Muss man gut in Physik sein um ein Physikstudium zu schaffen?

7 Antworten

Du kannst dir im Studium (bis auf bei Wahlpflichten) auch nicht aussuchen, welche Themen du machen willst. Wenn du also keine Motivation mitbringst, auch für die "langweiligen Themen" viel Zeit und Arbeitsaufwand zu opfern, dann würde ich dir gerade von Physik definitiv abraten. Und Wellen sind übrigens existenzieller Bestandteil zahlreicher Bereiche der Physik und auch der Astro...

Solange dein Interesse ausreicht, um auch deine persönlichen Hürden zu meistern, sollte es aber klappen. Du musst nur bedenken, dass das Pensum an der Uni nochmal ein komplett anderes ist als an der Schule.

Merke:"Kopieren geht über studieren ! Man muß nur wissen,wo es steht und man muß damit umgehen können !"

Mathematik und Physik ist nur die exakte Anwendung von Formeln.

Hinweis:Du kannst nicht alles alleine schaffen,weil das viel zu schwer ist und du auch nicht die Voraussetzungen dazu hast.

Im Studium geht es um Herleitungen, die Anfänger gar nicht leisten können.

es geht dann so:

1) wie man leicht sieht

2) wir erinnern uns

3) daraus folgt

4) nun die Rechentricks,x,y und z anwenden

usw.

Vorgehensweise:

1) die leichten Aufgaben kannst du selber rechnen.

2) du investierst 10 bis 15 Minuten in eine Aufgabe,dann muß bekannt sein:

2.1 der Ansatz

2.2 der Rechenweg

2.3 die notwendigen Formel

2.4 die Rechentricks

ist das nicht der Fall,so kauf dir die Lösungen für die schweren Aufgaben.

Wenn du 1 Stunde lang über eine Aufgabe grübelst und das auch noch ohne Ergebnis,dann ist das reine Zeitverschwendung.

Ein Studium als "Einzelkämpfer" ist fast nicht zu schaffen und kostet viel zu viel Zeit und damit auch Geld.

1 Jahr länger studiert kostet dir einen Verdienstausfall von mindestens 40.000 Euro

Erkundige dich möglichst früh über den Lehrplan an der Universität.

1) Geh nach den ASTA (Allgemeiner Studentenausschuß) und erkundige dich dort nach durchgerechnete Prüfungsaufgaben,weil der Aufgabentyp in jeder Prüfung gleich ist und sich nur die Zahlenwerte ändern.

2) An den Hochschulen gibt es Übungsräume,wo studentische Hilfskräfte arbeiten,die schon Prüfungen bestanden haben.Die bekommen für ihre Arbeit Geld.

3) Frag bei den höheren Semestern nach deren Unterlagen (durchgerechnete Beispielaufgaben,Prüfungsvorleistungen und Versuche im Labor).Diese Studenten können dir sagen,was da alles verlangt wurde und welche Fragen die professoren gestellt haben,dann weißt schon vorher Bescheid und kennst schon die Antworten,die du geben mußt.

Hier,an meinem Wohnort ist der Abiturnotendurchschnitt bei 2,2.

Das sind aber keine Eigenleistungen der Schüler,weil viele von denen Nachhilfe nehmen,wenn sie auf eine 3 abgesackt sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hab Maschinenbau an einer Fachhochschule studiert
michiwien22  09.07.2020, 22:55

>Mathematik und Physik ist nur die exakte Anwendung von Formeln.

Sehe ich nicht so. Im ganzen Physikstudium hatte ich keien Formeln gelernt, sondern wurde darauf gedrillt, Zusammenhänge zu verstehen. Es waren insgesamt vielleicht 7 Formeln, die man sich merken musste. Es ging zu 100% um Herleitungen von Zusammenhängen, gerechnet wurde nie (ich kann mich nicht erinnern, einmal mit Zahlen gerechnet zu haben).

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fjf100  10.07.2020, 13:16
@michiwien22

Ich selber habe vor langer Zeit Maschinenbau an einer Fachhochschule studiert.

Da wurden Herleitungen verlangt,die dann so gingen:

1) wir wissen

2) wir haben die Formeln

3) wie man leicht sieht

4) wir erinnern uns

5) wir wenden den Rechentrick ... an

Die Herletungen können Anfänger gar nicht herleiten,weil die überhaupt kein Grundwissen haben und auch die ganzen Tricks nicht kennen.

Für jedes Semester wurden natürlich immer die selben Aufgaben verlangt und dann haben die Studenten ihre Unterlagen ausgetauscht,um das Studium möglichst schnell hinter sich zu bringen.

Beispiel:Getriebeberechnung,nannte sich "großer konstruktiver Entwurf"

Einer der Studenten hatte einen Bruder,der an der Universität studierte,auch Maschinenbau (wurde auch immer wieder neu verlangt)

Die Studenten an der Universität hatten dann ein Programm geschrieben,um das Getriebe schneller berechnen zu können.

Dieses Programm wurde dann an meiner Fachhochschule weitergereicht.

Folge:Anstatt 6 Monate Arbeit,reduzierte sich die Arbeit auf 1 Monat.

Also konnten die Studenten,die das Programm hatten,sich 5 Monaten lang auf Prüfungen vorbereiten und waren somit 1 Semester schneller fertig mit dem Studium.

Die ganzen Herleitungen ,halte ich für Schwachsinn und für eine gigantische Arbeitskraftvernichtung.

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michiwien22  10.07.2020, 14:12
@fjf100

was hätte ein Physikstudium ohne Herleitungen für einen Sinn? Null. Es geht ja um das warum, nicht um das Ergebnis. deshalb studiert man das ja :-)

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fjf100  10.07.2020, 18:48
@michiwien22

Beispiel: Euler Zahl (1+1/n)^(n) mit n → unendlich

1) Trick: e^(ln(a))=a

2) Trick: x=1/(1/x)

3) l´Hospital lim f(x)/g(x)=f´(x)/g´(x) x → unendlich

kein Schüler kann diese Aufgabe lösen,wenn er nicht vorher 1) bis 3) und den Rechenweg.

Was macht das für einen Sinn,Schülern solch eine Aufgabe zu stellen,wenn sie die Voraussetzungen gar nicht haben.

selbe Aufgabe auch mit (1+a/n)^(n)

Bei meinem Studium haben ca. 50% aufgeben,weil sie die Grundlagen gar nicht hatten um die Aufgaben zu lösen.

Die besten Noten und am schnellsten fertig,waren die Studenten,die alles kopiert haben.

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michiwien22  10.07.2020, 18:59
@fjf100

Ja, will dir da nicht dreinreden, aber einPhysikstudium macht man üblicherweise, wenn man tiefer schürfen und Zusammenhängen soweit wie nur irgendwie möglich auf den Grund gehen will. Jeder kommt da je nach Begabung mehr oder weniger weit. Auch ich musste erkennen, dass ich zwar nicht zu den Schlechtesten, aber leider auch nicht zu den Hochbegabtesten gehörte, aber es machte mir unglaublich Spaß, sich ein komplexes Gebiet Zeile um Zeile und Herleitung nach Herleitung zu erarbeiten. Aus diesem Grund studiert man auch Mathematik; nur sind da die Ansprüche weitaus höher als in einem Physikstudium.

Ich glaube aber niemend macht sowas, weil er fertige "Formeln" sehen will. Genau DAS wäre nämlich Zeitverschwendung.

;-)

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>Elektromagnetismus und Wellenlehre

bevor du soweit bist, dich mit den Top Themen der Physik zu beschäftigen, musst du erst mal die Grundlagen beherrschen. Wenn dir Themen wie Elektromagnetismus oder Wellenlehre schon jetzt (!) langweilig sind, kann ich dir von einem Physikstudium nur abraten, denn das sind Dinge, die du ausgiebigst lernen und auch verstehen musst.

Was du in der Schule gelernt hast, kannst du nehmen und vergessen. Das sagt nichts aus. Aber Interesse muss schon da sein und das ist bei typischen Studenten auch der Fall.

Das Studium ist eine harte Sache und kein Zeitvertreib, wo man sich Themen am Servierbrett nach Lust und Laune runternimmt.In vielen Fällen reichen die mathematischen Fähigkeiten auch gar nicht aus, um sich nach dem Studium mit elitären Themen wie Superstring Theorie oder Quantengravitation zu beschäftigen, weil einfach schon vorher das Ende der Fahnenstange erreicht ist und man erkennen muss, nicht gut genug zu sein. Das heißt nicht, dass das Studium dann umsonst war, du wirst bloß nicht ein potenzieller Nobelpreisträger. Damit kann man aber gut leben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium technische Physik, promoviert in Festkörperphysik

Es kann schon sein, dass du es schaffst, wenn du dich echt ins Zeug legst. Ich halte Interesse grundsätzlich für wichtiger als die Frage, wie gut man in der Schule ist. An der Uni laufen die Dinge sowieso anders, es besteht theoretisch die Möglichkeit, dass du da besser sein wirst als in der Schule. Garantieren kann ich dir das aber nicht. Mir ging es ähnlich mit Mathe-LK, ja oder nein. Mein Lehrer meine, ich soll es machen. Und ich habe kurzerhand beschlossen, ihm mehr zu vertrauen als mir und habe es nicht bereut. Aber ein Studium ist natürlich nicht nur anders, sondern auch noch mal eine ganz andere Hausnummer. Noch musst du dich ja nicht bewerben, du hast also noch etwas Zeit, das zu überlegen. Frag doch auch mal deinen Lehrer, was er dazu meint.

Also ich war auch kein Überflieger in Mathe und hab dennoch auch Mathe studiert. Die Frage, die du dir beantworten musst: Woran liegts? Zu faul? Zu wenig Motivation? Würdest du es hinbekommen, wenn du dein Lernaufwand nur darauf konzentrierst?

Eine Note in der Schule sagt nicht zwangsläufig was darüber aus, ob du später gut oder schlecht studierst. Sie kann aber doch ein sanfter Hinweis darauf sein, ob du etwas studieren solltest :)

Ich meine, letztlich bleibt nur ausprobieren. Aber dir muss halt klar sein, dass die Schule, im Gegensatz zur Uni, doch viel Larifari beinhaltet. Sprich: Im Studium wirst du mit Stoff erdrückt.