten Tag in dem eine Auferstehung nach dem Tod erfolgen wird und daran, dass alles – ob Gutes oder Schlechtes – von Allah vorherbestimmt worden ist. Ich bezeuge, dass niemand mit Recht und Wahrheit angebetet werden darf, außer Allah, und ich bezeuge, dass Mohammad Sein Diener und Gesandter ist."

Eine weitere Voraussetzung für einen konvertierten Muslim ist es, sich von den Überzeugungen seines früheren Glaubens oder seiner früheren Religion zu lösen, die nicht mit den islamischen Überzeugungen übereinstimmen. Ein Christ muss zum Beispiel verkünden, dass er nicht mehr an Jesus Christus als Sohn Gottes oder einen Teil der Gottheit glaubt. Stattdessen akzeptiert er, dass er ein verehrter Gesandter Allahs war und nicht mehr als ein Gesandter, der alle menschlichen Eigenschaften besaß.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen gemäß der Ahlus Sunnah wal Jama'ah
Kaetzchen2004 
Fragesteller
 18.01.2023, 19:50

Danke dir dass war sehr ausführlich und hilfreich

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BuildYourMind  18.01.2023, 20:03

JazakAllahu Khayran Akhi. Es freut mich immer wieder Antworten von dir zu lesen. BarakAllahu feek

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marmoris  18.01.2023, 20:07
@BuildYourMind

Wa antum fa Jazakumu-llahu khayran. Wa feek barakAllah. Und möge Allah die Gelehrten belohnen, die uns ihr Wissen im Internet zur Verfügung stellen.

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Du musst nur aus reiner und fester Überzeugung „die Shahada“ (das Glaubensbekenntnis) aussprechen, so wirst du Muslimah :)

Du musst aus reiner Überzeugung das Glaubensbekenntnis also die Shahada aussprechen um Muslima zu werden

Kaetzchen2004 
Fragesteller
 18.01.2023, 19:51

Danke Flower8283992

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Tennis92927  18.01.2023, 19:54
@Kaetzchen2004

Sobald du aus reiner Überzeugung das Glaubensbekenntnis aussprechen solltest, dann werden dir all deine Sünden vergeben werden

Nach der Konvertierung mache auch eine Ganzkörperwaschung (Ghusl)

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